... Anmutung mit großen Lufteinlässen unter dem Kühlergrill, mit großen Diffusoren am Heck, in die die Auspuffanlage integriert ist.
Die dem GLC Coupé zugrunde liegende C-Klasse war es unter anderem, der dem Daimler-Konzern zu anhaltend guten Verkaufszahlen verhilft. So verzeichnete die Marke mit dem Stern Mitte 2019 im zweiten Monat in Folge ein zweistelliges Wachstum (+14%). Dazu trugen neben Modellen der C- auch die der neuen E-Klasse bei.
Der Facelift, den das Werk dem seit drei Jahren auf dem Markt befindlichen Modell spendiert hat, geht aber tiefer. Äußerlich ist das neue 2019er-Modell kaum als solches zu identifizieren, ein paar Zierleisten hier, eine kleine Änderung am Kühlergrill dort - Peanuts! Das serienmäßige LED-Licht an der Front, das sich nach dem Anschalten zuerst wie ein Suchscheinwerfer einrichtet und die neuen Rückleuchten sind markant.
Unter der Haube ging es allerdings zur Sache. Vierzylinder ist das Zauberwort, wenn es um Leistung und vor allem um Verbrauch geht. Hier konnten die Schwaben ordentlich an der Sparschraube drehen. Unser Testauto mit zwei Litern Hubraum und 258 Benziner-PS begnügte sich mit rund acht Litern pro 100 Kilometer, wenngleich er bei einem Dauer-Tempo von 170 km/h auf der Autobahn oder drüber schon merklich mehr Sprit durch die Einspritzdüsen zog. 240 km/h Höchstgeschwindigkeit und von 0-100 km/h in gut 6 Sekunden sind ebenfalls eine Ansage für einen SUV.
Übersichtliches Cockpit
Aufgeräumter Arbeitsplatz
Fotos: Mercedes, CB
Die 9-Gang-Automatik 9G-Tronic überträgt die 258 PS angemessen weich und geschmeidig auf die vier angetriebenen Räder - nicht nur ein Vorteil bei Eis und Schnee, sondern auch bei nasser Straße und natürlich losem Untergrund. Automatik ist bei den GLCs immer Standard - ebenso wie der Allradantrieb. Die Luftfederung (sehr empfehlenswert) ist aufpreispflichtig. Serie ist eine straffere Federung. Insgesamt kann man zu den Fahreindrücken nur sagen: Oberklasse-Feeling, tolle Sitze, funktionales Handling und eigentlich keine Lust zu Rasen.
Kofferraum ist ein wichtiger Punkt für Golfer
Für ein Auto, das mit knapp fünf Metern Länge und 189 Zentimeter Höhe, rund 1,8 Tonnen Leergewicht durch die Lande rollt, sind die Verbrauchswerte aber durchaus in Ordnung. Immerhin fasst der Kofferraum trotz schräger Coupé Heckklappe bis zu 1.400 Liter - ein Umstand, den Golfer wohlwollend zur Kenntnis nehmen, wenngleich der Normal-GLC gut 200 Liter mehr Kofferrauminhalt in die Waagschale wirft. Für Golfer heißt es allerdings schlichten, denn der Coupé-Kofferraum spielt seine große Stärke erst dann aus, wenn die Rücksitze umgeklappt werden.
Im Innenraum bietet das GLC Coupé ebenfalls Stauraum. Hier ein Fach, dort zwei Becherhalter, neben dem Handschuhfach finden sich noch weitere Klappen und Fächer für den Kleinkram. Das Handy lädt kabellos auf einer kleinen Ablage unter dem Navi.
Das Angenehmste beim GLC ist das Aussteigen. Nicht, dass es drinnen nicht bequem wäre, aber die Füße aus dem Auto und dann Aufstehen - bequemer geht’s kaum. Apropos bequem: Die Assistenten, die dem Fahrer oder der Fahrerin das Leben leichter machen sollen, sind gewöhnungsbedürftig, wenngleich im wahrsten Sinne des Wortes manchmal lebenswichtig. Der „aktive Abstands-Assistent“, der vorausschauend aus digitalen Informationen Staus erkennt und selbstständig die Geschwindigkeit auf rund 100 km/h reduziert, gehört in diese Kategorie. Dazu passt dann auch der „aktive Lenk-Assi“, der bis 60 km/h automatisch eine Rettungsgasse bildet (das funktionirert, wenn die anderen dafür ebenfalls Platz machen).
Ein Extra, das wirklich Sinn macht - völlig unabhängig, welcher Hersteller es anbietet - ist das Head-Up-Display. Dabei werden Tempo, Geschwindigkeitsbeschränkungen und Fahrtrichtung laut Navi in die Frontscheibe eingeblendet. Übersichtlicher und mit weniger Ablenkung geht’s kaum. Ein Extra das trotz knapp 1.200 Euro Aufpreis zum Muss wird! Heckkamera ist inzwischen ja gang und gäbe, aber bei nahenden Abzweigungen meldet sich die Frontkamera und blendet zum Realbild auf dem Navi-Screen die einzuschlagende Richtung ein. Nächster Punkt: Konnektivität. Gerade hier zeigt sich, wie alltagstauglich sich ein Fahrzeug in das digitale Leben oder besser gesagt, in das kommunikative Leben einreiht. WLAN, WIFI - alles Dienste, die im Büro oder Zuhause beinahe schon selbstverständlich sind. Einen Gutteil am Verständnis zwischen Fahrer und Auto bucht das MBUX (Mercedes Benz User Experience), das sich aus Touchscreens und Gesten- und Spracherkennung zusammensetzt, auf sein Konto. MBUX gibt Antworten, beinahe schon ein Dialog wie mit den digitalen Helferlein à la Siri oder Alexa. Nur hier heißt es eben: „Hallo Mercedes …“
Der Neupreis unseres Testautos inklusive aller Extras liegt bei etwas mehr als 90.000 Euro. Das wäre nicht einmal der Wermutstropfen, vielmehr ist es die schon vergessen geglaubte Lieferzeit. Ein Jahr liegen derzeit laut Werksangabe zwischen Bestellung und Auslieferung. Hallo MBUX, geht das nicht auch schneller? BS
Der GLC 300 besitzt ein Navi mit Realbildern (
Trotz Golfbags noch Platz für eine Kiste Lieblingsgetränk (ganz
Fotos: Mercedes, CB