... mit 440-mm- Scheiben gegen Aufpreis
Vorne Coupé, hinten Kombi: Der neue RS 6 übernimmt die Scheinwerfer des Technik- Bruders A7
ACHT ZENTIMETER SIND EINE WELT! In einer Branche, in der Designer und Techniker normalerweise um Millimeter feilschen, gönnt Audi Sport dem neuen RS 6 mal eben vier Zentimeter mehr Breite. Pro Seite.
Aber auch zu Recht, wie die ersten Bilder des Power-Kombis zeigen. Zusammen mit den großen Kühlöffnungen, den vom Coupé A7 übernommenen Scheinwerfern und den bis zu 22 Zoll (!) großen Felgen erscheint der neue RS 6 fast schon böse, breit und flach. So einen Auftritt hat nicht einmal der Platzhirsch E 63 T-Modell von Mercedes-AMG zu bieten.
Technisch hält der RS 6, was die Optik verspricht. 600, 800, 305, 1680 sind die für den Audi relevanten Kennzahlen. In der Reihenfolge PS, Drehmoment, Höchstgeschwindigkeit – und maximales Kofferraumvolumen. Denn auch das gehört zum Porsche-Schreck aus Ingolstadt: Fahrleistungen eines Hochleistungs-Sportwagens (null auf 100 in 3,6 und aus dem Stand auf 200 in 12,0 Sekunden) treffen auf die Ladekapazität eines guten Oberklasse-Lastesels. Das ist ungefähr so, als ob Heidi Klum nicht nur ein Topmodel wäre, sondern auch für ihr Leben gerne putzen und kochen würde. Ein echter (Männer-)Traum, oder?
Auch der Innenraum nimmt es mit dem sportlichen Außendesign auf. Sportsitze, die mit weichem Leder bezogen sind; feine Mate - ria lien wie Carbon, Aluminium oder Holz heben den Kombi auf Luxusklasse-Niveau.
Neu ist, dass Audi auf ziemlich viel Elektronik setzt. Und damit sind nicht die über 30 Assistenzsysteme gemeint, die nahezu automatisiertes Fahren ermöglichen.
Sondern die Hybridisierung des fetten Vierliter-V8, den wir schon von Porsche, Lambo und Bentley kennen. Bringt 0,8 Liter je 100 Kilometer. Eine kleine Welt.
Seien wir ehrlich: Der RS 6 ist ein Auto, das kein Mensch braucht. Aber (fast) jeder haben will. Technisch topfit, optisch gewaltig und trotzdem vergleichsweise dezent und praktisch ein Highlight.