Grund für den Einzug in die Modellpalette war der große Erfolg des Plymouth Duster, den die Chrysler Corporation für 1970 vorstellte. Dodge wünschte sich ein eigenes Fahrzeug für seine Modellpalette, und der Demon war geboren. Vor allem beeindruckte damals die Motorenvielfalt. Der Demon konnte sowohl als 198-ci-Sechszylinder mit 125 PS, aber auch als Achtzylinder mit 318 ci und 230 PS oder 340 ci und 275 PS geordert werden. Unverkennbares Identifikationsmerkmal: der Teufelsaufkleber. Und genau ein solches Exemplar aus dem Jahr 1971 sicherte sich Michael aus Altena - natürlich in dämonischem Schwarz und mit 340-ci-Achtzylinder-motor ausgestattet.
Das zweitürige Coupe kommt mit den typischen Hochlehner-Sitzen daher.
Der autoverrückte Sammler von Raritäten auf vier Rä-dern brauchte nicht lange nachzudenken, als ihm die Anzeige eines alten Freundes bei Facebook auffiel, der dort das Muscle Car zum Kauf anbot. Vor allem 20.000 Meilen auf amerikanischen Straßen mit vornehmlich neueren Mustang-Modellen hatten ihn vom American Way of Drive überzeugt. “Ein Ami fehlte noch in meiner Sammlung, und da kam der Demon genau zum richtigen Zeitpunkt. Mittlerweile habe ich vie-le Autos, die ich als Spielzeugauto besessen habe, ‘in Groß’ nachge-kauft. Darunter war auch ein Dodge Demon”, erzählt Michael.
Die 16”-Stahlfel-gen wurden um-geschweißt und mit passenden To-yo-Proxes-Reifen versehen.
In den USA wurde das Fahrzeug zunächst von einer älteren Dame gefahren, die es dann aber einem jungen Nachbarn überließ. Dieser restaurierte den Demon kom-plett, baute das Fahrzeug um und ließ das Muscle Car in “Triple Black” lackieren. Neben einer Frischzellenkur für den Motor mit Keith-Black-Kolben mit einer Verdichtung von 10.5:1 und bearbeiteten Jay-Heads-Zylinderköpfen spendierte ihm der Vorbesitzer eine Sport-Nockenwelle, einen 670-cfm Holley-Vergaser für die Edelbrock-An-saugbrücke und eine Magnaflow-Abgasanlage. Hier in Deutschland gab es noch ein neues Automatikgetriebe, das sich auch unter Last manuell durchschalten lässt und auf 600 PS ausgelegt ist.
Der Demon basiert auf dem Plymouth Duster – ist aber deutlich seltener!
Außer dem Antrieb bekam der Wagen noch komplett neue Achsen mit großen Scheibenbremsen vorne und großen Trommeln hinten. Für die bulligere Optik sorgen extrabreite handgefertigte 16”-Stahlfelgen mit 245/55er Toyo-Proxes-Pneus. Der komplette Unterboden wurde gereinigt und versiegelt, alle Schrauben, Halter, Clips und Leitungen erneuert oder gestrahlt und neu lackiert.
Die 8-3/4”-Hinterachse mit 3,51er Übersetzung erhielt eben-falls eine Überholung und außerdem neue Coilover-Dämp-fer. Die Kardanwelle wurde neu gewuchtet und mit neuen Kreuzgelenken ausgestattet. An der Vorderachse wurden Drehstabfedern inklusive Spax-Dämpfern eingebaut.
“Das Hinterachsdifferenzial habe ich selbst überholt – ich bin begeistert vom übersichtlichen Aufbau des Demon”, so Michael, der sich gerade in die amerikani-sche Fahrzeugtechnik einarbeitet und noch eine Menge Veränderungspotenzial sieht.
Eine Menge Schrauber-Erfahrung hat er bereits bei sei-nen anderen Projekten sammeln können. In einer großen Halle mit zwei Hebebühnen stehen ihm auch vernünftige Rahmenbedingungen zur Verfügung. Aber auch, wenn Michael das Schrauben Spaß macht – er möchte seine Fahrzeuge vor allem bewegen.
“Nächstes Jahr werde ich viel zu Treffen fahren – und das Schöne am Demon ist, dass ich da auch meine Familie mitnehmen kann.” Allerdings kann der Sauerländer auch Rennerfahrung vorweisen – an Slalom-, Berg- und Rundstreckenrennen hat er schon erfolgreich teilge-nommen. Wer weiß – vielleicht sieht man den Demon irgendwann auch auf der Viertelmeile …
Mehrkammer-Rückleuchten wie beim Ford Mus-tang, jedoch mit einer vierten roten Kammer.
1971er Dodge Demon•
Motor: OHV-V8, 340 ci, 5.507 ccm, 350 PS, 670-cfm-Holley-“Avenger”-Vergaser, Mopar-Performance-Zündanlage, Edelbrock-Ansaugbrücke, Jay-Heads-Zylinderköpfe, Keith-Black-Kolben, Verdichtung 10,5:1, Sport-Nockenwelle, Hoo-ker-Fächerkrümmer, Magnaflow-Edelstahl-Auspuffanlage
Kraftübertragung: Dreistufen-Automatikgetriebe, Rennge-triebe ausgelegt bis 600 PS, Hughes-2500-Wandler, Achs-übersetzung 3,51:1
Vorderachse: Einzelradaufhängung, Spax-Gasdruckdämp-fer, Drehstabfederung, Stabilisator, Scheibenbremsen
Hinterachse: Starrachse, Federbeine (Umbau), Trommelbremsen
Räder: 16”-Stahlfelgen mit Toyo Proxes in 245/55 ZR16
Stückzahl (1971): 69.861 Exemplare, dazu 10.098 Exemplare mit 340 ci
Preis (1971): ab 2.343 $, 2.721 $ (340 ci)
Der 1971er Dodge Demon hier verfügt über den 340-ci-V8, welcher einige Performance-Teile erhielt.
Michael aus Altena fand den 1971er Dodge Demon über einen Freund.
Fotos: Ulrich Hoelzel