... der etwa 250 Kilometer nordöstlich von Madrid liegt, zu zeigen. Eigentümer ist Luis Corella Arroquia. Der spanische Unternehmer hatte zuvor in Mexiko Tomaten produziert. Aleia Roses habe sich zum Ziel gesetzt, besonders schöne und haltbare Premium-Rosen nachhaltig zu produzieren, erklärte Geschäftsführer Dirk Hogervorst.
2013 wurde das Konzept entwickelt. Es folgte die Suche nach dem perfekten Standort für die Rosenproduktion. Der Bau des Gewächshauses begann im August 2015, das Gelände für eine Erweiterung ist vorhanden. Im September 2016 wurden die ersten Pflanzen der roten, großblütigen Sorte ‘Red Naomi’ (Züchter: Schreurs) gesetzt. Die 180 Kilometer langen Reihen sind mit etwa einer Million Rosen bepflanzt. Die Jahresproduktion bezifferte Hogervorst auf rund 40 Millionen Stiele, das entspricht rund 300 Stielen pro Quadratmeter. Täglich seien es etwa 100.000 Stiele.
Drei Rosenmarken im Handel
Aleia Roses bietet drei Marken an, die sich unter anderem in der Blütengröße unterscheiden. Die Vermarktung begann im April 2017 mit der Zweitmarke Reia. Im November 2017 kam die Qualitätsstufe Aleia auf den Markt, im Januar 2019 folgte die Premium-Sortierung Aleia Máxima. Letztere ist mit 60, 70, 80 und 90 Zentimeter (cm) Stiellänge verfügbar, Aleia mit 60 bis 90 cm und Reia mit 50 bis 90 cm Stiellänge. Neben ‘Red Naomi’ werden weitere Sorten getestet.
Der Betrieb liegt auf 1.030 Meter Höhe, die Pflanzen erhalten 24 Prozent mehr Licht als in den Niederlanden. Die Nächte sind auch im Sommer kühl, die Luft ist relativ trocken.
Technologie und Know-how kommen aus den Niederlanden. Unter anderem war die Universität Wageningen beratend tätig. Das Gewächshaus mit diffusem Antireflex-Glas wurde von Dalsem Horticultural Projects errichtet. Zwei Schirme und ein Fog-System schaffen beste Bedingungen, erklärte Produktionsleiter Sergio Moreno Martínez.
Als Wasserspeicher dienen zwei Becken mit jeweils 25.000 Kubikmeter Fassungsvermögen. Etwa ein Drittel des Wassers stammt aus Niederschlägen, der Rest aus dem Fluss Duero. Die Rosen stehen in Steinwollsubstrat in Rinnen, sie werden über eine Tröpfchenbewässerung versorgt. Überschusswasser wird wiederverwendet. Bei hoher Einstrahlung werden die Dächer durch Besprühen mit Wasser von außen gekühlt.
Ab 2020 soll ein Biomasse-Kraftwerk Strom, Wärme und gereinigtes Kohlendioxid für die Gewächshausluft liefern, kündigte Moreno Martínez an. Für die Heizung stehen zwei Gaskessel mit jeweils 9,95 MW zur Verfügung. Geheizt wird über Rohre am Boden, die auch als Schienen für die Erntewagen dienen. Die Gewächshäuser sind mit Ventilatoren und Belichtung ausgestattet.
Beim integrierten Pflanzenschutz arbeitet der Betrieb mit dem Nützlingslieferanten Koppert zusammen. Kontrollen der Bestände durch geschultes Scouting- Personal gehören zum Pflanzenschutzkonzept. Über den Beständen hängen Gelb- und Blautafeln.
Im Betrieb sind etwa 160 Personen tätig. Geerntet wird zweimal täglich an allen Tagen. Zwei Sortier- und Bündelmaschinen „Furora Rosa“ von Bercomex sorgen für uniforme Bunde. Sie erfassen Länge und Aufblühstadium. Die fertigen Bunde werden maschinell eingetütet und per Hand kontrolliert.
Täglich fahren zwei bis drei Lkw in rund 19 Stunden nach Aalsmeer. Die Rosen stehen dabei gekühlt auf Wasser. Sie sollen zwölf bis 14 Tage halten. Die Rosen werden zu etwa 60 Prozent an der Uhr verkauft, ansonsten direkt. Circa zehn Prozent bleiben im Inland.
Mehr unter www.aleiaroses.com und in der Gärtnerbörse 6/19; Bildergalerie unter www.taspo.de
Fotos: Dr. Heinrich Dreßler