Lesezeit ca. 18 Min.
arrow_back

BÜHNE & KLASSIK


Logo von INKA Stadtmagazin
INKA Stadtmagazin - epaper ⋅ Ausgabe 182/2024 vom 01.05.2024

Ettlinger Sagen: Jenseits der Alb

Mirko Sommer, der ideenreiche Stadtverwaltungsmitarbeiter, ist zurück – und mit ihm der Geist jener Frau, die wie keine andere das Bild Ettlingens geprägt hat: Markgräfin Franziska Sibylla Augusta. BesucherInnen können mit den beiden einen Streifzug durch die „Albstadt“ unternehmen und dabei Einblicke in Sibyllas facettenreiches Leben gewinnen: Von ihr kann man bei der „Heiter-theatralen Stadt-(Ver)führung“ in Kooperation mit dem Figurentheater Marotte erfahren, wie der Turm der Martinskirche durch die Liebe gerettet wurde, ein sagenhafter Jesuitenschatz beim Wiederaufbau der zerstörten Stadt geholfen hat und was Ettlingen eigentlich mit China zu schaffen hat. -pat Di, 30.4. Mi, 15.5., 20 Uhr; Mi, 26.6., 21 Uhr, Treffpunkt: Rathausbrücke Ettlingen, www. ettlingen.de/ettlinger-sagen

Weggesperrt

Der Jugendclub im Sandkorn befasst sich in seiner neuen Produktion mit einem dunklen Kapitel DDR-Geschichte: der Heimerziehung. Die 14-jährige Anja erfährt bei ihrer „Umerziehung zu einer sozialistischen Persönlichkeit“ ein System rigider Regeln und absoluter Kontrolle. Aufgrund ihres „gesellschaftswidrigen Verhaltens“ wird sie in den Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau eingewiesen, wo ohne jeglichen persönlichen Freiraum Zwangssport, Akkordarbeit, Prügel, Dunkelzellenarrest und militärisches Kommando den Alltag bestimmen. (Foto: Christopher Rilling) -pat Do, 2.5., 10 19 Uhr; Fr, 3.5., 19 Uhr, Das Sandkorn

In annere Umschdänd

Die Computerhörigkeit seiner Mitmenschen bringt einen kleinen Versicherungsangestellten an den Rand der Verzweiflung: Als er plötzlich Elterngeld überwiesen bekommt, glaubt er zunächst an einen Systemfehler. Dann wird ihm im Büro nahegelegt, in Mutterschutz zu gehen – dabei ist er ziemlich sicher, nicht einmal Vater zu sein! Doch der Gipfel der Kuriositäten folgt erst noch in Alexander Alexys und Folker Bohnets irrwitzigem Verwechslungsspiel „In andern Umständen“, das hier in Jürgen Hörners verbadischter Fassung „In annere Umschdänd“ gespielt wird. (Foto: Jürgen Schurr) -pat · Fr Sa, 3. 4./10. 11./17. 18./24. 25.5./31.5. 1.6., 20.15 Uhr (Einlass mit Bewirtung 18 Uhr), Badisch Bühn

Oratorienchor Freiburg – „Die Himmel erzählen“

Seit dem 13. Jh. hat die Motette über die Musikepochen hinweg einen reichen Schatz an Kompositionen verschiedenster Art hervorgebracht und ist doch in ihrer bis ungefähr zum 17. Jh. entwickelten Grundgestalt ähnlich geblieben: ein mehrstimmiges Vokalstück a-cappella mit meist geistlichem Inhalt. Auch heute setzen sich Komponisten wie Arvo Pärt, Oliver Messiaen oder Charles Stanford mit ihr auseinander. Der Freiburger Oratorienchor mit Dirigent Bernhard Gärtner, einer der renommierten

Chöre der südbadischen Stadt, lässt unterm Titel „Die Himmel erzählen“ mit Werken von Vitry, Dufay, Josquin, Bach, Messiaen, Monteverdi oder Schütz einen Abriss über sieben Jahrhunderte Motette erklingen. Das Programm wird ergänzt mit Sopranistin Katrin Müller und Christian-Markus Raiser, der Orgelwerken von de Grigny und Messiaen spielt. -rw · Sa, 4.5., 19 Uhr, Ev. Stadtkirche

Kabarett in der Orgelfabrik: Alexandra Gauger & So sehen wir aus

Schwankend zwischen Schlaftabletten und Auftragsmord macht uns die frisch gesingelte Diva Gauger zu Zeugen ihrer durch und durch überzeugenden Wiederbelebung. Sturzbetrunken am Abgrund, geflasht vom Reichtum ungeahnter Möglichkeiten, mit musikalischen Reflexionen an Klavier und Loopstation lotet sie stimmgewaltig Möglichkeiten aus, den Lump und sein Fundstück friedvoll ins Jenseits zu befördern (Fr, 3.5., Foto). Tags drauf serviert Ole Hoffmann in „So sehen wir aus“ rasante Szenen und feinsinnige Beobachtungen aus der privaten und politischen Alltagswelt, eingebettet in historische und biologische Irrtümer der Neuzeit (Sa, 4.5.). -rw 20.15 Uhr, Orgelfabrik

Gaggenau: Konrad Stöckel

„Wenn’s stinkt und kracht, ist’s Wissenschaft“ – unter diesem Motto bringt der quirlige Science-Comedian mit der Albert-Einstein-Frisur Kindern und Erwachsenen im Rahmen der Reihe „Kulturrausch für Kids“ Umweltthemen näher. Mit witzigen Experimenten, verblüffenden Effekten zum Lernen und Lachen und vollem Körpereinsatz geht Konrad Stöckel den Fragen auf den Grund. Kann er mit seiner Stimme Glas zerspringen lassen? Oder drei ZuschauerInnen auf der Bühne zum Schweben zu bringen? Was hat Kohlendioxid mit der Erderwärmung zu tun? Kann man mit vier Personen eine stabile Brücke bauen? Taugt Wasser als Raketenantrieb? Und löscht es alle Brände?

