... Einhell hat uns insgesamt am besten gefallen: schneller Schnitt und wenig Vibration. Insgesamt bieten die Sägen in der getesteten Kategorie nur das Nötigste an Funktionen, sägen jedoch alle relativ ordentlich.
Für uns die Beste im Test: Die Einhell-Säge vibriert weniger als die anderen und sägt schnell
SO HABEN WIR GETESTET
Das wichtigste Kriterium ist für uns stets der praktische Test. Wie gut sägt die Maschine abseits der Werbeversprechen und der technischen Daten wirklich? Alle Sägen mussten sechs Sägetests mit je zehn Schnitten durchlaufen. Macht bei sieben Sägen insgesamt 420 Schnitte. Kleine Unterschiede machen sich bemerkbar.
KRITERIEN
1 Praktischer Test (60%): Kantholz Fichte 7 x7 cm, Kantholz Eiche 6 x4 cm, Multiplex-Platte 21 mm mit Zeitstoppen, Frischholz Ø 25–50 mm, Aluprofil 30 x 30 x 2 mm, Wasserrohr Ø 21 mm; jeweils zehn Schnitte mit jeder Säge. Vibration, Schnelligkeit und Kontrollierbarkeit des Schnitts wurden bewertet.
2 Handhabung/Ergonomie (20%): Wie fühlen sich nach 100 Schnitten die Griffe an, wie gut funktionieren der Sägeblattwechsel und die Schalter?
3 Preis-Leistungs-Verhältnis (10 %) + Ausstattung (10 %): Wenn eine günstige
Säge besser arbeitet als eine teure, sollte das honoriert werden, genauso wie besonderes Zubehör, das ansonsten teuer zugekauft werden muss.
„Wie immer haben wir alle Maschinen im direkten Vergleich in realistischen Praxisanwendungen getestet.“
Bernhard Eder, Autor und Werkzeugtester für selber machen
HOLZ SÄGEN
Das Besondere an der Säbelsäge ist ihre Vielseitigkeit. Mit dem passenden Sägeblatt lassen sich nahezu alle Hölzer, Bretter, Holzwerkstoffe oder auch frische Äste und Wurzeln im Garten zerteilen. Die praktischen Sägeversuche sind das zentrale Element unseres Tests. Im direkten Vergleich haben wir für diese Maschinen typische Szenarien gewählt. Die jeweils selben Sägeblätter und identischen Materialien sind natürliche Grundvoraussetzungen. Hier zeigen sich dann die Unterschiede im Sägetempo und den dabei auftretenden Vibrationen.
METALL ODER KUNSTSTOFF
Einmal das Sägeblatt gewechselt und schon kann man mit der Säbelsäge, mit der man zuvor noch einen Ast abgesägt hat, ein Wasserrohr kürzen. Der zweite Metall-Test wurde mit einem Aluprofil durchgeführt : 30 x 30 x 2 mm. Mit einem sensiblen Gasgebeschalter lässt sich hier gut arbeiten, weil die Säge besser kontrollierbar bleibt.
HANDLING
Neben der reinen Schnittleistung ist natürlich auch die Handhabung einer Säge entscheidend. Ein sensibler Drehzahlschalter, mit dem sich die Sägegeschwindigkeit fein regulieren lässt, ist immer von Vorteil und erleichtert das Arbeiten. Sind die Schalter gut erreichbar? Funktioniert der Sägeblattwechsel schnell und einfach? Fühlt sich der Griff nach 50 Schnitten immer noch angenehm an? Bei Akkugeräten schaut man sich natürlich den Batterieteil näher an: Akkuanzeige und Akkuwechsel.
INFO
DAS RICHTIGE SÄGEBLATT
Die wichtigsten Sägeblatt-Typen haben wir hier für Sie zusammengestellt. Grundsätzlich gilt: grobe Zahnung für Holz, feine Zahnung für Metall. Bei der Sägeblatt-Aufnahme findet man mittlerweile bei den allermeisten Herstellern und Modellen nur noch die Universalaufnahme für Sägeblätter mit einem Loch (0,5-Zoll-Universalschaftsystem). Daher sind die Sägeblätter unter den einzelnen Hersteller miteinander kompatibel.
DAS IST UNS AUFGEFALLEN
Interessanterweise bewältigen einige Säbelsägen hartes Konstruktionsholz besser als Frischholz aus dem Garten. Mit Multiplex-Platten kommen alle gut zurecht. Die teuerste Säge von Stanley hat als einzige Aussetzer beim Sägen von Kanthölzern und Eisenrohren. Hier haben wir einige wichtige Erkenntnisse für Sie zusammengefasst.
