... dienstlich geführten Hunden gibt es aber auch immer mehr ehrenamtliche Hundeführer, die ihre Hunde in diesem Bereich ausbilden. Diese können dann von der jeweiligen Polizeidirektion angefordert werden, um vermisste Personen zu suchen.
Was ist Mantrailing?
Mantrailing setzt sich aus den Wörtern „man“ für Mensch und „trail“ für verfolgen zusammen. So wird auch immer häufiger die Bezeichnung „Personenspürhunde“ verwendet, da es das englische „Mantrailing“ am besten übersetzt. Mantrailing ist also das Verfolgen einer ganz individuellen Geruchsspur eines Menschen und damit verbunden auch das Auffinden dieser Person. Die Hundenase ist so genial, dass sie genau unterscheiden kann, welcher Mensch wo langlief. Hat der Hund also ein ganz bestimmtes Geruchsmuster bekommen, wird er auch nur dieser Spur folgen. Dieses individuelle Geruchsmuster ist wie unser Fingerabdruck – einmalig!
Mantrailing ist ein wunderbares Jagdersatzspiel. Der Hund darf einer Spur folgen und findet am Ende eine Person, die ihm seine Beute, zum Beispiel Futter oder auch ein Spielzeug gibt. Da beim Mantrailing ein Geschirr und eine längere Leine (Schleppleine) verwendet wird, brauchen wir Menschen uns keine Sorgen machen, dass der Hund ausbüxt. Für echte Jagdnasen also ein hervorragender Sport, um sich sowohl körperlich als auch geistig auszulasten.
Wie funktioniert das Mantrailing?
Man kann das Mantrailing in verschiedene Einzel-Übungen aufteilen, um sich die Komplexität vor Augen zu führen:
Ganz wichtig ist das Anriechen des Geruchsträgers
•Der Start
Wir Menschen, als Trainingspartner unserer Hunde, haben einen fixen Punkt, an dem unsere Hunde starten. Die meisten Hunde werden am Halsband zu diesem Punkt geführt und bekommen erst hier ihr „Trailgeschirr“ angezogen. Da die Hunde dieses Geschirr nur während der Arbeitsphase tragen, ist schon das Mitführen des Geschirrs zum Startpunkt ein Zeichen für den Hund, dass es gleich losgeht. Nun wird das Geschirr in Ruhe angelegt. Es folgt der zweite Schritt.
•Das Anriechen
Beim „Anriechen“ bekommt der Hund einen sogenannten Geruchsartikel. Dieser Geruchsartikel kann zum Beispiel ein T-Shirt der zu suchenden Person sein oder auch einfach nur ein vorher angefasstes Taschentuch. Geruchsartikel können ganz unterschiedlicher Natur sein. Die Hauptsache ist, dass die zu suchende Person ihren individuellen Geruch zur Verfügung stellt.
Nun darf der Hund auf ein bestimmtes Signal wie „Riech“ an diesem Geruchsartikel schnuppern. Der Hund merkt sich diesen Geruch und speichert ihn als Geruchsmuster in seinem Kopf ab. Damit ist ein wichtiger Schritt getan.
•Loslaufen
Nach dem Abspeichern des Geruchsmusters wird der Hund mit einem weiteren Signal aufgefordert, in die eigentliche Suche zu starten. Viele Mantrailer benutzen hier das Signal „Trail“. Nun darf der Hund seine Nase einsetzen und der Spur folgen.
Anders als bei vielen anderen Hundesportarten führt beim Mantrailing der Hund
•Das Finden und Zeigen
Wenn der Hund der richtigen Spur gefolgt ist, wird ihn diese zur gesuchten Person führen. Viele Hunde haben gelernt, dass es sich lohnt, wenn sie sich vor die Person hinsetzen und somit ihrem Menschen am anderen Ende der Leine anzeigen, dass sie Erfolg bei der Suche hatten.
Was ist wichtig beim Mantrailing?
Vertrauen Sie Ihrem Hund! Wenn die Strecken immer länger werden und Ihr Hund sich an mehreren Kreuzungen entscheiden muss, wo die versteckte Person entlanggegangen ist, ist es das Wichtigste, Ihrem Hund zu vertrauen. Durch das Training werden Sie lernen, Ihren Hund besser zu lesen und zu verstehen. Da wir Menschen die Geruchsspur nicht sehen, geschweige denn riechen können, müssen wir uns auf unseren Hund verlassen und mit ihm gehen. Das Mantrailing schweißt Hund und Mensch zusammen.
Positive Trainings-Effekte
Der Hund lernt, dass es sich lohnt, am Start genau zu erschnüffeln, wen er suchen muss, und dass er sich beim Verfolgen der richtigen Spur nicht von anderen Dingen ablenken lassen sollte. Mensch und Hund werden immer mehr ein Team und das Vertrauen wächst. Neben den dienstlich geführten Rettungshunden gibt es auch immer mehr Hunde, die ihr Können in Sportprüfungen unter Beweis stellen. Hier ist es egal, welcher Rasse der Hund angehört, denn jeder darf zeigen, was er kann.
DIE EXPERTIN: Kristina Ziemer-Falke
Die Hundetrainerin kennt sich bestens mit Hundesport aus und stellt in jeder Ausgabe eine andere Sportart vor.www.ziemer-falke.de
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