PALIMPSESTE
AM BERG SINAI | Das Katharinenkloster im Süden der Sinai-Halbinsel beherbergt eine der größten Sammlungen von spätantiken und mittelalterlichen Handschriften. Die Anlage ließ Kaiser Justinian I. in der Mitte des 6. Jahrhunderts errichten.
Im Süden der Sinai-Halbinsel ragt ein hohes Felsmassiv auf. Dort, auf dem Jebel Mousa – dem Berg Sinai –, soll Moses nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten einst die »Zehn Gebote« von Gott empfangen haben. Der spätrömische Kaiser Justinian I. (482–565), der sich als großer Baumeister in seinem Reich hervortat, ließ am Fuß des geschichtsträchtigen Bergs eine große befestigte Anlage errichten: das Katharinenkloster. Die massiven Mauern fassten angeblich nicht nur den brennenden Dornbusch ein, in dem laut Bibelüberlieferung Moses glaubte die Stimme Gottes zu vernehmen, sondern auch eine der größten frühchristlichen Basiliken. In dem Bau, der mit ...