... dünnblechigen Blinkern ist dabei der Vorzug zu geben, da sie langsam geführt verführerisch im Oberflächenbereich taumeln. Aktive Fische fühlen sich durch die starken Vibrationen und Druckwellen besonders angezogen. Werden die Fische durch das häufige Werfen vorsichtiger, so wechsle ich auf kleinere Spoons oder Gummiwürmer mit ultraleichten Köpfen von 0,1 bis maximal 0,25 g. Je zickiger die Fische werden, umso kleiner sollten die Köder gewählt werden.
Stehen die Forellen tiefer, aber sind noch aktiv, kommen schwerere Spoon-Modelle aus dickerem Material zum Einsatz. Sie sinken schneller ab und werden weniger durch den Auftrieb der Schnur beeinflusst. Passende Modelle wiegen zwischen 2 g und 3 Gramm. Die Farbe richtet sich nach Wasser und Wetter. Helle Modelle benutze ich bei trübem Wasser und Wolken, dunkle Modelle bei Sonnenschein und klarem Wasser. Zählen Sie die Sekunden, die der Köder zum Absinken braucht. Diese „Count Down“-Methode hilft, den Köder immer in der Tiefe zu führen, in der ein Biss erfolgte.
Zeigen sich die Forellen wenig aktiv, verwende ich statt meiner Spoons lieber Gummiwürmer. Vor allem wenn es auf Metallköder immer nur kurze „Anfasser“ gibt, können Gummis Wunder wirken. Sehr häufig sind die Fische nämlich durch die ständigen Druckwellen und die bunten Metallplättchen überreizt und wollen die Spoons höchstens noch „wegbeißen“. Da die Gummis wesentlich langsamer geführt werden und auch deutlich weniger Druckwellen aussenden, bleiben sie einerseits länger im Gesichtsfeld der Forellen und wirken andererseits weniger stark auf das Seitenlinienorgan. Der attraktive Geruch/ Geschmack der Gummis sorgt zudem dafür, dass die Fische den Köder auch wirklich ins Maul nehmen und sogar schlucken. Deshalb kommt der Geschmackskomponente beim Gummiangeln auch so große Bedeutung zu. Bleiben die Fische misstrauisch, so kürze ich lange Gummiwürmer wie den „Snake“ nach und nach ein. Kleinere (dunkle) Köder werden sehr oft noch von Fischen genommen, die eigentlich gar nicht mehr fressen wollen.
Wenn die Fische zickig sind und spitz beißen, dann kann man seine Gummiköder auch etwas kürzen – und schon fangen sie wieder.
HAKEN MIT KÖPFCHEN
Der Fachhandel hält mittlerweile eine große Anzahl verschiedener Forellengummis in unterschiedlichsten Größen und Formen vor. Da es diese in schwimmenden und sinkenden Ausführungen gibt und sie darüber hinaus in verschiedenen Tiefen geangelt werden, benötigen wir unterschiedlich schwere Tungsten-Perlen, den Haken zu beschweren. Da Forellengummis keinen bremsenden Schaufelschwanz aufweisen, fallen die Perlen deutlich kleiner und leichter aus als beim Zanderangeln. Größen von circa 2,8 mm (0,15 g) bis etwa 4,6 mm (0,78 g) sind üblich und werden auf speziellen Haken mit einem kleinen Knick direkt vor dem Öhr montiert.
Grundsätzlich kommen dazu verschiedene „Sekundenkleber“ in Betracht. Im Gegensatz zu einigen anderen Anglern bevorzuge ich dünnflüssige Varianten, da sie besser in den Spalt zwischen Perle und Hakenschenkel laufen. Mit Gelklebern hatte ich dagegen immer recht unsaubere Ergebnisse. Allerdings muss man mit der Dosierung achtgeben, da überschüssiger Kleber leicht ins Hakenöhr laufen und dann nur mühsam wieder entfernt werden kann. Am preiswertesten sind Sekundenkleber bei „Aktionen“ der Discounter zu bekommen. Dort findet man oft Blister-Packungen mit 3 × 1 g Tuben für unter 1 Euro. Der Kleber ist okay, allerdings etwas mühsam in der Anwendung, da die Tubenöffnung etwas groß ist. Besser sind da Spender mit feinem Stahlröhrchen für etwa 5 € aus dem Baumarkt. Mit ihnen lässt sich die Flüssigkeit deutlich besser dosieren. Am besten hat mir allerdings der UV-Kleber von UHU gefallen. Die Packung kostet im Baumarkt unter 9 € und enthält den speziellen Kleber in einem Dosier-Tube und dazu eine kleine UV-Lampe. Der dünnflüssige Kleber wird nach dem Auftragen etwa 5 Sekunden mit der UV-Lampe gehärtet. Anschließend weist er höhere Festigkeiten als „normaler“ Sekundenkleber auf.
Diese drei Sorten Superkleber sind geeignet, um Tungsten-Perlen am Haken zu verankern. Michael Kahlstadt arbeitet am liebsten man mit einem UV-Kleber (rechts).
Am einfachsten lassen sich die Perlen verkleben, wenn man die Haken am Rande eines Glases aufhängt. Hier wird gerade der UV-Kleber mit UV-Licht gehärtet.
Als erstes muss man allerdings schauen, ob die Perle überhaupt über den Widerhaken bzw. über die Biegung des Hakenschenkels passt. Die leichtgewichtigen Perlen haben manchmal ein so kleines Loch, dass man den Widerhaken etwas andrücken muss oder die Perle nur mit Druck über die Hakenbiegung rutscht. Ich benutze am liebsten Perlen ohne Schlitz, da diese meist ein etwas größeres Loch aufweisen (von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich). Ich montiere die Perle so, dass die kleinere Öffnung am Öhr sitzt und hänge die Haken dann an ein Glas. Anschließend lasse ich dann eine winzige Menge Kleber von oben zwischen Hakenschenkel und Perle laufen und härte den Kleber anschließend mit der UV-Lampe. Sicherheitshalber sollte man noch das Hakenöhr kontrollieren und von eventuellen Klebstoffresten befreien.