Mit Hochdruck ergründet er zudem Tiefdruckgebiete und verrät, wie Alkohol aufs Wetter wirkt. (Foto: Jens Rüssmann) -pat · Sa, 4.5., 15.30 Uhr, Jahnhalle, Gaggenau

Kammerchor Ettlingen – John Rutters „Requiem“

Der Kammerchor Ettlingen führt mit Instrumentalisten des Kantatenorchesters Heidelberg das „Requiem“ von John Rutter sowie eine Vertonung des „Sonnengesangs“ (Franz von Assisi) von Ralf Keser auf; Solisten sind Organist Johannes Sieber und Sopran Esther Sieber, es dirigiert Ralf Keser. John Rutter (geb. 1945) komponierte das Werk sowie die hier aufgeführte Orchesterversion im Andenken an seinen Vater, der im Jahr vor der Uraufführung (1985) gestorben war. Franziskus hat den „Sonnengesang“ in seinen letzten Jahren verfasst und es ist überliefert, dass er sich dieses Lied in seiner Todesstunde von zwei Brüdern hat vorsingen lassen. -rw · So, 5.5., 19 Uhr, Kirche St. Antonius, Ettlingen-Spessart

Staatstheater: 4. Kammerkonzert – „Solitäre“

Im Kammerkonzert „Solitäre“ werden zwei Werke präsentiert, die für sich allein stehen – jedes auf seine eigene Art. Felix Mendelssohn Bartholdy war 16 Jahre alt, als er das Oktett Es-Dur komponierte. Vielleicht war es der jugendliche Leichtmut, der bisherige Begrenzungen kreativ umging; auf jeden Fall erfand der junge Bartholdy nebenbei eine neue Gattung: ein Streichoktett, also für acht MusikerInnen geschrieben, gab es bis dahin noch nicht. Anton Bruckner hingegen war streng mit sich, das Streichquintett F-Dur ist sein einziges von ihm für gültig erklärtes Kammermusikwerk. Zwar präzise auf die Möglichkeiten von fünf Musizierenden zugeschnitten, lässt es aufgrund seiner Dimension die Nähe zur Sinfonie durchscheinen. -sb · So, 5.5., 11 Uhr, Staatstheater

Baden-Baden: BBE-Sonntags-Tanztee

TänzerInnen und Musikliebhaber genießen beim traditionellen „Sonntags-Tanztee“ die Vielseitigkeit des Casino Trios, das Oldies, Swing, Standardklassiker und aktuelle internationale Hits aufs Parkett der Bel Etage schickt. Hectors Restaurant serviert dazu Kaffee- und Kuchenspezialitäten. -pat · So, 5. 20.5., 15.30 Uhr, Kurhaus Baden-Baden

Fluid

Wer bin ich? Und will ich so sein? Wohin mit Gefühlen? Darf man zugeben, dass man unsicher, verletzlich und manchmal einfach nur lost ist? Und wie viel Mut braucht es, um zu den eigenen Sehnsüchten zu stehen? Jugendstück in Kooperation mit Theaterland.de über Identitätsfragen von Andreas Schierl für ZuschauerInnen ab 14 Jahren bzw. der achten Klasse. (Foto: Julia Melnyk) -pat · Di Mi, 7. 8./14. 15.5.; Do, 16.5., 10 Uhr, Das Sandkorn

Kammertheater: Aufguss

Nach den letzten Vorstellungen der Meat-Loaf-Story „Heaven Can Wait“ (bis 5.5.) geht es im K1 weiter mit der Wellnesskomödie „Aufguss“ von René Heinersdorff. Der Theatermacher wirft in bester Boulevardtradition einen Blick auf das Beziehungswirrwarr der heutigen Zeit und kann sich dabei bissige Seitenhiebe nicht verkneifen, wenn Hugo Egon Balder und Dorkas Kiefer im Fünf-Sterne-Hotel Klostermühle zwischen Sauna, Dampfbad und Kühltauchbecken reichlich Bademanteldiplomatie abverlangt wird… -pat Mi Sa, 8. 11.5., 19.30 Uhr; So, 12.5., 14 18 Uhr, Kammertheater, K1

Christuskirche: „Faszination Orgel“ mit Thomasorganist Johannes Lang

Leipzig nimmt unter den Musikstädten der Welt eine herausragende Rolle ein. Thomasorganist Johannes Lang (Foto: Tanzyna) studierte in Freiburg und errang zahlreiche Preise bei internationalen Wettbewerben. Seit 2022 ist er Thomasorganist in Leipzig, es erklingen Werke von Bach, Günter Raphael, Günther Ramin und Robert Schumann. Um 17.30 Uhr gibt’s eine Einführung in den Konzertabend auf der Orgelempore durch den Organisten. Auch auf die weiteren Konzerte der Reihe darf man sich freuen: In acht Konzerten um die Welt – das ist nicht ganz zu schaffen, aber trotzdem soll im diesjährigen Zyklus „Faszination Orgel“ ein ganzer musikalischer Bildband von Reiserouten, Musik aus europäischen Metropolen, aus Amerika und aus Himmel und Hölle erklingen. Dabei kommen auch die Jubilare des Jahres 2024, Bruckner, Smetana (200. Geb.), Weckmann (350.), Schönberg (150.) zu Ehren. Der 150. Geburtstag der „Bilder einer Ausstellung“ wird ebenso gefeiert. -rw Do, 9.5., 18 Uhr, Christuskirche, Eintritt frei, Spenden erbeten

