... Hersteller auf seiner Webseite eine nach dem Gzip-Standard komprimierte ausführbare Datei zum Herunterladen an. Daneben gib es speziell für den Raspberry Pi 4 ein ebenfalls Gzip-komprimiertes Binary für 32-Bit-Systeme, während eine weitere, nach dem BZ2-Standard komprimierte Binärdatei für den Einsatz mit dem Raspberry Pi 4 und 64-Bit-Betriebssystemen gedacht ist.
Als Grundsystem empfiehlt sich für den Einsatz des RasPi 4 als NAS-Rechner ein herkömmliches Raspberry Pi OS. Dabei sollten Sie die Version mit Desktop, aber ohne empfohlene Software (recommended software) der Komplettvariante vorziehen, da das vollständige System auf Desktop-Anwender fokussiert und für ein NAS-System unnötigen Ballast mitbringt .
Nach dem Herunterladen des gewünschten HDSentinel-Pakets entpacken Sie das Archiv über den Dateimanager. Anschließend installieren Sie mithilfe des Befehls sudo apt install libgcc1‐armhf eine benötigte Bibliothek nach und versehen in einem weiteren Schritt mit dem Kommando chmod u+x hdsentinel‐Version die entpackte Binärdatei mit Ausführungsrechten.
Danach rufen Sie die Datei unter Verwendung des sudo-Befehls am Prompt auf. Sofern Sie dabei keine weiteren Parameter angeben, listet die Anwendung die gefundenen Massenspeicher auf. Bitte beachten Sie, dass das Tool die interne Speicherkarte des Raspberry Pi nicht berücksichtigt; es zeigt ausschließlich externe, über die USB-Schnittstellen angeschlossene Laufwerke an 1 1 .
Je nach verwendetem Speichertyp fällt die Anzeige der aktuellen Parameter unterschiedlich aus. Haben Sie Flash-Speicher an die USB-Schnittstellen des Raspberry Pi angeschlossen, so weisen diese je nach verwendetem Modell und Typ des internen Controllers nur unvollständige Angaben auf. So sehen Sie bei USB-Sticks oder per USB-Interface angeschlossenen SSD-Medien häufig keine Temperaturangaben und auch keine Informationen zur bisherigen Laufzeit des Speichermediums.
Bei konventionellen Festplatten dagegen liefert HDSentinel in aller Regel Werte zur aktuellen Temperatur und den Betriebszeiten. Das Tool ermittelt dabei auch den Zustand des Laufwerks und zeigt an, ob defekte Sektoren vorliegen oder Datenfehler auftreten. Dadurch können Sie leichter entscheiden, ob Sie wichtige Daten sichern und die Festplatte ausmustern sollten.
Um bei mehreren angeschlossenen Laufwerken nicht alle Informationen angezeigt zu bekommen, beschränken Sie die Informationen auf jeweils ein Laufwerk, indem Sie am Prompt den Startbefehl für die Software durch den Parameter ‐dev /dev/sdX ergänzen. Dabei ersetzen Sie X durch den jeweils aktuellen Laufwerksbuchstaben. Üblicherweise trägt das erste in HDSentinel gefundene Laufwerk die Bezeichnung /dev/sda.
Bericht
Zur Dokumentationszwecken kann es nützlich sein, einen Report der gewonnenen Daten zu generieren. So lässt sich später jederzeit der Betriebszustand eines Laufwerks zu einem definierten Zeitpunkt nachweisen. HDSentinel unterstützt dazu das Generieren von Berichten im TXT-, XML- oder HTML-Format. Da der Report im HTML-Format eine optisch sehr übersichtlich aufbereitete Tabelle bietet, empfiehlt sich dieses Format zur ausführlichen Dokumentation der Betriebszustände der angeschlossenen Massenspeicher.
Um einen entsprechenden Bericht zu erstellen, starten Sie HDSentinel am Prompt mit den Parametern ‐html ‐r Datei, wobei Sie den Dateinamen frei wählen dürfen. Die Tabelle können Sie danach in jedem Webbrowser auf-rufen 2 2 . Auch bei den Reports erlaubt HDSentinel, durch Ergänzung des Eingabebefehls mit einem Geräteparameter die Ausgabe auf einzelne Laufwerke zu beschränken.
Dateien zum Artikel herunterladen unter
www.raspi-geek.de/dl/47043
Weitere Infos und interessante Links
www.raspi-geek.de/qr/47043
Die Überwachung der Massenspeicher automatisieren Sie, indem Sie auf dem Rechner einen entsprechenden Cronjob anlegen. Mit dem Befehl crontab ‐e öffnen Sie dazu die Konfiguration für Cronjobs im vordefinierten Editor, die das System in einer Tabelle verwaltet.
Im anschließend geöffneten Editor tragen Sie sodann einen neuen Cronjob anhand der vorgegebenen Syntax ein und integrieren darin HDSentinel mit wahlfreien Parametern. Eine ausführliche Dokumentation dazu finden Sie beispielsweise auf der Github-Seite der Raspberry-Pi-Entwickler .
Fazit
Mit HDSentinel behalten Sie externe Massenspeicher im Blick. Die Software liefert Informationen zum Betriebszustand und macht bei Erreichen kritischer SMART-Werte auf drohende Ausfälle aufmerksam. Dabei geschieht die Installation problemlos, und dank der Berichtsfunktion mit sehr detaillierten Ergebnissen empfiehlt sich das Werkzeug auch für professionelle Nutzer.
Einziger Wermutstropfen ist die noch rudimentäre Unterstützung von Flash- Medien aus dem Consumer-Segment, die aufgrund der häufig nur sehr unvollständig implementierten SMART-Variablen in den einzelnen Controllern wenig Informationen liefern.
Herkömmliche Festplatten, hochwertige SSDs und für den industriellen Einsatz vorgesehene Speicherkarten überwacht das Tool problemlos. Insbesondere auf NAS-Systemen auf Basis des RasPi empfiehlt sich daher der Einsatz des praktischen Admin-Tools.
(cla)