Berlin Storys
Es blitzt, die Funken fliegen. Alexander Belski ist hochkonzentriert. Er schweißt einen Bilderrahmen, der wie ein Gefängnisgitter über dem Porträtfoto einer inhaftierten Regimekritikerin aus Belarus liegen soll. Belski ist selbst Regimekritiker, die Ölbilder des Künstlers zeigen Kosmonauten, so werden in Belarus die Sondereinsatzkommandos genannt, die einen Zivilisten in ein Ufo ziehen. Oder sie präsentieren das Reich von Diktator Lukaschenko als riesige Strohpyramide, die Feuer fängt.
Belski ist vor der jüngsten Inhaftierungswelle geflohen und seit zwei Monaten in Deutschland. Jetzt macht der 42-Jährige Kunst in Otto, einem von drei kleinen Containerdörfern rund ums Haus der Statistik, die ehemalige DDR-Statistik-Zentralverwaltung, direkt am Alexanderplatz. Außerdem bietet er dort Schweißworkshops für Menschen an, die sich nicht als Mann identifizieren. Als Kritik an den ...