Ettlingen: Akkordeon-Preis & Straßenmusikfestival

Hier ist einiges rund ums Akkordeon geboten: Wertungsspiele im Schloss, ein Konzert des Akkordeon-Ensembles Hohner-Konservatorium „Musica in Fiore“ im Asamsaal am Fr, 10.5., 20 Uhr, auch mit Jazz und Pop und am Sa, 11.5., 20 Uhr, ein Galakonzert in der Schlossgartenhalle, bei dem erstmals beide Landesorchester des Harmonika-Verband Ba-Wü gemeinsam auf der Bühne stehen und Filmmusik, Evergreens sowie moderne Stücke spielen. Die Musik soll jedoch auch in die Stadt hineinwirken. Deshalb spielen am Sa, 11.5. in den Straßen und Gassen der Ettlinger Innenstadt Wettbewerbsteilnehmer. -rw · Fr-So, 10.-12.5., Schloss/Schlossgartenhalle/Innenstadt, Ettlingen

Premiere: Zirkel der Macht

Raus aus dem Haus – rauf auf die Straße! In einem spartenübergreifenden Projekt zwischen Oper und Volkstheater wurde ein besonderes Format entwickelt: ein Audio-Theater-Spaziergang. Beginnend um 17 Uhr gibt es am Premierentag zu Christi Himmelfahrt fünf verschiedene Zeiten, zu denen der gemeinsame Weg durch die Karlsruher Innenstadt beginnt. Die Abendkasse fällt weg, Kartenkauf bis 15 Uhr am Vortag – per Mail wird dann der Treffpunkt bekannt gegeben. Der Spaziergang mit Liveperformances in ein Projekt zur Oper „Der Kreidekreis“ von Klabund und Alexander Zemlinsky, die am 15.6. Premiere feiern wird. Das Märchenstück über die Willkür der Mächtigen dient als Ausgangspunkt, um inmitten des Karlsruher Stadtraums in die großen Fragen des Lebens einzutauchen. Allen voran: Gestalte ich mein eigenes Leben selbst? Oder entscheiden andere darüber? Drücken die Erwartungen von mir oder der Gesellschaft stärker? Und wie verorten sich darin die Fragen nach Mutterschaft, Kindern und einem selbstbestimmten Leben als „Frau*“ in einer immer unsicheren erscheinenden Zukunft? (Foto: Arno Kohlem) -sb Premiere: Do, 9.5., 17 Uhr, Innenstadt & Staatstheater

Kabarett in der Orgelfabrik: Jakob Friedrich & Thomas Gsella

Jakob Friedrich reist in seinem zweiten Soloprogramm „Bissle denke beim Schaffe!“ direkt ab – und zwar in den Arbeitsalltag der schwäbischen Metall- und Elektroindustrie. Er imitiert dabei seine Kollegen so authentisch, dass man das Gefühl bekommt, mitten in der Montagehalle zu stehen (Fr, 10.5., Foto). „Ich zahl’s euch reim“ nennt tags drauf der langjährige „Titanic“-Redakteur sein aktuelles Programm: Über seine Reimgedichte sagt er: „Sie sind gut, aber leicht. Es ist keine komplizierte Angeberlyrik“ (Sa, 11.5.). -rw · 20.15 Uhr, Orgelfabrik

Duo Fandango – „Nächte in spanischen Gärten“

Spanische Gitarrenmusik hat Rainer Haug und Andrea Förderreuther schon in der gemeinsamen Studienzeit an der Stuttgarter Musikhochschule begeistert.

Damals bereits wurde der Grundstein für dieses Duoprojekt gelegt. Die Liebe zu Spanien führte sie zeitgleich nach Alicante zu einem der ganz großen Meister der Gitarre, José Tomás, wo sie sich in der spanischen Stilistik vervollkommnen konnten.

Beide haben sich in vielen musikalischen Projekten profiliert, kammermusikalische Meriten verdient, den Himalaya gerockt u.v.m., um jetzt dorthin zurückzukehren, wo das Herz am höchsten schlägt: zur spanischen Gitarrenmusik. -rw · Sa, 11.5., 20 Uhr, Mikado

Tempel-Theaterpremiere: Bitte nicht füttern!

