... haben die Deutschen jüngsten Statistiken zufolge 2019 geschleckt. Und doch gibt es kaum noch die klassische Eisdiele, in der das Eis nach dem ganz besonderen Hausrezept mit ausgewählten Zutaten hergestellt wird. Denn über 90 Prozent des in Deutschland verzehrten Speiseeises wird mittlerweile industriell hergestellt und dann sowohl in Eiscafés und Gaststätten als auch in unterschiedlichsten Portionspackungen in Kühltruhen des Einzelhandels angeboten. Doch Verbraucherschützer raten insbesondere Allergikern, vor dem Kauf der Fertigprodukte einen Blick auf deren Zutatenlisten zu werfen. Besonders häufig gebe es Reaktionen auf Milch, Hühnereiweiß sowie Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe. Wer auf der sicheren Seite sein und seine Lust auf ein kühles Eis bedenkenlos stillen will, sollte selbst zur Tat schreiten. Denn während wir unser Eis daheim aus den Basiszutaten Zucker, Sahne und Ei zusammenrühren, wird beim industriell hergestellten Eis oftmals an der Qualität der Inhaltsstoffe gespart. Auch Hilfsstoffe wie Bindemittel, Emulgatoren sowie Stabilisatoren gehören zu den Zutaten.
Mit und ohne Kompressor
Für die heimische Eisproduktion gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Geräten auf einer Preisscala ab 20 bis zu mehreren hundert Euro. Die Eismaschinen unterscheiden sich vor allem in Kühltechnik, Leistung, Handhabung und Design. In die Kategorie „besonders preiswert“ gehören die Geräte ohne Kompressor. Diese bestehen aus einem Behälter, der vor der Eisproduktion ins Gefrierfach gestellt werden muss, wo er eine Vorlaufzeit von rund 12 Stunden benötigt. Unsere Tester haben sich auf drei Modelle konzentriert, für die man etwas tiefer in die Geldtasche greifen muss (siehe nachfolgende Tabelle). Im Gegensatz zu einfachen Geräten sind diese Maschinen mit einem Kompressor ausgerüstet und geeignet für Verbraucher, die regelmäßig neue Eiskreationen ausprobieren und zudem größere Mengen zubereiten möchten.
Auf Augenhöhe
Alle drei Geräte im Test der Eismaschinen mit Kompressor übernehmen jeweils den gesamten Prozess der Eisherstellung, loben unsere erfahrenen Probanden. Leistungsstarke Rührwerke geben dem Eis die cremige Konsistenz. So werden optimale Ergebnisse ohne großen Aufwand innerhalb kurzer Zeit erreicht. Testsieger im engen Kopf-Kopf-Rennen wird die IC 180 von Steba, der nur knapp und in den hinteren Kommastellen besser abschneidet. Dafür schafft die Maschine bis zu 25 Kugeln Eis auf einem Schlag. Ein besonderes Extra ist die Joghurt-Funktion, mit der Liebhaber des gesunden Milchproduktes sich an individuellen Rezepten mit eigenen Zutaten ausprobieren können. Auch wenn die IC 180 ihr Programm längst beendet hat, wird der Inhalt automatisch kühlgehalten. Mit einem starken Motor ausgestattet und zum Dauerbetrieb geeignet ist die Melissa 16310193. So wird der Nachschub mit Zutaten wie Obst und Nüssen kein Problem. Die moderne Ausstattung mit digitalem Timer hilft bei der Zubereitung. Auch mit der Uno 48825 wird die Eisproduktion in unserer Testküche zum Kinderspiel. Das Gerät arbeitet ökologisch, leise und ist einfach zu bedienen. Besonderen Anklang findet die ausführliche Bedienungsanleitung, die sogar Rezeptvorschläge vom Erdbeereis, über Holunderblütensorbet bis zur geeisten Tomatencreme beinhaltet.
Fazit der Probanden:
Die drei getesteten Geräte im Test der Eismaschinen landen nahezu alle auf Augenhöhe. Das betrifft bei Produktion von leckerem Eis und Sorbet beispielsweise Zubereitungsdauer und Energieverbrauch. Gelobt wird sowohl die einfache Programmierung als auch die schnelle Reinigung der Zubehörteile in der Spülmaschine.
(3) Speiseeis aus der Eisdiele daheim schmeckt besonders lecker
(4) Ein Blick auf die entnehmbaren und damit leicht zu reinigenden Eisbehälter – einschließlich Rührwerke – der drei Eismaschinen
Testverfahren
Die Testgeräte : 3 Eismaschinen mit Kompressor
Funktion : In den Eismaschinen werden gemäß Bedienungsanleitung zwei Eisrezepte nach Hausrezeptur zubereitet, ein Erdbeer-Sahne-Eis und ein Aprikosen-Sorbet. Die identische Grundmasse besteht aus vorgekühlten Zutaten und wird gleichmäßig auf die Testkandidaten aufgeteilt, jeweils 1 000 g. Die Qualität von Eis und Sorbet wird von einer Gruppe Probanden beurteilt. Das Ziel ist eine feste Eismasse mit cremiger, glatt-texturierter und homogener Konsistenz ganz ohne grobe Eiskristalle sowie im Falle des Sorbets eine natürlich auch homogene Masse, allerdings nicht cremig, wohl aber ohne grobe Eiskristalle („spitze“ oder „raue“ Textur). Bewertet wird zudem die Dauer der Zubereitung in allen Testreihen (der Referenzwert liegt hierbei bei jeweils 45 Minuten pro Testreihe) sowie die Endtemperatur des Eises und Sorbets (jeweils –10 °C).
Handhabung : Die Geräte werden von der Testredaktion auf ihre Benutzerfreundlichkeit hin getestet. Beurteilt werden das Zusammensetzen, das Entfernen des Rührwerkzeugs sowie die Einstellung/ Programmierung der Maschine, das Einfüllen der Eismasse und Effektivität des Sichtfensters. Bei der Reinigung wird überprüft, ob während der Zubereitung Eismasse in den Innenraum der Geräte dringt (in den Kühlschacht), wie gut sich Einsatz, Deckel und Rührelement reinigen lassen und wie anfällig die Gerätegehäuse für Fingerabdrücke und sind. das Betriebsgeräusch in einem Meter Entfernung gemessen, bis 60 dB(A) wird die Note 1 vergeben. Die Bedienungsanleitung wird einerseits auf die gesetzlichen Sicherheitshinweise geprüft, dann andererseits anhand ihrer Qualität (Bebilderung, Struktur, Schriftgröße, Anwendungshinweise) bewertet.
Verarbeitung : Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, eventuelle Klemmstellen und natürlich das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten, sowie die Größe von Spalten und Ritzen, zudem die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie : Der Energieverbrauch wird während der Zubereitung vergleichend bewertet, der Referenzwert liegt pro Testreihe bei 100 Wh.
Sicherheit : Die Sicherheit und Unversehrtheit des Nutzers stehen hier im Fokus. Neben der Standsicherheit wird geprüft und bewertet, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass dem Nutzer durch Klemmen, Verbrennen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen.
Bilder: @kerdkanno - Fotolia.com, Auerbach Verlag, Melissa, Steba, Unold