... nächsten Seite, der großzügig nass in nass gemalt werden soll. Hier lässt sich die Herausforderung mit einer Abdeckung aus Maskierflüssigkeit einfach, bequem und effektvoll lösen.Denn anders als Acryl oder Gouache färbt Aquarell die Papierfasern direkt ein, legt also keine körperliche, deckende Farbschicht auf den Malgrund. Darum gibt es auch keine deckende und schon gar nicht weiß deckende Aquarellfarbe. Also muss es beim Papierweiß bleiben. Allerdings ist es mühsam, um einzelne Motivteile herumzumalen und ein schwungvoll fließender Farbauftrag ist kaum möglich. Einzelne Glanzlichter können Sie zwar nachträglich mitDeckweiß malen, doch zu viel davon würde dem Aquarell seinen typischen Charakter nehmen.Also: Maskieren. Maskierflüssigkeit gibt es im Gläschen oder im Plastikfläschchen mit einer Düse. Beim Auftragen der Maskierflüssigkeit decken Sie alles ab, was vor Farbe geschützt werden und weiß bleiben soll. Größere Bereiche bemalen Sie mit einem alten Pinsel, Linien und kleine Details direkt mit der Düse des Fläschchens. Die Flüssigkeit trocknet zu einem zähen Film auf, der die Aquarellfarbe abperlen lässt und daher großzügig übermalt werden kann. Dabei nehmen nur die unbedeckten Bereiche Farbe an. Zuletzt ziehen oder rubbeln Sie (mit dem Finger oder dem Radierer) den getrockneten Maskierfilm ab. Die ausgesparten Bereiche erscheinen papierweiß und können weiter bemalt werden.
Zum Maskieren größerer Bereiche malen Sie – am besten mit einem alten Pinsel – die Konturen der Vorzeichnung mit der Maskierflüssigkeit aus.
Feine Linien, etwa ein Astgewirr, lassen sich direkt mit dem Fläschchen auftragen. Maskierflüssigkeit gibt es Weiß und Blau; für weißes Papier eignet sich die blaue Version ersichtlich besser.
Der getrocknete (hier weiße) Maskierfilm wird abgerubbelt.
Fotos: Franz-Josef Bettag
Foto: KiM Verlag