„Bitte nicht füttern!“ ist ein Theaterstück der Theaterregisseurin Natalia Maas (Text & Regie) mit dem Tiyatro Diyalog und dem Karlsruher Electronic-Duo Auer Jaehlings, das die Folgen der Corona-Jahre mit ihrem vehementen Anstieg psychischer Erkrankungen thematisiert, u.a. bei Kindern und Jugendlichen. Die Tragödie und die Komik der absurden Situationen, in denen sich die Figuren des Stücks befinden, gehen durch die ausdrucksvollen Klangwelten von Stephan Marc Schneider und Erich S. Hermann und damit unter die Haut. -rw · Premiere: Sa, 11.5., 20 Uhr, Tempel

Baden-Baden: European Dance Award

2013 zeichnete der „European Dance Award“ erstmals die europaweit beste Tanzshow aus. Als BewerberInnen sind Solotänzer, Paare und Gruppen aus allen Bereichen des Showtanzens zugelassen. Eine hochkarätig besetzte Jury wählt eingereichte Darbietungen für die Preisverleihung aus; zum Finale werden sechs Tanzshows nach Baden-Baden eingeladen. Gemeinsam mit einer fachkundigen Jury aus Tanzexperten dürfen auch die Besucher darüber abstimmen, wer den zum zehnten Mal verliehenen „Golden Colibri“ gewinnt. Der von RTL „Let’s Dance“-Chefjuror Joachim Llambi und seiner Tochter Helena (Foto) moderierte Gala-Abend zur Jubiläumsausgabe bietet aber nicht nur Tanzshows: Im Bénazetsaal sorgen Liveband und DJ für einen tanzbaren Musikmix; im Runden Saal gibt’s einen DJ-Partyfloor und im Wintergarten eine Bar. -pat · Sa, 11.5., 19 Uhr, Kurhaus Baden-Baden, www.european-dance-award.com

Bruchsal: Joana – „Lieder der Revolution 1848/49“

Seit mehr als 50 Jahren steht Joana als Liedermacherin und Chansonsängerin auf der Bühne; teils singt sie auch in ihrer kurpfälzischen Mundart. 2020 veröffentlichte sie ihre CD „Tun wir was dazu“ mit Liedern der Demokratiegeschichte aus den Jahren um 1848/49. Die Lieder, „Früchte vom Freiheitsbaum“ wie sie sie nennt, sind mal kämpferisch oder nachdenklich, manche ironisch und heiter und stammen von Autoren wie Georg Herwegh, Ludwig Pfau, Ferdinand Freiligrath, Heinrich Heine oder Hoffmann von Fallersleben, auch das bekannte Freiheitslied „Die Gedanken sind frei“ darf hier nicht fehlen. -rw · Sa, 11.5., 19.30 Uhr, Bürgerzentrum Bruchsal

KIT Kammerorchester: Tanz im Mai

Das KIT Kammerorchester mit Dirigent François Salignat vereint Mai, Tanz und Musik in einem frühlingshaft bunt gemischten unterhaltsamen Programm, dessen erste Hälfte auch TänzerInnen des Karlsruher Ballettstudios La Remise gestalten. Deren rund 200 SchülerInnen werden u.a. durch Ensemblemitglieder des Staatstheaters unterrichtet, gemeinsam hat man die Choreografien der Tänze aus der Suite „Les Indes galantes“ von Jean-Philippe Rameau (1683-1764), einige Streicherstücke von Leroy Anderson (1908-75), Libertango von Astor Piazzolla (1921-92) und einige Tänze aus der „Carmen“-Suite von Bizet inszeniert. Die zweite Hälfte beginnt mit der Suite für Kammerorchester von Erwin Schulhoff (1894-1942), die u.a. typische Jazztänze der 20er Jahre enthält, gefolgt von Werken von Ravel und Manuel de Falla: Seine Suite „El sombrero de tres picos“ („Der Dreispitz“) – hervorgegangen aus dem ersten Akt des gleichnamigen Balletts – ist ein Werk mit großem spanischen Lokalkolorit und entsprechenden Tanzrhythmen. -rw · Sa, 11.5., 20 Uhr, KIT, Gerthsen-Hörsaal, Engesserstr. 9

Christuskirche: Orgelführung

Groß und Klein können bei „Faszination Orgel“ mit Organist Carsten Wiebusch die Klais-Orgel entdecken. Er spielt und erläutert das Instrument, auch ein Blick in das faszinierende Innenleben ist möglich mit seiner Verbindung aus jahrhundertealter Handwerkskunst, moderner Präzisionsfertigung und Elektronik. -rw So, 12.5., 11.15 Uhr, Christuskirche, Eintritt frei

Kammertheater-Premiere: Love Letters

Wenn die Neonazi-WG der „Familie Braun“ (bis 19.5.) fürs Erste aufgelöst wird, schreiben sich im K2 Dieter Hallervorden und Dagmar Biener „Love Letters“. Im Erfolgstheaterstück des Amerikaners A.R. Gurney, dessen Siegeszug am Broadway begann, schlüpfen sie in die Rollen von Andrew und Melissa, die sich seit der Grundschule kennen und ein ganzes Leben lang schreiben – von kleinen Zettelnachrichten über Ferienkarten und Geburtstagspost bis hin zu veritablen Briefen über Liebe und Freundschaft, Eifer- und Sehnsucht, mit viel Humor und mancher Träne. -pat · Premiere: Mi, 15.5., 19.30 Uhr, bis 26.5., Kammertheater, K2

Salut Salon

Das Quartett mit Angelika Bachmann und Alvina Lahyani (Geige), Mara Kochendörfer (Cello) und Kristiina Rokashevich (Piano) lustwandelt auch dank klassischer Ausbildung mühelos und mit mitreißender Dynamik durch Vivaldi, Brahms oder Tschaikowsky und entwickelt mit Verbalakrobatik und Slapstick, mit Stepptanz, einer singenden Säge und anderen Effekten ein ureigenes Genre. (Foto: Gabo) -rw · Mi, 15.5., 20 Uhr, Tollhaus

