IM ATELIER
evolve: Ihr Architektur-Stil verbindet die traditionell asiatische oder japanische Bauweise mit einem modernen Ansatz. Wie ist dies aus Ihrem eigenen Werdegang heraus entstanden?
Kengo Kuma: Das Haus, in dem ich geboren wurde und aufwuchs, war ein altes, kleines Holzhaus. Ich liebte den menschlichen Maßstab und die warme Materialbeschaffenheit dieses alten Hauses. Ich bemühe mich, den größeren Gebäuden diese Art von Wärme zu verleihen. Aber es hat tatsächlich lange Zeit gedauert, bis ich einen Weg gefunden habe, jene Ideen und Methoden der alten japanischen Architektur auf große öffentliche Gebäude zu übertragen. Erst nach vielem Herumexperimentieren in den 1990er Jahren fand ich nach und nach die geeignete Methode, um die Atmosphäre traditioneller japanischer Bauwerke auf zeitgenössische Gebäude zu übertragen.
Die 1990er-Jahre waren eine sehr wichtige Zeitperiode für mich. Die ...