Dabei ist ja Darmkrebs das beste Beispiel dafür, dass Früherkennung Leben rettet. Seit der Einführung der Darmkrebsvorsorge vor 20 Jahren wurden allein in Deutschland ca. 320.000 Neuerkrankungen verhindert. Zudem gut zu wissen: Die Krankenkassen bieten auch ein Bonusprogramm an. Kann man nachweisen, dass man stets zur Vorsorge geht, winkt eine Prämie, etwa in Form von Bargeld – fragen Sie mal bei Ihrer Krankenkasse nach. Ein großes Plus: Das neue Jahr steht gerade erst in den Startlöchern – und der beste Vorsatz ist doch, Vorsorgeuntersuchungen nachzuholen. Welche? Das lesen Sie hier. Gleich Termine ausmachen!
für SIE
Unterleibs-Check beim Frauenarzt
Der Gynäkologe untersucht den Genitalbereich, tastet ihn ab. Bei Patientinnen ab 35 Jahren kommt seit 2020 alle drei Jahre dazu: eine Kombi aus Pap-Abstrich und HPV-Test (HPV = Humane Papillomviren – die Infektion damit ist Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs). Frauen bis 34 Jahre haben weiterhin einmal pro Jahr Anspruch auf den Pap-Test. Ziel: Zellveränderungen erkennen, die auf Krebs hinweisen können.
? ab 20 Jahren, jährlich
Brustabtasten beim Frauenarzt
Sind Lymphknoten in der Achselhöhle angeschwollen? Sind knotige Veränderungen im Brustgewebe mit den Händen ertastbar? Der Frauenarzt überprüft es. Zu dieser Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchung gehört es auch, dass der Frauenarzt eine Anleitung zum Selbstabtasten gibt.
? ab 30 Jahren, jährlich
Knochendichtemessung beim Radiologen
Durch den Östrogenmangel nach den Wechseljahren sind die Knochen (griech. osteon) nicht mehr so stark, das Osteoporose-Risiko steigt an. Bei der Osteodensitometrie wird die Knochendichte gemessen, etwa an der Hüfte. Erhärtet sich der Verdacht auf Osteoporose und soll eine Patientin deswegen Medikamente erhalten, zahlen das in der Regel die Kassen, sofern ein Arztrezept vorliegt. Ansonsten kostet es ca. 50 Euro.
? alle 5 Jahre
Brust-Röntgen im Mammografiezentrum
Per Röntgen verdächtige Veränderungen wie Kalkablagerungen in der Brust sichtbar machen. Das will die Mammografie (lat. mamma = Brust). Dafür müssen Patientinnen allerdings nicht selbst einen Termin ausmachen, vielmehr verschickt eine zentrale Stelle die Einladung dazu.
? 50 bis 69 Jahre, alle 2 Jahre
Untersuchungen für SIE und IHN
Hautkrebs früh aufspüren
Ab 35 Jahren, alle 2 Jahre: Immer mehr Menschen erkranken an Hautkrebs. Daher ratsam: die Haut von Kopf bis Fuß vom Experten untersuchen lassen – beim Hautarzt. Auch Frauenarzt oder Hausarzt können es, sofern sie eine entsprechende Zusatzqualifikation dafür haben.
Check-up beim Hausarzt
Ab 35 Jahren, alle 3 Jahre: Wie steht’s um den Blutdruck? Wie um die Cholesterinwerte? Sind die Blutzuckerwerte weiterhin im grünen Bereich? Klarheit gibt der allgemeine Gesundheits-Check-up beim Hausarzt. Dazu gehören auch Blut- und Urin-Untersuchung. Der Arzt überprüft auch den Impfausweis.
Neu: einmalig wird überprüft, ob eine Leberentzündung durch Hepatitis B- oder C-Viren vorliegt.
Darmkrebs vorbeugen
Ab 50 bis 54 Jahren, jährlich: Test auf verborgenes Blut im Stuhl (kann z. B. mit dem Check-up bei Hausarzt kombiniert werden). Das Blut kann von Polypen stammen, die im Darm entstanden sind und zu Krebs entarten können. Oder es besteht bereits eine Krebserkrankung! Alternativ haben Männer ab 50 Anspruch auf eine Darmspiegelung– insgesamt zwei im Abstand von zehn Jahren. Frauen dann ab 55 Jahren. Wer das nicht möchte, darf ab 55 alle zwei Jahre den Stuhltest machen.
Auf zum Zahnarzt!
Ab 18 Jahren, alle 6 Monate: Der Zahnarzt inspiziert Zähne und Zahnfleisch. Einmal pro Jahr wird zudem Zahnstein entfernt. Alle zwei Jahre erfolgt ein gründlicher Zahnfleischcheck. Hier überprüft der Zahnarzt beim sogenannten PSI-Test das Zahnfleisch mit einer Spezialsonde.
für IHN
Prostata-Vorsorge beim Urologen
Ab Mitte 40 kann sich die Prostata allmählich vergrößern – meistens ist das gutartig. Sollte es sich aber doch um Krebs handeln, stehen die Heilungschancen im Frühstadium in der Regel gut. Daher sollten Männer regelmäßig zum Prostata-Check. Der Arzt untersucht dann außerdem noch die äußeren Genitalien.
? ab 45 Jahren, jährlich
Ein Aneurysma aufspüren
Im Alter erhöht sich vor allem bei Männern das Risiko eines Bauchaorten- Aneurysmas – einer starken Aussackung der Hauptschlagader. Das ist gefährlich, denn sie könnte platzen, eine innere Blutung nach sich ziehen. Ein Bauch- Ultraschall bringt Klarheit. Neben Hausärzten machen auch Internisten und Radiologen diesen Vorsorgecheck.
? ab 65 Jahren, einmalig