„Blue Church“ mit Sandie Wollasch & Matthias Hautsch

Sängerin Sandie Wollasch hat im März ihre neue Jazz-CD veröffentlicht; hier gastiert sie mit minimalistischer Instrumentalisierung und Songs, die das Herz erwärmen. Eine Frau, ein Mann, eine Stimme, eine Akustikgitarre. Sonst nichts. Wie klingt es, wenn alles aufs Wesentliche reduziert ist? Einfach wunderbar! Zu zweit und unplugged bringen sie selbst voluminöse Songs von großen Formationen kongenial auf die Bühne. Textbeiträge kommen wie immer von Klaus Nagorni. (Foto: Karlheinz Goder) -rw · Mi, 15.5., 19.30 Uhr, Kleine Kirche

Baden-Baden: Pfingstfestspiele

Filmmusik ist das Thema der Baden-Badener „Pfingstfestspiele“ 2024, um das zahlreiche Konzerte kreisen – so etwa eine Gala mit der bulgarischen Starsopranistin Sonya Yoncheva. In der „Cinema Symphony“ mit dem finnischen Dirigenten Tarmo Peltokoski und dem SWR Symphonieorchester erklingen die berühmte Einstiegsmusik zu Hitchcocks Thriller „Vertigo“ sowie der Strauss-Klassiker „Also sprach Zarathustra“. Freunde der klassischen „Star Wars“-Filme werden Strawinskys „Le sacre du printemps“ wiedererkennen, dessen zweiter Teil John Williams zu seinen Weltraumwüstenszenen inspirierte. Das Original kommt mit Ausnahmedirigent Teodor Currentzis im Festspielhaus zweimal zu Gehör; neben „Sacre“ dirigiert er auch Schostakowitschs zweites Klavierkonzert mit dem Pianisten Kirill Gerstein. Dessen zweiter Satz spielte eine zentrale Rolle in dem Spielberg-Klassiker „Bridge Of Spies – Der Unterhändler“ mit Tom Hanks. Auch Klarinettentrios des Filmkomponisten Nino Rota („La Strada“, „Der Pate“) sind im Programm. Eingeleitet werden die „Pfingstfestspiele“ mit einem Liederabend der wunderbaren Sopranistin Camilla Nylund (Foto: annas-foto.de) mit Klavierlegende Helmut Deutsch. -rw · 17.-26.5., Festspielhaus Baden-Baden/Theater Baden-Baden/LA8, www.festspielhaus.de

Gaggenau: Solo Inflagranti

Benedict Haupt (Foto: Luka Wieser), der inzwischen in Köln lebt, kommt mit einer besonderen Late-Night-Show auf seine Heimatbühne. Neben dem Sportjournalismus-Studium arbeitet der 22-jährige Moderator hauptsächlich als Journalist und Autor für WDR und Deutschlandfunk. Was er Lustiges erlebt, erzählt er jeden Montag im „Trio Inflagranti“ seinen beiden besten Freunden Josh und Leo auf Spotify. Geschichten und Gedanken, die ihm zu schade für den Podcast sind, versammelt Haupt in „Solo Inflagranti“, unterstützt von Poetry-Slammerin Dina Bogdanski und seiner Kölner Indie-Soul-Funk-Showband Soulogne. -pat · Fr, 17.5., 20 Uhr, Klag, Gaggenau

Jochen Malmsheimer

„Statt wesentlich die Welt bewegt, hab ich wohl nur das Meer gepflügt – ein Rigorosum sondershausen“: Der Titel des neuen Programms des begnadeten Kabarettisten „geht auf Simon Bolivar zurück, der lange mit Jean Paul Sartre zusammen lebte. Oder war es Simone Signoret? Zudem geht es neben allerlei Absonderlichkeiten um den Fundamentalirrtum Radfahren, die Seltenheit von Kunst, ihre rätselhafte Beziehung zum Mond und andere große und mittelgroße Fragen“. -rw Fr, 17.5., 20 Uhr, Tollhaus

Meisterkonzert: Christian Tetzlaff

„Der Kerl hat mehr Ideen als wir alle“ sagte Johannes Brahms über Antonín Dvo?ák, denn Themen und Melodien schienen nur so aus ihm herauszusprudeln. 1885 hat seine 7. Sinfonie Premiere, Amerika und die berühmte Musik, die er dort komponieren wird, liegen noch in der Zukunft. Doch London hat seine riesige Begabung bereits entdeckt und die Philharmonic Society bittet den Komponisten aus Böhmen um eine neue Sinfonie:

Bei der Premiere ist die St. James’ Hall mit ihren 2.000 Plätzen gerammelt voll. Selbst der Duke Of Edinburgh ist da. Standing Ovations für einen Dvo?ák, wild und elegant, bei dem man die Wurzeln der Volksmusik mithört: Wie Dvo?ák ist Bartók ein Genie im Verarbeiten von Folklore – auch in seinem 2. Violinkonzert. Geigenvirtuose Christian Tetzlaff (Foto: Giorgia Bertazzi) ist nicht umsonst ein internationaler Star und kann diese mit einem Hauch romantischem Schmelz auf der Geige zu einem wahren Feuertanz verbinden. Gábor Kál dirigiert die Deutsche Staatsphilharmonie. -rw · Fr, 17.5., 19.30 Uhr, Konzerthaus

