@@Der Kontrast zwischen hellen und dunklen Möbeln sowie Materialien und glatten und rauen Flächen ist im ganzen Haus ein zentrales Thema.
Der rot-weisse Leuchtturm von Falshöft, aus Gusseisensegmenten zusammengebaut und 1910 in Betrieb genommen, blickt über die Geltinger Bucht und hat in den mehr als hundert Jahren bereits viele Stürme überstanden. In direkter Nachbarschaft mit Blick auf die Ostsee haben die Französin Catherine Pfisterer, die in Berlin unter dem Namen Bazar Noir eine Designgalerie führt, und der Hamburger Architekt Sönke Martensen ein aussergewöhnliches Projekt auf die Beine gestellt: «Baltique Noir» ist ein Haus mit vier Wohnungen, bei dem Architektur und Inneneinrichtung eine perfekte Symbiose eingehen.
Angefangen hat alles damit, dass Sönke für die Bazar-Noir-Edition einige Designobjekte entworfen hat. Die beiden kreativen Köpfe harmonierten so gut miteinander, dass sie ihre Zusammenarbeit auf ein nächstes Niveau hieven und gemeinsam ein ganzheitliches Wohnerlebnis schaffen wollten. Umgesetzt wurde ihr Wohnprojekt «Baltique Noir» hoch im Norden von Deutschland, genauer in jener Küstenregion, in der Sönke Martensen aufgewachsen ist. In dieser Landschaft fanden die beiden zwischen dem bekannten Leuchtturm und dem Naturschutzgebiet Geltinger Birk den perfekten Bauplatz. Nur gerade die weidenden Schafe lenken von der spektakulären Aussicht auf das Meer und auf die in der Ferne sichtbaren dänischen Inseln Fünen und Lolland ab.
Nachhaltige Bauweise
Der Architekt Sönke Martensen hat einen auf das Wesentliche reduzierten Baukörper geschaffen, der sich auf unaufdringliche Weise in die natürliche Umgebung fügt. In dem zweistöckigen Flachdachbau sind vier Wohnungen untergebracht. Das Gebäude selbst ist nach streng ökologischen Richtlinien gebaut. Nur natürliche Materialien, die langlebig und wartungsarm sind, wurden eingesetzt. Unter der dunklen Lärchenholzfassade befinden sich Weichholzfaserplatten mit einer zusätzlichen Aluminiumschicht, damit das Gebäude auch den tiefsten Temperaturen und den stärksten Winden zu trotzen vermag. Die grossformatigen Fenster bestehen aus einem Dreifach-Isolierglas mit integriertem Sonnenschutz. Im ganzen Haus wurden gesandete Zementböden sowie eine Fussbodenheizung verbaut, um maximalen Wohnkomfort zu gewährleisten. Eine hoch effiziente Luftwärmepumpe, natürlich «intelligent» gesteuert, heizt Haus und sorgt für Warmwasser.
@@Unter der vertikalen Lärchenholzfassade versteckt sich eine Weichholzfaserplatte, die zusätzlich mit Aluminium verkleidet ist, damit sie jeder noch so argen Witterung zu trotzen vermag.
@@Auch die Schlafzimmer werden von den hellen Holzwänden und dem gesandeten Zementboden geprägt. Hinter der deckenhohen Tür entdeckt man das Bad.
@@Im Badezimmer setzte das Gestaltungsteam glasierte und äusserst robuste Feinsteinzeugfliessen von Villeroy & Boch ein.
Die Schönheit der schlichten Räume wird durch die sorgfältig ausgewählte Möblierung perfekt unterstrichen.
Nachhaltigkeit ist sowohl für den Architekten wie auch für Catherine Pfisterer ein zentrales Thema – von der Dach- und Fassadenisolierung über das Heizungssystem bis hin zu den in den Innenräumen verwendeten Materialien. Die Auswahl reicht von Rohleinen und Wolle über prägnante Walnuss- und Messingoberflächen bis hin zu edlen Gegenständen aus Marmor und Metall.
Subtil luxuriöse Atmosphäre
Diese Vorliebe für hochwertige Materialien leben sowohl der Architekt wie die Inneneinrichterin vor. Durch diesen ungewöhnlichen Materialmix und die klare Architektur entsteht eine gemütliche und dennoch subtil luxuriöse Atmosphäre. Das Raumgefüge ist so offen wie möglich gestaltet, um eine äusserst hohe Nutzungsflexibilität für unterschiedliche Bewohner zu erzielen. Im Obergeschoss befinden sich der grosse Wohn- und Essbereich sowie die Küche, auf der Gartenebene entdeckt man die Schlafzimmer mit jeweils einem Badezimmer. Durch die Raumhöhe von 3,5 Meter und die deckenhohen Fenster- öffnungen entsteht trotz begrenzter Fläche der Eindruck von Weite und Grosszügigkeit – und immer wieder fasziniert die grenzenlosen Aussicht auf die raue Landschaft.
@@Die kubische, auf das Wesentliche reduzierte Architektur aus Holz, Stahl und Glas fügt sich selbstbewusst in die natürliche Umgebung von Falshöft.
@@Catherine Pfisterer, die in Berlin erfolgreich die Designgalerie Bazar Noir führt, kreierte zusammen mit Sönke Martensen ein vielschichtiges Wohnerlebnis.
Der Blick über die Geltinger Bucht bis zu den süddänischen Inseln Fünen und Lolland ist schlicht atemberaubend.
Durch den ungewöhnlichen Materialmix und die klare Architektur entsteht eine gemütliche und dennoch subtil luxuriöse Atmosphäre.
Die Schönheit der Materialien und der schlichten Räume werden durch die sorgfältig ausgewählte Möblierung perfekt unterstrichen. «Ich bezeichne meinen Stil als ‹Black Bazar›, der sich in einfachen Linien, klarem Design und edlen Materialien niederschlägt. Meine Fundstücke sind von Menschen geschaffen, welche die handwerkliche Arbeit stets der Massenproduktion vorziehen», sagt Catherine Pfisterer. Auf ihren Reisen durch vielschichtige Welten geht sie immer wieder auf Spurensuche. «Auf einer meiner letzten Touren habe ich das Atlasgebirge in Marokko überquert. Ich bin durch Ruinen, durch Dörfer gereist und habe unglaublich authentische Orte entdeckt, an denen ich schöne Dinge fand – ungewöhnliche und seltene Objekte, die von Nomaden hergestellt wurden, Teppiche und andere unerwartete Funde», erzählt Catherine. Auch für ihr Projekt «Baltique Noir» in Falshöft hat die Innenarchitektin modernes Design, traditionelle Vintage-Objekte und edle Kunststücke zu einem inspirierenden Stilmix gefügt. Jeder Gegenstand erzählt eine kleine Geschichte, und je genauer man diesen betrachtet, desto reicher und überraschender werden die Details.
Catherine hat eine minimale und gleichzeitig dramatische Wohnwelt geschaffen, die sich perfekt mit der reduzierten Architektur von Sönke Martensen vereint. Das Tageslicht setzt die hellen und dunklen Farben, die glatten und rauen Oberflächen gekonnt in Szene. Der Architekt Sönke Martensen und die in Berlin lebende Französin Catherine Pfisterer beweisen auf feinsinnige Weise, dass manchmal weniger mehr ist.
www.bazar-noir.com
www.martensenhamburg.com