... Faktoren: 1. Verhornungsstörung der Epithelzellen, 2. Anstieg der Talgproduktion, 3. übermäßige Besiedlung durch ein Bakterium namens Propionibacterium acnes. Dadurch wird eine Entzündungskaskade in der Haut in Gang gesetzt – und wir bekommen Pickel.
Der Glaube, dass Akne nur rein genetisch bedingt ist, ist veraltet: Epidemiologische Untersuchungen zeigen, dass Akne in nicht westlich geprägten Gesellschaften viel seltener bis gar nicht auftaucht. Sobald diese Menschen jedoch einen westlicheren Lebensstil annehmen, steigt die Anzahl der Aknefälle signifikant an. Entscheiden also externe Faktoren, ob Akne ausbricht oder nicht? Richtig ist: Manche von uns haben eine genetische Veranlagung für Akne, der Schweregrad des Ausbruchs aber ist abhängig von unserer Ernährungsweise sowie unserer Stressund Schadstoffbelastung im Alltag.
WESTLICHE ERNÄHRUNGSWEISE ALS EIN VERURSACHER
Studien von Prof. Dr. Bodo Melnik, Professor für Ernährungswissenschaft an der Universität Osnabrück, konnten eindrucksvoll verdeutlichen, dass die Wachstumssignalgeber IGF-1 und mTORC1 im Körper über mehrere Mechanismen für die erhöhte Verhornungsstörung und Talgproduktion verantwortlich sind. So triggert IGF-1 die Produktion von Androgenen (Sexualhormone), welche für die Bildung von Akne mitverantwortlich sind. Die Sensitivität unserer Hautrezeptoren für Androgene ist vermutlich genetisch bedingt. Für Aknebetroffene ist es daher besonders wichtig, den IGF-1 Spiegel niedrig zu halten. Folgende Lebensmittel sollten deshalb vermieden werden, um die Aktivität von IGF-1 und mTORC1 zu reduzieren:
- Hyperglykämische Kohlenhydrate (z. B. Zucker, Reis, Nudeln, Brot und Softdrinks)
- Milch/Milchprodukte und Fleisch
- Gesättigte Fette und Transfette, wie man sie in vielen Fertigprodukten findet.
Zu empfehlen ist eine pflanzenbasierte Ernährung mit viel Gemüse, Kräutern, Sprossen, Nüssen, Saaten, Hülsenfrüchten und nicht allzu süßem Obst. Viel Rohkost und schonend zubereitete Bio-Lebensmittel sollten bevorzugt werden.
SCHADSTOFFE AUSSCHEIDEN, STRESS MEIDEN, ENTSPANNEN
Schadstoffe wie Pestizide, Schwermetalle, Weichmacher u. v. m. belasten unseren Körper. Täglich werden sie über Leber, Niere, Lunge und Haut ausgeschieden – doch Übermaß kann zu Entzündungsprozessen in der Haut führen. Daher ist eine regelmäßige Entgiftung essenziell. Besonders durch das Fasten können Schadstoffe mobilisiert und ausgeschieden werden. Basenbäder, eine Darmreinigung und die Aktivierung der Leber durch Bitterstoffe sind ebenfalls ratsam – im Gegensatz zu konventionellen Kosmetika mit Paraffin, Silikonen und hormonaktiven Substanzen. Auch chronischer Stress triggert die Aknebildung, denn mit Stress steigt der Blutzuckerspiegel, der Körper übersäuert, wichtige Mikronährstoffe werden dem Körper entzogen. Daher sind auch Entspannungsübungen ratsam.
DR. RINI KULKE
ist promovierte Biologin, Vitalstoffberaterin und staatlich geprüfte vegane Ernährungsberaterin. www.drrinikulke.de
Lebensmittel mit hoher, mittlerer oder niedriger Glykämischer Last (GL)
Eine niedrige GL hält den Blutzuckerspiegel stabil niedrig und ist bei Akne zu empfehlen.
DARM-HAUT-ACHSE
Unser Darm ist die größte Kontaktfläche zur Außenwelt. Eine gesunde Darmschleimhaut ist daher entscheidend für eine schöne Haut – ein Darm in Unordnung kann Entzündungskaskaden und somit auch Akne auslösen. Dann – aber nicht nur dann – ist pflanzenbasierte, ballaststoffreiche Kost geboten.
Wichtige Nährstoffe
Generell sind alle Vitalstoffe wichtig für ein funktionierendes System; es gibt aber einige Nährstoffe, die bei Akne besonders wertvoll sind:
ZINK UND OMEGA-3-FETTSÄUREN: Wirken entzündungshemmend
VITAMIN E UND SELEN: Wirken antioxidativ; reduzieren oxidativen Stress
B-VITAMINE: Verbessern die Regeneration der Haut