Kabarett in der Orgelfabrik: Götz Frittrang & Verzichtverzichten

Auf einen irrsinnigen Trip durch die Hirnwindungen eines ungehemmten Durchschnittsdeutschen begibt sich Götz Frittrang. Der studierte Germanist schärft, schleift, spitzt zu – ein „Götzendienst“ zwischen bitterbösem Witz und liebenswerter Komik (Fr, 17.5.). Anschließend übt Spiegelfechter Ole Hoffmann an zwei Terminen das „Verzichtverzichten“ (Sa, 18. 25.5.). -pat · 20.15 Uhr, Orgelfabrik

Staatstheater: 3. Liederabend

Der 3. Liederabend gibt einen Vorgeschmack auf den chinesischen Stoff der Oper „Der Kreidekreis“ (Premiere: 15.6.). Mit „Das Lied von der Erde“ wird die wohl bekannteste Vertonung chinesischer Lyrik auf Deutsch aufgeführt. Gustav Mahler schrieb das sechsteilige Lied sowohl für großes Orchester wie auch in einer reduzierten Klavierfassung, bei der der berührende Text stärker in den Fokus gerückt wird. Ein bewegendes Weltabschiedswerk – mit Jasmin Etminan (Alt), Nutthaporn Thammathi (Tenor) und Irene-Cordelia Huberti am Klavier. -sb · Sa, 18.5., 19 Uhr, Staatstheater

Rastatt: Festliche Serenaden mit dem Quantz Collegium in Schloss Favorite

Seit nun 68 Jahren veranstaltet das Quantz-Collegium jeden Sommer in der Sala Terrena im Schloss Favorite in Rastatt-Förch die „Festlichen Serenaden“. Die diesjährige Konzertreihe steht unter dem Motto „Tradition, Aufbruch, Revolution“. Wir beginnen am Pfingstwochenende mit „Favorite-Strings“ in einer reinen Streicherbesetzung mit Boriana Baleff und Jaleh Perego (Violine), Kilian Ziegler (Viola) und Myriam-Elena Siegrist (Violoncello). Zur Aufführung kommen Werke von Georg Philipp Telemann, Joseph Bologne de Saint-George, François-Joseph Gossec, Mozart und Rossini. Im barocken Ambiente der stimmungsvoll beleuchteten Sala Terrena (mit nur 115 Sitzplätzen) spielen die MusikerInnen stilgerecht in historischen Kostümen – beste Voraussetzung also für ein akustisch und optisch unvergessliches Konzerterlebnis! -rw Fr Sa, 17. 18.5., 20 Uhr; So, 19.5., 19 Uhr, Schloss Favorite, Rastatt-Förch, Tickets: quantz-collegium.reservix.de

Zehn Jahre Regenbogenhummel

Vikky Winchester feiert den zehnten Regenbogenhummel-Geburtstag – mit ihren FreundInnen und der Grasnelke als Blume des Jahres in einer Glitzershow aus Comedy, Schlager, Conférence und Tanz. (Foto: Joshua Kaiss) -pat · Sa, 18.5., 19.30 Uhr, Das Sandkorn

Staatstheater: Die wollen ja nur spielen

Die Gesellschaft der Freunde des Badischen Staatstheaters lädt zu einem Gespräch mit den beiden talentierten SchauspielerInnen Frida Österberg und Andrej Agranovski, die mal als Liebespaar, als Geschiedene oder solo die Bühnen in Karlsruhe füllen. Moderiert von Katrin Lorbeer geben sie Einblick in ihren Werdegang und den alltäglichen Arbeitsalltag. Nichtmitglieder willkommen! -sb · Sa, 18.5., 19.30 Uhr, Staatstheater, Eintritt frei

Lux perpetua: Pfingstkonzert in der Christuskirche

Der Oratorienchor Karlsruhe an der Christuskirche sowie ihr Kammerchor bringen mit dem Bachchor Wiesbaden sowie dem Asambura Ensemble (Leitung: Maximilian Guth, Foto: Ghazaleh Ghazanfari) einen interkulturellen Zyklus auf die Bühnen der Christuskirche: eine Komposition nach Mozarts „Requiem“. Es gibt wohl kaum ein Musikstück, um das sich so viele Mythen und Legenden gebildet haben wie das „Requiem in d-Moll“ von Mozart, denn der Komponist starb 1791 noch vor der Fertigstellung des Werks. Maximilian Guth, der Komponist von „Lux perpetua“, sieht im unvollendeten „Requiem“ den Aspekt der Unendlichkeit im Werk selbst gegeben und öffnete es durch die Einbeziehung mehrerer musikalischer Epochen und auch außereuropäischer Musikkulturen zusätzlich in Richtung Zeitlosigkeit. Die Gesamtleitung haben Niklas Sikner und Peter Gortner. Das Konzerterlebnis wird am So, 19.5., 17 Uhr, in der Lutherkirche Wiesbaden wiederholt. -rw · Sa, 18.5., 18 Uhr, Christuskirche

