... fantastisch! Überhaupt: Diese Ruhe, dieses sanfte Knarzen des Holzes, das leichte Poltern der Eicheln nachts aufs Dach – sie merken schon, liebe Leserinnen und Leser: Aus diesem Baumhaus will man nicht mehr weg!
Es steht im Garten von Nina Eglis Elternhaus. In Halden, einem Dorf in der Schweiz, nahe des Bodensees. Nina hat es gemeinsam mit ihrer Freundin Helgard Worrall gebaut. Einen Ort zum Träumen haben sie geschaffen, der Geborgenheit und Freiheit zugleich vermittelt. 22 Quadratmeter groß, gestützt von vier Pfählen, gehalten von einem Betonfundament, ausgestattet mit Bad, Küche, Wohnzimmer und Schlafraum, alles komplett mit Eichenholz ausgekleidet.
Die Außenterrasse wird von einem der beiden Eichenbäume getragen, die Ninas Vater vor über 40 Jahren gepflanzt hat. „Er wollte sie schon fällen und zu Brennholz verarbeiten. Ich habe ihn angefleht, die Bäume stehen zu lassen“, erzählt Nina.
Die Idee für ihr Baumhaus haben die Freundinnen vor drei Jahren, an einem lauen Sommerabend. Psychotherapeutin Helgard sehnt sich nach einer Veränderung im Leben. Auch Nina, gelernte Gärtnerin und medizinische Masseurin, träumt vom Neuanfang. Gemeinsam wünschen sie sich, einen Ort zu schaffen, an dem man Patienten empfangen, den man vermieten oder selbst nutzen kann. „Klar und einfach, ohne Schnickschnack. Und nur mit Materialien, die hier aus der Gegend kommen“, beschreibt Nina ihren Plan.
Mit dem Bremer Baumhaus-Architekten Andreas Wenning setzen sie ihn in die Tat um. Letzten Herbst reist der Experte mit sieben Handwerkern an und zieht das Häuschen in einer Woche hoch. Mit der Inneneinrichtung lassen sich Nina und Helgard danach Zeit. „Wir wollten es besonders gestalten. Jedes Detail sollte seine eigene Geschichte haben.“ Helgards Cousin höhlt zum Beispiel einen großen Flusskiesel aus der nahen Thur aus, schleift die Außenkanten weich und baut daraus das Waschbecken. Der Bollerofen im Wohnbereich wird nur mit Schwemmholz aus dem Fluss befeuert. Im Juni ist ihre kleine abgeschlossene Welt in Baumwipfelhöhe fertig. „Hier kann man einfach sein“, schwärmen die beiden. „Die Gedanken wandern lassen, Sterne gucken, zu sich kommen.“ Ein himmlischer Ort.
Unsere Reporterin Eri fühlt sich unterm Eichenholzgiebel herrlich geborgen
Lecker Frühstück! So fängt der Morgen richtig gut an
Urig: Das Waschbecken ist aus einem Flusskiesel gehöhlt worden. Nach dem Aufstehen gucken einen als Erstes die Schafe freundlich an (r.)
Helgard hat für uns gebacken …
… und Nina am Abend ein Lagerfeuer gemacht. Das Bad im Baumhaus (u.) ist hochmodern
Möchten Sie auch mal in den Wolken schlafen?
Diese Baumhäuser kann man mieten:
• Ninas und Helgards Baumhaus in Halden:www.baumhaus-thurgau.ch – Übernachtung mit Frühstück um 200 Euro
•„Baumhaushotel Uckermark“:www.baumhaushoteluckermark.de – ab 120 Euro
•„Baumhaushotel Kriebelland“, Sachsen, größte Baumhausunterkunft Deutschlands. Errichtet wurde das dreistöckige Romantikbaumhaus auf vier 180-jährigen Eichen.www.kriebelland.de – Wochenende (2 Nächte) ab ca. 500 Euro
•„Resort Baumgeflüster“, Bad Zwischenahn (Niedersachsen).www.baumgefluester.de – pro Übernachtung (2 Personen) ab 218 Euro
•„Baumhaushotel Solling“: in sieben Meter Höhe ohne Stützpfeiler zwischen zwei große Buchen gehängt. Zugang über eine Hängebrücke.www.baumhaushotel-solling.de – Übernachtung ab 145 Euro
Fotos: Marion Vogel