PARTYS, MÄNNER, DROGEN, ALKOHOL! Kate Moss (44) und Annabelle Neilson (49) feierten gerne und viel zusammen, teilten (fast) alles. „Kate ist meine beste Freundin, und ich liebe sie wie eine Schwester. Ja, sie ist eine Ikone, aber für mich ist sie einfach nur Kate“, sagte Annabelle einmal. „Wir streiten uns wegen dummer Sachen, dann küssen wir uns und versöhnen uns. Wir teilen die Kleidung, wir teilen alles, und ihre Berühmtheit war nie ein Problem.“ Ihr selbst standen eigentlich alle Türen offen. Sie war adelig, wohlhabend, nicht auf den Kopf gefallen. Das alles annehmen und einfach nur glücklich sein war aber leider nie ihr Ding. Selbstzerstörerisch mischte Annabelle seit den 1980er-Jahren die Partyszene Londons auf, trieb es dabei sogar immer noch einen Tick bunter als Kate Moss. Heroin mit 16, Kokain, reichlich Alkohol, depressive Schübe, auch weil sie als Teenager während eines Australienurlaubs missbraucht wurde. An all diesen Problemen soll 1997 nach nur drei Jahren die Ehe mit dem schwerreichen Banker Nathaniel Philip Rothschild zerbrochen sein. Die beiden verloren darüber kein böses Wort, in diesen Kreisen ist das verpönt. Annabelle war sogar bei seiner zweiten Hochzeit – und soll wieder diejenige gewesen sein, die nach der Party das Licht ausmachte. Nein, langweilig wurde es mit ihr nie. Deshalb bekam sie 2014 auch das Angebot, bei „Ladies of London“ einzusteigen. Vor der Kamera machte sie eine gute Figur. „Ladylike“, sagten viele. Doch hinter der charmanten Fassade wurde es wohl immer düsterer. Die ständige Aufmerksamkeit, das nie erlöschende rote Licht der laufenden Kameras und das Getratsche über sie verstärkten ihre Schwermut. Keine Seltenheit bei Mitwirkenden von Realityshows, die in Großbritannien extrem beliebt sind. Shitstorms und Stalker sind oft der Preis des Ruhms.
Viele Betroffene erkranken an Bulimie oder Depressionen. „Love Island“-Star Sophie Gradon nahm sich das Leben. „Made in Chelsea“-Star Cheska Hull überwand ihr persönliches Tief, ist wieder glücklich und sagt über die schlimmste Zeit in ihrem Leben: „Ich fühlte mich nur noch verfolgt und gehasst. Dachte, ich könnte nie mehr einen normalen Job, ein normales Leben haben.“ Die Sender haben das Problem mittlerweile erkannt, stellten deshalb Psychologen ein. „Diese Formate können Seelen zerstören“, sagt einer von ihnen – und Annabelles Seele war schon vorher beschädigt. Nach ihrer TV-Karriere zog sie sich schließlich immer mehr zurück, wurde stiller, dachte häufig an ihren besten Freund, den Designer Alexander McQueen, der 2010, mit 40 Jahren, einen Drogencocktail schluckte und sich erhängte. Keine schönen Gedanken.
Annabelles Familie gab einen Schlaganfall als Todesursache bekannt, aber viele in der Londoner Society vermuten, dass sie einfach nicht mehr wollte. Kate Moss ist am Boden zerstört. Sie postete ein Bild mit ihrer „Schwester“ und setzte darunter lediglich ein gebrochenes Herz.
Tragisch: Tage, nachdem „Love Island“-Star Sophie Gradon (32) sich das Leben nahm, beging auch ihr Freund Aaron Armstrong (25) Suizid
Sie schaffte den Absprung
Cheska Hull spielte bei „Made in Chelsea“ mit, wurde depressiv. Heute ist sie wieder brünett, glücklich und Mama von Charlie
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