Staatstheater: 7. Sinfoniekonzert

Das 7. Sinfoniekonzert lässt Werke von Sibelius, Chin und Tschaikowski erklingen – alle mit dramatischer Note. Die Nocturne aus der Suite „King Kristian II“ ist als zartes Zwischenspiel für das tragische Historiendrama komponiert, bei der die Geliebte des Königs dem Gift zum Opfer fällt. Jean Sibelius schrieb das zart schwebende Stück 1898 für das Werk seines Freundes Adolf Paul. Das Cello Concerto von Unsuk Chin greift das Wechselspiel zwischen Text und Musik auf. Der erste Satz trägt den Titel „Aniri“, was im koreanischen Pansori-Theater die Erzählpassagen beschreibt, die mit den „Sori“, den Gesangspassagen, abwechseln. Das Konzert schöpft aus den vollen Möglichkeiten einer großen Besetzung und zeugt von Chins Fähigkeit, musikalische Ballungen mit luziden, fast transparenten Momenten zu balancieren. Und der Ehrenplatz fürs Cello im dritten Satz darf natürlich nicht fehlen! Über seine Sinfonie Nr. 4 f-Moll schrieb Tschaikowski selbst die ausdrucksvollsten Worte, an seine Mäzenin und Brieffreundin Nadeschda von Meck: „Für unsere Sinfonie gibt es wohl ein Programm, das heißt, es ist die Möglichkeit vorhanden, ihren Inhalt in Worte zu fassen. Die Einleitung ist der Kern der ganzen Sinfonie. Der Hauptgedanke, der zuerst in den Trompeten und anschließend in den Hörnern auftritt, soll das Fatum ausdrücken, jene verhängnisvolle Macht, welche den Drang nach Glück hindert, ein Ziel zu erreichen, eine Macht, welche wie ein Damoklesschwert beständig über dem Haupte schwebt. Es bleibt nichts übrig, als sich diesem Fatum zu unterwerfen.“ -sb So, 26.5., 11 Uhr; Mo, 27.5., 19.30 Uhr, Staatstheater

Kabarett in der Orgelfabrik: Antje Schumacher & Sven Kemmler

Frau Antje ist herumgekommen: Sie war in Frankreich, an der Ostsee und am Ende – Zeit für eine Publikumstherapie! „Durchgeknallt und nix wie weg – Eine Reise ins Ballaballaland“ ist ein Füllhorn an Parodien von Schlagern, aktuellen Hits, Discoklassikern, Evergreens und Eigenkompositionen, präsentiert mit ausdrucksstarker Stimme, anschmiegsamer Ukulele sowie skurrilen Accessoires und Verkleidungen (Fr, 24.5., Foto). „Einen Abend für alle, die sich (wieder) ins Lesen verlieben wollen“ verspricht Sven Kemmlers Programm „Dicke Schinken – eine Liebeserklärung“ (Fr, 31.5.). -pat · 20.15 Uhr, Orgelfabrik

Benefizkonzerte: World Doctors Orchestra & Deutscher Ärztechor

Mehr als 2.000 MedizinerInnen aus 60 Nationen zählen heute zum World Doctors Orchestra (WDO). Viermal im Jahr tauschen rund 100 Ärzte aus aller Welt ihre weißen Kittel gegen Abendkleid und Frack, um weltweit Benefizkonzerte zu geben. Zu den Aufführungsorten des WDO zählen die größten Häuser wie die Philharmonie Berlin, Concertgebouw Amsterdam, Boston Symphony Hall, Beijing National Grand Theater, Dubai Opera, Elbphilharmonie, Mozarteum Salzburg, Philharmonie de Paris, Barbican Hall London und die Alte Oper Frankfurt. Geleitet wird das WDO von seinem Gründer und Dirigenten Stefan Willich, Prof. der Medizin an der Charité Berlin und ehemals Rektor der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Der Deutsche Ärztechor zählt rund 500 Mitglieder, mehrmals im Jahr treffen sich SängerInnen aus diesem Pool zu einer intensiven Probenphase, um im Anschluss mehrere Benefizkonzerte zu geben. Am 31.5. und 1.6. treten der Deutsche Ärztechor und das World Doctors Orchestra erstmals gemeinsam auf, um mit vier renommierten Gesangssolisten Bachs h-Moll-

Messe, das „Opus magnum“ des Komponisten, aufzuführen. Dirigent ist Willich, Chorleiterin Anja Schlenker-Rapke, Solisten Maine Takeda (Sopran), Louise Lotte Edler (Mezzosopran), Fabian Kelly (Tenor) und Florian Kontschak (Bass). Der Erlös der Konzerte geht an das Kinderpalliativzentrum Karlsruhe und die Klinikclowns im Hegau-Bodensee-Klinikum Singen. (Foto: Kristian Rasmussen) -rw · Fr, 31.5., 19 Uhr, Ev. Stadtkirche; Sa, 1.6., 17 Uhr, Münster St. Maria & Markus, Reichenau

Straßentheaterfestival „Tête-à-tête“

Beim größten internationalen Straßentheaterfestival Deutschlands werden wieder mehr als 80.000 BesucherInnen die Straßen, Plätze und Parks der Stadt bevölkern. Der überwiegende Teil des Programms findet umsonst und draußen statt. Für die Shows des Theater Anu mit der begehbaren poetischen Theaterinstallation „Perpetuum – Stadt ohne Mühsal“, das französische Collectif La Méandre mit einem audiovisuellen Konzert als Platzinszenierung, der Company Midnight aus Belgien, den katalanischen Clowns Los Galindos und den finnischen Artistinnen Lotta & Stina sowie Tridiculous aus Deutschland läuft der Vorverkauf über www.tete-a-tete.de. -rw · Mi-So, 29.5.-2.6., Stadtraum Rastatt

