Im Wald kennen sie sich aus: Camille, Lukas und Matthias sind Profis, wenn es um Tiere, Pflanzen, Wurzeln, Spuren, Holz oder Lagerfeuer geht. Dabei brauchen sie gar nicht viel Ausrüstung, sondern hauptsächlich ihre Hände, ihre Augen und ihre Ohren: Mit denHänden sammeln sie Stecken und Holz fürs Lagerfeuer. Mit denAugen beobachten sie Tiere im Wald, finden Wege, essbare Beeren und schöne Blätter. Und mit ihrenOhren hören sie den Specht, ein Käuzchen oder eine Maus im Laub rascheln. Damit die Tiere, die sie beobachten, nicht die Flucht ergreifen, üben sie den Fuchsgang, der am besten barfuß funktioniert: Zuerst setzen sie ganz vorsichtig den Fußballen auf, sodass das Laub nicht raschelt und keine kleinen Zweige knacksen. Erst dann, wenn der Fußballen sicher steht, kommt die Ferse dran. So schleichen sie wie die Füchse durch den Wald, bis sie eine Stelle finden, an der sie sich einenUnterschlupfbauen ,ein Feuer machen undBrot backen .
STECKBRIEF
Name : LukasAlter : 11 JahreWildnisname : Gefährlicher GrizzlyAbenteuerlichste Fähigkeit : Feuer machen, anschleichen
STECKBRIEF
Name : CamilleAlter : 8 JahreWildnisname : Weiße WölfinAbenteuerlichste Fähigkeit : Stockbrot backen, anderenhelfen
STECKBRIEF
Name : MatthiasAlter : erwachsenWildnisname : Graue AhorneuleAbenteuerlichste Fähigkeit : am Lagerfeuer Gitarre spielen; helfen, wenn es nötig ist
Unterschlupf bauen
Man nennt ihn auch Laub-Schlaf-sack: Der Unterschlupf ist so warm, dass man sogar im Winter darin übernachten kann.
Schritt 1:Suche eine gute Stelle, die windgeschützt ist und wo viele Äste zu finden sind. Ebne den Boden etwas ein. Suche einen Ast, der etwa einen halben Meter länger ist als du selbst, und zwei kürzere Äste mit Astgabeln.
Schritt 2: Stütze den langen Ast mit den beiden Astgabeln ab. Jetzt steht das Grundgerüst. Bedecke die Seiten mit etwa daumendicken Ästen.
Schritt 3: Jetzt brauchst du jede Menge Laub. Bedecke den Unterschlupf damit und fülle ihn auch mit Laub an. Jetzt kannst du dich in deinen Laub-Schlafsack hineinlegen und Tiere beobachten.
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2 Willst du mehr wissen?www.waldlaeuferbande.org
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Feuer machen
Schritt 1: Lege viel Material für dein Feuer bereit: trockenes Gras, mit dem Taschenmesser geschnitzte Holzspäne, Birkenrinde, dünne und dicke trockene Äste. Du brauchst einen Magnesium-Stab (gibt es etwa in Geschäften, wo du auch Wanderausrüstung bekommst).
@Schritt 2: Suche eine geeignete Stelle für dein Feuer. Es sollte nichts Brenn-bares in der Nähe sein. Lege Steine um deine Feuerstelle. Das trockene Gras kommt in die Mitte. Reibe so mit der Oberseite der Klinge deines Taschenmessers über den Magnesium-Stab, dass die Funken ins Gras fliegen. Sobald es brennt, lege zuerst Späne, dann dünne und zuletzt dicke Äste nach.
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Messer schnitzen
Essbesteck kannst du mit etwas Übung selbst herstellen! Dazu brauchst du ein Stück Holz, das die gewünschte Länge hat. Die eine Hälfte wird der Griff, die andere die Klinge. Zuerst schnitzt du den Griff. Er sollte oval sein und gut in der Hand liegen. Danach beginnst du, die Klinge zu schnitzen. Halte den Griff und schnitze so, dass die Klinge nach vorne immer dünner wird.
TIPP: Schnitze immer im Sitzen und breitbeinig. Schnitze von dir weg und schaue auf dein Messer. Lass dein Messer niemals offen liegen.
Einfaches Stockbrot-Rezept:
• 500 g Mehl
• eine Packung Trockengerm
• ¼ l lauwarmes Wasser
• 1 TL Salz
Brot backen
Abenteuer macht hungrig! Jetzt gibt es über dem Feuer gebackenes Brot für alle.
Schritt 1: Für den Teig alle Zutaten in einer Schüssel vermengen. Den Teig mit einem Tuch zudecken und ca. 30 Minuten rasten lassen, bis er etwa auf die doppelte Größe aufgegangen ist. In der Zwischenzeit sammelst du Stecken: Sie sollten etwa fingerdick sein und nicht zu trocken, sonst beginnen sie zu brennen.
Gut geeignet sind zum Beispiel Äste von einem HaselnussStrauch.
Schritt 2: Nimm eine handtellergroße Portion Teig, ziehe sie lang und flach. Dann wickelst du den Teig spiralförmig um deinen Stock. Halte ihn über das Feuer und drehe ihn immer wieder.
Camille, Matthias und Lukas haben sich ihr Stockbrot redlich verdient. Für einen Tag in der Wildnis sind sie jetzt bestens gerüstet – und du bist es auch!
FOTOS: STEFAN KNITTEL