... bilden sich Blasen so groß wie Tischtennisbälle. Die Ärzte stellen fest: Verbrennungen zweiten und dritten Grades am Gesäß, linken Bein und Fuß! Noch immer muss Jennifer jeden zweiten Tag mit ihrer Tochter ins Krankenhaus, die Wunden säubern lassen. „Es ist auch noch nicht augeschlossen, dass Molly-Sue Haut an den Fuß transplantiert werden muss“, sagt Jennifer.
1 Grillkohle richtig löschen und entsorgen
„Einfach nur Sand über die Stelle zu kippen, reicht absolut nicht“, sagt Silvia Darmstädter vom Deutschen Feuerwehrverband in Berlin „Das löscht zwar die Flammen, die Hitze aber wird darunter eingeschlossen. Das Schlimme: Die Gefahr ist nicht zu erkennen. Jedes Jahr laufen Kinder und Erwachsene über versteckte Kohlen und verbrennen sich schwer an Füßen und Beinen. Deshalb: Löschen Sie das Feuer immer mit Wasser, bis die Kohlen kalt sind. Und entsorgen Sie sie dann im Abfalleimer.“
2 Planschbecken leeren
„Kleinkinder können, wenn sie unglücklich fallen, sogar in einer Pfütze ertrinken“, sagt Achim Wiese von der DLRG. „Bitte lassen Sie Ihre Kleinen also nie unbeaufsichtigt planschen. Halten Sie sich immer in Griffweite auf. Und leeren Sie Planschbecken nach jedem Benutzen aus.“ Denn Wasser zieht Kinder magisch an. In nur einem unbeobachteten Moment können sie in Lebensgefahr geraten.
3 Grill nur im Freien abkühlen lassen
„Immer wieder kommt es vor, dass Familien den Grill zum Abkühlen ins Haus oder beim Campen ins Zelt oder in den Campingwagen holen. Das dürfen Sie aber niemals tun!“, warnt Silvia Darmstädter. „Sie können im Schlaf ersticken: Denn selbst wenn die Kohle nicht mehr rot glüht, wird noch Kohlenmonoxid produziert. Ein geruchloses, aber tödliches Gas.“
4 Beim Baden Wasser eingeatmet? Dann zum Arzt!
Nicht nur im Wasser, sogar an Land ist Ertrinken möglich. „Das heißt sekundäres Ertrinken“, sagt Achim Wiese von der Deutschen LebensRettungs-Gesellschaft e. V. (DLRG) in Bad Nenndorf. „Es passiert, wenn ein Kind untergluckert und dabei Wasser einatmet. Daran kann das Kind noch Tage nach einem Badeunfall sterben.“ Wenn es also einen Zwischenfall gab und das Kind immer wieder hustet, gehen Sie unbedingt zum Arzt. Experte Wiese: „Sagen Sie, dass Ihr Kind Wasser eingeatmet haben könnte und dass er bitte die Lunge abhorchen soll.“
7 Barbecue nie mit Spiritus anfeuern
Die Kohlen brennen nicht mehr richtig, aber der Hunger ist noch so groß. „Trotzdem: Schütten Sie niemals Spiritus in den Grill oder ein Lagerfeuer“, sagt Feuerwehrfrau Silvia Darmstädter. „Es kann eine Stichflamme geben, die Sie und umstehende Menschen erfasst und schwer verbrennt.“ Zum Anzünden des Grills ausschließlich dafür vorgesehenen Grillanzünder verwenden.
5Gewitter: Am besten hinhocken
Ein Sommergewitter bricht aus. Den besten Schutz bieten dann feste Gebäude, zum Beispiel Umkleidekabinen, wenn man gerade an einem Sportplatz steht. Oder Autos. „Allein stehende Bäume aber gar nicht, egal ob Buche oder Eiche“, sagt Silvia Darmstädter. „Wenn Sie in der freien Natur sind, gehen Sie in die Hocke: am besten unter einer Brücke, einem Felsvorsprung oder in einer Senke.“
Tipp: Die Apps „NINA“ oder „Katwarn“ warnen vor aufziehenden Gewittern in Ihrer Umgebung.
6 Keinen Köpfer in unbekanntes Wasser
Egal ob von einer Brücke in den Fluss, von einem Steg ins Meer oder sogar von einer Leiter in den aufstellbaren Gartenpool: „Springen Sie nie mit dem Kopf voran in zu flache oder unbekannte Gewässer“, warnt Achim Wiese von der DLRG. „Jedes Jahr erleiden so bundesweit rund 40 Menschen eine Querschnittslähmung. Fast alle sind übrigens männliche Jugendliche.“
8 Kinder nie im Auto warten lassen
Nur kurz zur Post und zum Bäcker und das Kind schläft grad so schön im Kindersitz … „Lassen Sie es dennoch nie allein im Auto, auch wenn das Fenster einen Spalt aufsteht“, so Silvia Darmstädter.
„Der Pkw kann sich in kurzer Zeit auf mehr als 40 Grad aufheizen. Menschen oder Tiere können einen Hitzeschlag kriegen. Das ist ein lebensbedrohlicher Zustand.“
9 Nicht auf der Luftmatratze sonnenbaden
Einfach auf der Luftmatratze dümpeln und ein Sonnenbad nehmen? „Dann braucht es aber nur eine Welle oder einen Windstoß und man fällt überhitzt ins kalte Wasser“, sagt Achim Wiese. „An der Oberfläche ist es zwar meist noch warm. Aber in nur 80 cm Tiefe kann es schon nur noch 12 Grad haben.“ Schnell ist man einem Temperaturunterschied von 25-30 Grad ausgesetzt. „Das kann zu Kreislaufstörungen, Bewusstlosigkeit bis hin zu einem Herzinfarkt führen“, so Experte Wiese.
Text: Cécile Hoeborn; Fotos: Sybill Schneider, dpa, ddp, Fotex, Fotolia, Imago, Plainpicture, Pixabay