Jakobus-Theater-Premiere: Venedig im Schnee 

Patricia wird von ihrem Freund, mit dem sie sich heftig gestritten hat, zu einem Essen mitgeschleppt, bei dem sie niemanden kennt. Wütend beschließt sie, den ganzen Abend kein Wort von sich zu geben – was dazu führt, dass die Gastgeber sie für eine Ausländerin halten. Mit diabolischem Vergnügen steigt Patricia in dieses Spiel ein, beginnt in einer Fantasiesprache zu sprechen und erfindet sich ein vom Krieg heimgesuchtes Heimatland namens Chouvenien. Als ihr die Gastgeber Geschenke für die notleidende Bevölkerung ihres Heimatlandes aufdrängen, greift sie freudig zu und animiert sie zu immer neuen „guten Taten“ für ihre Landsleute – bis es fast zur Tragödie kommt. Regie in der Komödie von Gilles Dyrek führt Holger Metzner. -rw · Premiere: Sa, 1.6., 20 Uhr, 2./6./15./20./22./27./28.6., Jakobus-Theater

Uraufführung: Black And Blue

Der Tod macht still. Ein gewaltvoller sprachlos. Ein gewaltvoller Tod durch die verlängerten Hände des Staates fassungslos, denn der schützende Rahmen, der dem Leben mit Recht und Ordnung eine Fassung geben könnte, wird inexistent. Nachdem Bobby, ein Freund der Familie Samboe, von einem Polizisten erschossen wurde, reißen tiefe Wunden erneut auf. „Alle schweigen, doch Gedanken und Erinnerungen schreien. Schreien Namen, die alt sind, aber nicht vergessen. Schreien Erinnerungen, die sich wie Beton in Herzen gegossen haben.“ Ein Prozess wird angestoßen, der die Familie auseinanderzureißen droht. Wie sich verhalten? In den Widerstand gehen? Oder zur Polizei und es besser machen? Kann ich mich außerhalb eines Systems verhalten, das überall wirkt? Es bleibt: „Die Grenzen zwischen den Beziehungen zu Polizei, Staat und Schwarzen Menschen, sind die Grenzen zwischen Leben, Tod und Widerstand.“ Das Auftragswerk „Black And Blue“ ist eine performative Liebeserklärung an Schwarze (Wahl-)Familien und ihre Geschichte. Nele-Felicitas Oevermann Ignatia (Dramaturgie) und Sarah Elisabeth Braun (Regie) haben gemeinsam mit einem Schwarzen Ensemble ein Kammerspiel aus afrodiasporischer Perspektive geschaffen – „zärtlich, brachial, liebevoll, blau, queer, Schwarz“. (Foto: Helen Waeder) -sb Uraufführung: Sa, 1.6., 19.30 Uhr, Staatstheater

Ausblick: Congress Centrum Pforzheim

Nach einem besonnenen Wonnemonat geht’s im CCP wieder in die Vollen: Zum Auftakt erklingt im 5. Sinfoniekonzert der Badischen Philharmonie Pforzheim mit Solistin Maria Gawrilenko-Fischer (Violine) „Märchenmusik“ von Ravel, Grieg, Thomas Adès und Kaija Saariaho (So, 2.6., 18 Uhr). Und nach dem 6. SWDKO-Abonnementkonzert mit Sebastian Bohren (Violine) und Werken von Schubert, Beethoven und Max Bruch (So, 16.6., 19 Uhr), der ukrainischen Band TIK auf wohltätiger „World Music Show“-Tour (Mi, 19.6., 20 Uhr) und dem „Lebe. Liebe. Lache.“-Nachholtermin von Glückscoach Biyon Kattilathu (Fr, 12.7., 20 Uhr) wurzelt der „Lemon Tree“ in seiner Heimat: Fools Garden (Foto: Valters Pelns) feiern das 33. Bandjubiläum mit einem zweitägigen Festival im Kulturhaus Osterfeld (Sa So, 3. 4.8.); vornweg steigt eine Benefizgala, zu der Peter Freudenthaler u.a. die SWR Big Band, das Südwestdeutsche Kammerorchester, Peter Schilling, Laith Al-Deen, Jule Neigel, Pe Werner, Christoph Sonntag, Rolf Stahlhofen und Jay Alexander im CCP begrüßt (Fr, 2.8., 18.30 Uhr). -pat www.congresscentrum-pforzheim.de

Mehr aus dieser Ausgabe

Titelbild der Ausgabe 182/2024 von 6. Kunst- & Kulturnacht „Schwein gehabt“ auf dem Kreativpark Alter Schlachthof. Zeitschriften als Abo oder epaper bei United Kiosk online kaufen.
6. Kunst- & Kulturnacht „Schwein gehabt“ auf dem Kreativpark Alter Schlachthof
Titelbild der Ausgabe 182/2024 von Dokka 11 – Dokumentarfilmfestival in Kinemathek & Schauburg. Zeitschriften als Abo oder epaper bei United Kiosk online kaufen.
Dokka 11 – Dokumentarfilmfestival in Kinemathek & Schauburg
Titelbild der Ausgabe 182/2024 von Ludwigsburger Schlossfestspiele: INKA-Interview mit Intendant Jochen Sandig. Zeitschriften als Abo oder epaper bei United Kiosk online kaufen.
Ludwigsburger Schlossfestspiele: INKA-Interview mit Intendant Jochen Sandig
Mehr Lesetipps
Blättern im Magazin
BILDUNG & WISSEN SPEZIAL
Vorheriger Artikel
BILDUNG & WISSEN SPEZIAL
POPKULTUR
Nächster Artikel
POPKULTUR
Mehr Lesetipps