... beschäftigt ist, übergab er das Ruder an Robert Rodriguez. Und der macht aus der Geschichte um das Cyborg-Mädchen mit besonderen Fähigkeiten einen visuell einzigartigen und unglaublich rasanten SciFi-Actionfilm. Optisch irgendwo zwischen dem PC-Game „Bioshock“, dem alten „Rollerball“ und „Blade Runner“ angesiedelt, lebt „Alita“ von seinem detailreichen Steampunk-Design und den perfekten Animationen der Titelfigur. Dass die Charaktertiefe etwas fehlt und man ein bisschen die Seele des Films vermisst, werden all jene zu verschmerzen wissen, die vor allem gut gemachte Action sehen möchten – und das bekommt man hier ebenso reichlich wie innovativ gefilmt.
Beim Ton fangen wir mit der schlechten Nachricht an: Wie so oft gönnt Anbieter 20th Century Fox seiner Scheibe nur eine reguläre DTS-Spur für den deutschen Ton. Die gute Nachricht: Bis auf wenige, etwas inhomogen klingende Momente liefert die mit einer Datenrate von 0,7 Mbps laufende Tonspur das maximal Mögliche für ihre Komprimierung ab. Actionszenen sind wuchtig, bassgewaltig und vor allem voller direktionaler Soundeffekte. Das alleine hätte schon für ein Tonqualitäts-Siegel gereicht. Hinzu kommt aber der englische Atmos-Sound für Fans des Originaltons. Und was der abfackelt, lässt Wände und Decken erzittern. Er liefert nicht nur wahre Bassgewitter, sondern bindet auch die Höhen-Lautsprecher vor allem während der Action- und Motorball-Szenen derart aktiv ein, dass man denkt, es wären Hauptlautsprecher.
„Alita: Battle Angel“ wurde mit einer Auflösung von 3,4K während der Realszenen aufgenommen, während die CGIs in 2K gerendert wurden. Die UHD basiert zwar nur auf einem 2K-Digital-Intermediate, das dann hochgerechnet wurde, doch in Close-ups der Real-Charaktere ist durchaus ein Auflösungsvorsprung zu erkennen. Noch stärker fallen aber die höhere Dynamik sowie die gegenüber dem sehr hellen Bild der Blu-ray stimmigere dunkle Farbschattierung auf. Auf diese Weise kommt die Steampunk- Stadt Iron City mit mehr Farbdifferenzierung und plastischerem Schattenwurf zum Betrachter. Farben sind etwas wärmer und helle Bereiche überreißen zu keiner Zeit. Dolby Vision punktet gegenüber HDR10 mit etwas stärkeren Kontrasten in hellen Szenen, ist dafür aber etwas weniger farbig.
Da der Film mit dem von James Cameron konstruierten stereoskopischen Kamerasystem in Real-3D aufgenommen wurde, sind die dreidimensionalen Bilder der (vorbildlicherweise) integrierten 3D-Disk wirklich gelungen. Schon das Leben in Iron City ist mit einer schönen Tiefenstaffelung versehen, und die Figuren im Vordergrund schälen sich ohne Ghosting oder Randverletzungen vom Hintergrund ab. Gelegentlich sehen die weit entfernten Hintergründe aber etwas zweidimensional und gezeichnet aus. Klasse hingegen sind umherfliegende Staubpartikel oder auch der Müll, der von Zalem herunterfällt.
Das Bonusmaterial von „Alita: Battle Angel“ umfasst ein vierteiliges Featurette, das im Anime-Style diverse Wissenslücken des Films schließt. Zusätzlich gibt es noch drei weitere Making-ofs, welche die Entstehungsgeschichte beleuchten, auf die Titelfigur eingehen und sich mit den Motorball- Kämpfen befassen.