BAUHOLZ VS. FRISCHHOLZ
Mit Konstruktionsholz kamen alle Sägen gut klar – egal, ob weich oder hart. Das Eiche-Kantholz mochten alle Sägen gern, hier gab es kaum Probleme. Nur die Stanley hatte hier immer wieder Aussetzer. Mit dicken Frischholz-Ästen taten sich aber einige Sägen (Black+Decker, Trotec und Parkside) überraschend schwer.
Getestet unter ECHTEN Werkstatt-Bedingungen
SÄGEBLATT-WECHSEL
Sehr erfreulich: Mittlerweile haben alle getesteten Hersteller den Inbusschlüssel abgeschafft, und der Wechsel des Sägeblatts funktioniert sogar bei den günstigen Einstiegsgeräten werkzeuglos. Trotzdem gibt es auch hier Unterschiede: Bei einer Säge ist das System ohne Werkzeug schlecht umgesetzt, bei anderen wunderbar leichtgängig.
Ring aufdrehen, Sägeblatt herausziehen, Neues einsetzen und Ring loslassen: Das ist der neue Standard bei fast allen Säbelsägen. Bei Fuxtec geht es am besten
+ So wünscht man sich das: Sägeblatt-Wechsel einfach und gut
Die Black+Decker hat einen Kippschalter anstatt des Drehrings. Das macht die Sache noch komfortabler als die Lösung mit Drehring
- Nicht gut
Bei der Trotec ist am Ring zum Aufdrehen der Sägeblatthalterung keine kleine Erhebung und er ist schwergängig. Werkzeuglos, aber schlecht umgesetzt!
GRIFFE UND VIBRATION
+ Wenig Vibration
Der hintere Griff ist bei dem Einhell- Modell oben mit einer Dämpfung vom Gehäuse entkoppelt
- Viel zu dicker Griff
Bei der Stanley fällt der vordere Griffbereich negativ auf: schwierig zu greifen aufgrund der dicken Gehäuseform
Ob es wirklich am gedämpften Griff liegt, oder ob das Getriebe einfach ruhiger läuft, können wir nicht hundertprozentig sagen, doch die Einhell-Säge vibriert beim Sägen am wenigsten. Ebenfalls sehr gut ist hier die Stanley. Fast gleichauf ist das Lux-Tools-Modell: Ebenfalls angenehm geringe Vibration an den Händen – und das ohne eine extra Dämpfung zwischen dem gut geformten Griff und dem Gehäuse. Bei den restlichen fünf Sägen bewerten wir die Vibration als durchschnittlich bis stark.
KLEINES EXTRA: LED-ARBEITSLICHT
Eine Arbeitsleuchte an Elektrowerkzeugen kennen wir beispielsweise von Akkuschraubern. Es ist ein kleines, aber feines Detail, das in manchen Situationen den Arbeitskomfort verbessert. Denn nicht immer denkt man daran, eine Leuchte aufzustellen oder merkt erst beim Ansetzen des Schnitts, dass die Stelle etwas dunkel ist. Diese kleine LED-Leuchte haben nur Fuxtec und Parkside ihren Sägen spendiert. Hinsichtlich der Wertung macht das nur einen kleinen Unterschied aus, da ja die Ausstattung nur zehn Prozent der Endnote ausmacht. Aber erwähnenswert ist dieses kleine Austattungs-Feature allemal.
Sägeschuh verstellbar
Bei Lux ist der Sägeschuh nach vorn und hinten neigbar, 3,5 cm ausziehbar und ganz abnehmbar. Das können nicht alle
Schaden Akkuhalterung
Die Säge von Parkside ist versehentlich von der Werkbank gerutscht, dabei sind die Haltenasen für den Akku abgebrochen. Keine Kritik, doch wir mussten improvisieren
SÄGEBLÄTTER: TROTEC IST GROSSZÜGIG
Elf Sägeblätter legt der Hersteller Trotec seiner Säge bei. Auch hier gilt: Wir wollen bei unseren Tests reine Ausstattungsmerkmale nicht überbewerten (Wertung fließt in Preis- Leistung ein), denn Zubehör kann man oft für wenig Geld nachkaufen. Säbelsägeblätter sind aber nicht ganz billig (ab 9 Euro pro Stück), daher ist diese Dreingabe auf alle Fälle erwähnenswert. Speziell, weil es nirgends vergleichbar viele waren. Bei Lux gibt es noch vier Stück, Parkside spendiert zwei Sägeblätter. Alle anderen legen nur ein Sägeblatt bei. Zur Qualität und Standzeit der Sägeblätter können wir leider nichts sagen, wir haben mit identischen Sägeblättern getestet.