... der frühesten Rente hätte, das ist in der Regel die Rente für langjährig Versicherte.
Die Rendite
Ob die freiwilligen Einzahlungen nach der „besonderen“ Rentenauskunft finanziell lohnen, hängt von vielen Faktoren ab. Generell: Alle Renten sind Wetten auf ein langes Leben; je länger man eine Rente erhält, desto attraktiver die Einzahlung. In der Regel amortisiert sich alles nach etwa 15 Jahren Rente. Besonders lukrativ ist dies für Frauen, da sie deutlich länger Rente erhalten.
Aber auch andere Faktoren sind attraktiv:
Berechnet werden die Ausgleichszahlungen auf Basis heutiger Renten-Werte. Je früher die „besondere“ Rentenauskunft beantragt wird, desto besser. Da die Rentenwerte um etwa 2 % pro Jahr steigen, ist auch in 5 oder 1 0 Jahren eine Auskunft möglich, die Rente ist dann höher, aber auch der Ausgleichsbetrag. Denn:
Der heute genannte Ausgleichsbetrag ist fix. Hätte man 2007 50.000 Euro eingezahlt, um 196 Euro Abschlag auszugleichen, so würde sich die Rente heute nicht um 196 Euro erhöhen, sondern um fast 250 Euro – mehr als 20 % Rendite. Besonders lukrativ ist der Weg für Ostdeutsche. Da die Rentenwerte Ost noch niedriger sind, ist auch der Ausgleichsbetrag geringer. Gleichzeitig steigen bis 2025 die Ost-Renten überproportional.
So ergibt sich ein positiver Sonder-Effekt.
Lohnenswert sind Einzahlungen für privat Krankenversicherte.
Durch die höhere Brutto-Rente steigt auch der prozentuale Zuschuss zur Krankenversicherung.
Vorteile gibt es aber durch das Einzahlen bei der Steuer. Denn: Einzahlungen gelten steuerlich als Altersvorsorgeaufwendungen. Das heißt, sie mindern die Steuerlast. Insofern ist es sinnvoll, die „besondere“ Rentenauskunft möglichst früh zu beantragen, um dann über einen möglichst langen Zeitraum kleinere Einzahlungen tätigen zu können, um so die Steuer-Spar-Möglichkeiten voll auszuschöpfen.
Bei allen Rendite-Berechnungen darf man nicht vergessen: Die Einzahlungen erhöhen auch die Hinterbliebenen-Rente.
Und die Nachteile?
Das eingezahlte Geld kann nicht zurückgerufen werden – deshalb lieber mehrere kleinere Einzahlungen, sodass man sicher ist, das Geld erübrigen zu können.
Durch die höhere Rente ist mehr für Kranken- und Pflegeversicherung zu zahlen. Und evtl. mehr Steuern. Wer kurz nach Rentenbeginn stirbt, hat zwar den Vorteil einer höheren Hinterbliebenen-Rente. Das nicht verrentete Kapital steht aber nicht als Erbe zur Verfügung.
Das kostet der Ausgleich
Einen Abschlag auszugleichen hängt von der Höhe der Brutto-Rente und der exakten Zahl der Monate ab, die die Rente vor der Regelaltersgrenze bezogen werden soll. Alle Angaben in Euro
„Es ist nun für Beitragszahler sehr viel einfacher, Rentenabschläge auszugleichen, weil seit letztem Jahr mehr Teilzahlungen möglich sind“
Nadja Kirschner, Rentenberaterin und Fachanwältin für Sozialrecht, Halle (Saale)