INTERVIEW
SIE HATTE DAVON GETRÄUMT, IRGENDWANN EINMAL EIN BUCH ZU SCHREIBEN, vielleicht einen Reiseführer über die Naturschönheiten der Ukraine. Oder einen Liebesroman. Aber konkrete Pläne hatte sie nicht. Dass es ein Kriegstagebuch sein würde, das Julia Solska schneller als gedacht veröffentlichte, wäre ihr nie in den Sinn gekommen. „Ich kann es selbst kaum glauben“, schreibt sie im Vorwort von „Als ich im Krieg erwachte“ (Edel Books), „dass ich, eine Europäerin, Anfang des 21. Jahrhunderts vom Krieg und seinem Schrecken erzähle – und erzählen muss.“ Solska (31), die in Kiew und Bochum Germanistik studierte, arbeitete in Kiew zuletzt bei einem IT-Unternehmen und als Porträtfotografin. Nach ihrer Flucht wohnt sie seit März 2022 in einer WG in Düsseldorf, wo sie viele Freunde und Bekannte hat, und hilft als Deutschlehrerin ukrainischen Flüchtlingen, mit den neuen Lebensumständen klarzukommen. ...