... US-Herstellers GoPro begeisterte mit seinem tollen, neuen Bildstabilisator. Kommt DJI da heran?
Auch vorne in Farbe
Äußerlich macht die DJI Osmo Action mehr her als die GoPro. Sie besteht aus Metall statt aus Plastik; zum Lieferumfang gehört ein Befestigungsrahmen, an dem sich auch GoPro-Zubehör montieren lässt. Praktisch ist auch das Farbdisplay vorn. So kann etwa ein Mountainbiker die Kamera präzise auf sein Gesicht ausrichten. Die Hero7 Black zeigt hier nur Einstellungen in Schwarz-Weiß. Auch beim Blick ins Innere überzeugt die DJI:
■4K-Aufnahme: In höchster Auflösung mit 3840 x 2160 Bildpunkten zeichnet die DJI bis zu 60 Bilder pro Sekunde auf, so dass auch schnelle Bewegungen schön flüssig laufen. Das kann die Hero7 Black ebenfalls, beide schaffen das auch mit aktiviertem Bildstabilisator.
■HDR-Videos: Die DJI bietet einen Aufnahmemodus, der einen größeren Farb- und Kontrastumfang verspricht – allerdings auf 30 Bilder pro Sekunde limitiert und nicht mit dem Bildstabi kombinierbar. Vor allem aber speicherte das Testgerät die Videos nicht in einem HDR-Format mit Metadaten, anhand derer sich TVs passend einstellen können.
■Ohne Verzeichnung: Per Menü-Einstellung lässt sich die Weitwinkel- Verzeichnung korrigieren.
In der Praxis macht es die DJI ihrem Besitzer leicht: Sie ist in weniger als zwei Sekunden eingeschaltet und aufnahmebereit. Ein Druck auf die Aufnahmetaste genügt bei ausgeschalteter Kamera, und sie legt im zuletzt gewählten Modus los.
Mit der seitlichen Quick-Set-Taste lassen sich die vorher festgelegten Lieblings-Modi schnell wechseln, zudem erschließt sich die Bedienung per Touchscreen leicht. Praktisch, wenn etwa die Hände am Lenker bleiben müssen: Die Kamera löst auch auf Sprachbefehl aus.
GoPro behält die Ruhe
Und wie steht’s um die Bildqualität? Bei Fotos punktete die Osmo Action gegenüber der Hero7 mit saubereren Kanten, DJI schärft die Bilder weniger nach. Bei Videos sieht’s ähnlich aus: Auf den ersten Blick wirkten die der GoPro etwas spektakulärer und knackiger, auf den zweiten Blick zeigten sich die der DJI feiner aufgelöst mit weniger gesättigten Farben – letztlich eine Geschmacksfrage.
„Auch wenn der Bildstabi noch wackelt: Die Osmo Action ist klasse!“
Christoph de Leuw
Leitung Hardware
Den Test auf Kopfsteinpflaster entschied die GoPro für sich: Sie glättete zwar feine Strukturen wie Steinchen im Asphalt stärker, hielt dafür aber die Bildlage stabil. Der DJI-Stabi kam im Vergleich eher aus dem Tritt. Bei weniger starken Erschütterungen wirkten die Videos dagegen sehr authentisch ohne die wabernden Artefakte schlechterer Stabis.[cdl]
FAZIT
Gelungene Überraschung von DJI: Die Osmo Action kommt beim Bildstabi zwar nicht ganz an die GoPro ran, sie überzeugte aber im Test. Die DJI ist schnell startklar, einfach bedienbar und bietet eine brillante Bildqualität. Der Akku dürfte aber gern länger halten.
Die App zur Kamera-Einstellung und zum Laden der Videos aufs Smartphone ist eine schöne Ergänzung.