... Deutschland der Nachkriegszeit. Rock’n’Roll als neues Lebensgefühl erobert Europa. Niemand verkörpert dieses musikalisch damals wie heute so virtuos und ungebrochen wie Peter Kraus (79).
Grund genug für den „ewig jungen“ Ausnahmekünstler im Rahmen einer großen Jubiläumstournee die Perlen seines außergewöhnlichen musikalischen Schaffens auf ausgewählten Bühnen zu präsentieren.
Doch zunächst feiert der passionierte Familienmensch erst einmal am 18. März seinen 80. Geburtstag im Kreise seiner Lieben. Dazu gehören seine geliebte Ehefrau Ingrid, mit der am 1. Oktober diesen Jahres auch noch die Goldene Hochzeit begehen kann, sein Sohn Mike (45). dessen Frau Constanze („Coco“) und seine Enkeltöchter Josephin Lotta (fast 3) und Mona (20, Tochter von Gaby, die seine Frau mit in die Ehe gebracht hat und im Jahr 2001 an Brustkrebs starb).
Ingrid ist sein Ruhepol. „Wir verstehen uns wirklich sehr gut. Ich liebe seinen Charakter. Er ist schon in der Früh so fröhlich. Jeden Tag bringt er mir den Cappuccino ans Bett“, schwärmt das ehemalige Model. Und sie erzählt ihm die Kurzfassungen der Zeitungsmeldungen, denn zum Lesen langer Artikel ist der Künstler viel zu ungeduldig. Dafür baut der leidenschaftliche Bastler, der bereits als Kind Entwürfe für Modell-Segelflugzeuge und -Schiffe machte und diese danach anfertigte, Regale in seiner Werkstatt, malt Popart-Bilder oder restauriert seine Oldtimer. „Ich habe einen Jaguar SS 100, Baujahr 1936, komplett zerlegt, alle Teile fotografiert, beschriftet und wieder zusammengebaut.“
An Ruhestand denkt der Teenagerschwarm der Fünfziger Jahre nicht. Lieber geht er Trampolin springen. „Das lockert die Glieder und Gelenke. Und bringt die Gedärme wieder an die Stellen, wo sie sein müssen(lacht ). Dann ziehe ich regelmäßig an einem Gummiband, das kann ebenfalls nicht schaden“, erzählt er.
„Ich galt eher als der positive Rebell“
Warum waren die Fünfziger und Sechziger Jahre so besonders für ihn? „Weil die Jugend mit der Musik plötzlich ein Mittel in der Hand hatte, um rebellieren zu können. Heute klingt das für die Jungen lächerlich, aber damals war das nicht selbstverständlich. Die Jugend war unterdrückt, die Eltern sagten, wo es langgeht. Umso aufregender fand ich es, dass ich für viele ein Vorbild war, wobei ich eher als der positive Rebell galt, den sich insgeheim auch die Schwiegermütter wünschten. Das ist heute ganz anders. Da kannst du nur auffallen, wenn du Negativ-Schlagzeilen produzierst.“
Zu seinem Konzert begleitete ihn seine Ehefrau Ingrid
Er selbst begeisterte erst im vergangenen Jahr im typischem Lederjacke- und-Jeans-Outfit mit seinem Programm „Schön war die Zeit! Die Kulthits der wilden 50er und 60er“ drei Generationen.
Und weil der Dino des Showgeschäfts dank seiner Disziplin weiterhin vor Energie strotzt, dürfen sich seine Fans auch in diesem Jahr auf weitere Konzerterlebnisse mit ihm freuen. Peter Kraus lädt Sie zu seiner „großen Jubiläumstour 2019 live” ein. Sechs Wochen wird die musikalische Geburtstagsparty dauern und Konzerte in rund 25 Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz umfassen.
Das Publikum wird an diesem besonderen Abend von Peter Kraus und seinen Musikern noch mal in die Zeit der Petticoats entführt. Wenn der Sänger locker aus dem Nähkästchen plaudert und von den Anfängen, damals, in den wilden Fünfzigern und Sechzigern des vergangenen Jahrhunderts erzählt, als der Rock’n’Roll zur Lebenseinstellung einer Jugend wurde, ist Schwelgen und Genießen erlaubt. „Der Titel ,Schön war die Zeit‘ stammt ja aus den Gesprächen mit meinem Publikum und ist für mich auch ein Grund, warum ich gern weitermache“, bekennt er. „Erfolg ist das eine, doch noch schöner ist es, wenn Menschen zu mir kommen und sagen: Ich kenne Sie seit meiner Jugend, Sie haben mich musikalisch durch mein ganzes Leben begleitet – und sich somit nicht nur für das Konzert oder einen Song bedanken, sondern für Jahrzehnte.“
Bei der Curling-Partie anlässlich des FIS World Cup Slalom in Schladming ist der bewegungsfreudige Sänger gern dabei
Man merkt es sofort, es beginnt sofort zu kribbeln, wenn er an die Bühne denkt. „Wenn etwas so viel Spaß macht, ist es dann unvernünftig, wenn man das auslebt? fragt er und gibt gleich darauf selbst die Antwort: „Nein, im Gegenteil.“
Schließlich lässt er die Musikfreunde noch wissen: „Rock’n’Roll hat sehr viel mit dem Körper und mit Körpersprache zu tun. Wenn ich irgendwann den Hüftschwung nicht mehr beherrschte und meine Lieder nur noch auf einem Barhocker singen könnte, ginge ich in Rente. Ich fände es tragisch, dann noch auf einer Bühne zu stehen.“
An seinem zweiten Wohnsitz in Gamlitz (Südsteiermark) spielt er auch Harmonika
Die Ennstal Classic steht für den Oldtimer-Fan für pures Autofahren auf den schönsten Alpenstraßen Österreichs
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