Gibt es Fälle, die einem zu nahe gehen?
Sexueller Missbrauch ist oft schwer zu ertragen. Da können auch erfahrenen Therapeuten die Tränen kommen. Wenn das Ganze einen zu sehr belastet , muss man den Fall abgeben.
Sind die Sitzungen nicht manchmal superlangweilig oder nervig?
Klar, oft. Manche Patientinnen reden und reden, nur um nicht über das eigentliche Problem sprechen zu müssen. Das kann durchaus langweilig werden, es gibt sogar Analytikerinnen, die bei einer Sitzung einschlafen. Oder: wenn jemand nicht bereit ist, selbst an sich zu arbeiten, sondern die Lösung vom Therapeuten hören will. Dann muss man die Therapie auch mal beenden. Immer öfter ist man auch mit verbalen und körperlichen Übergriffen konfrontiert, mit Liebeserklärungen und eindeutigen Avancen. Als Therapeutin weiß man, dass das alles Mitteilungsversuche sind. Daher wird schon in der Ausbildung geraten, gewisse Vorsichtsmaßnahmen zu ...