... bekannt. Obwohl, eigentlich kann man gar nicht von der Minze sprechen, denn es gibt sie in unzähligen Arten mit ganz eigenen Aromen.
Die Minze gehört zur Familie der Lippenblütler wie viele andere der aromatischen Kräuter auch. Neben den Wildsorten existieren zahlreiche Züchtungen. Die verschiedenen Minzearten kreuzen sich sogar in der Natur sehr häufig untereinander. Minzen blühen von Juli bis Oktober. Die Stängel sind vierkantig, die meist behaarten Blätter sind länglich oder herzförmig, der Blattrand ist oft gezähnt oder gesägt. Ihre weißen, violetten oder rosa Blüten sitzen in Quirlen an den Stängeln. Auf alle Fälle erkennt man Minzen an ihrem typischen Grundaroma, dem sich je nach Art oder Sorte noch ein weiterer Duft hinzugesellt.
Besonders beliebt sind die Fruchtminzen wie Orangen-und Zitronenminze sowie die Schokoladenminze. Es gibt übrigens auch eine wilde Fruchtminze, die Apfelminze (Mentha suaveolens ).
Die bereits seit dem 18. Jahrhundert kultivierte Pfefferminze (Mentha × piperita ) ist eine Hybride aus den Wildarten Wasserminze und Ährenminze. Sie ist die wichtigste Minze für medizinische Anwendungen und wird vor allem als Tee getrunken. Der an ätherischen Ölen reiche Pfefferminztee besitzt eine krampflösende Wirkung bei Magen-und Darmbeschwerden und wirkt lindernd bei Hals-und Rachenschmerzen.
Eine Pflanze in Wanderlaune
Minzen sind sehr genügsam. Sie gedeihen sowohl in leichten sandigen als auch in reichhaltigen, aber lockeren Substraten. Einige Spezialisten wie Wasserund Poleiminze bevorzugen feuchten bis nassen Boden und eignen sich gut für die Pflanzung am Wasserrand. Gern wachsen sie im Halbschatten oder Schatten. Eine Unart haben aber alle Minzen: Sie wandern gerne und breiten sich ziemlich ungehemmt aus, wenn man sie nicht in ihre Schranken weist. Daher kultiviert man Minzen am besten in großen Kübeln. Die Gefäße lassen sich entweder auf der Terrasse oder dem Balkon aufstellen oder im Beet versenken und auf diese Weise in eine Stauden-oder Kräuterpflanzung integrieren.
Erfrischend zitronig
Für Freunde erfrischender Sommertees gibt es gleich zwei Teekräuter mit Zitrusnote. Zum einen ist es die Zitronenmelisse (Melissa officinalis ), die seit mindestens 2000 Jahren als Heilpflanze angebaut wird. Ihre Wirkstoffe, vor allem die ätherischen Öle Citral und Citronellal, sorgen nicht nur für das intensiv zitronige Aroma, sondern wirken auch beruhigend auf das menschliche Nervensystem.
Natürlich lässt sich Zitronenmelisse auch auf vielfältige andere Weise in der Küche verwenden, eben überall, wo frisches Zitrusaroma gefragt ist, seien es Salatsoßen, Süßspeisen oder Cocktails. Da ist es praktisch, dass die Pflanzen sehr regenerationsfähig sind und man daher kontinuierlich Blätter oder auch ganze Zweige ernten kann. Die Zitronenmelisse benötigt einen vollsonnigen Platz und kann in einem ausreichend großen Topf etliche Jahre für gutes Aroma sorgen. Ihre getrockneten Blätter eignen sich übrigens auch gut als Füllung für Duftsäckchen, wie man sie im Kleiderschrank zwischen die Wäsche hängt.
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„Teekräuter im Topf sind wunderbare Mitbringsel für Besuche bei Freunden und Bekannten.“
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Die andere Aromapflanze mit Zitrusaroma ist die Zitronenverbene (Aloysia citiodora , manchmal auch alsAloysia triphylla im Handel). Sie stammt aus Argentinien und Uruguay und kam erst im 18. Jahrhundert zu uns nach Europa. Dort erlangte sie wegen ihres intensiven Aromas schnell große Verbreitung und wurde auch für die Parfumherstellung verwendet. Die Ausbeute ist bei ihr besonders hoch: Die Duftdrüsen an den Blattoberflächen enthalten ätherische Öle, die ein Prozent der Pflanzenmasse ausmachen.
Als Tee aufgebrüht, entfalten die Blätter ein unvergleichliches üppiges Zitrusaroma. Daher werden sie auch gerne zur Aromatisierung von Schwarz-und Grüntees verwendet. Dass der Tee auch gesund ist, kann man als nette Zugabe betrachten. Er soll vor allem gegen morgendliche Übelkeit in der Schwangerschaft helfen. Übrigens ist die Zitronenverbene im getrockneten Zustand genauso aromatisch wie frisch. Es lohnt sich daher, im Sommer Blätter zu ernten und zu trocknen, da der Strauch zwar als Kübelpflanze frostfrei überwintert werden kann, aber in den Wintermonaten das Laub abwirft.
Gutes für Hals und Rachen
Salbei (Salvia officinalis ) ist ein Allroundtalent. Seine Blätter helfen als Tee aufgebrüht bei Halsschmerzen ebenso wie bei Entzündungen im Mund-und Rachenraum. Dazu hat sich Salbeitee als erstaunlich wirksam bei Wechseljahresbeschwerden wie den typischen Schwitzattacken erwiesen, wenn er über mehrere Wochen als Teekur getrunken wird. Und in der Küche wird das filzige Laub auch häufig benötigt. Neben der einfarbigen graublättrigen Stammform gibt es auch dekorative bunt panaschierte Sorten, die im Topf auf dem Balkon für Farbe sorgen. Daneben gibt es aber auch einige Fruchtsalbeiarten, zum Beispiel den Honigmelonensalbei (Salvia elegans ), die vor allem im Sommer als zusätzliches Aroma im Tee verwendet werden.
Noch wenig bekannt ist der griechische Bergtee (Sideritis syriaca ), der ein einmaliges Zimtaroma zu bieten hat, das auch im Tee köstlich ist. Die völlig winterharten Pflanzen entwickeln im Sommer sehr attraktive hellgelbe Blütenrispen über dem graugrünen Laub.
Teekräuter als Geschenkpaket
Kräuter im Topf sind wunderbare Mitbringsel für Besuche bei Freunden und Bekannten. Präsentieren Sie doch eine Ecke mit Teekräutern, mit denen sich die nächste Erkältungswelle besser meistern lässt, oder im Sommer mit fruchtigen Kräutern für Eistees aller Geschmacksrichtungen. Schöne Tassen oder auch besondere Teekannen könne Sie durchaus mit anbieten, genauso wie praktisches Zubehör wie Teefilter oder Teesiebe. Und dekorative Töpfe natürlich sowieso. Wie wäre es zum Beispiel mit orientalisch bunten Keramiken für Minzen oder auch edlen Terrakottagefäßen für Salbei und Co.?
1Neuentdeckung mit Aroma: griechischer Bergtee
2Der griechische Bergtee als Steingartenstaude
3Dekorativ panaschierte Ananasminze
4Schön und wohlriechend: Fruchtsalbei ‘Mello’
5Zitronenmelisse ist fast universell einsetzbar
6Fruchtsalbei eignet sich für sommerliche Eistees
7Minze mit hängendem Wuchs: ‘Indian Mint’
8Schweizer Minze überzeugt mit starkem Aroma
9Tee aus Salbei ist erste Wahl bei Heiserkeit