... Menschen. Ein 16-jähriges Mädchen liest der Welt die Leviten. Unaufgeregt, aber glasklar erklärt sie, dass wir ein Problem haben – und keine Zeit mehr: „Wir können die Welt nicht retten, indem wir uns an die Spielregeln halten. Alles muss sich ändern, und zwar jetzt.“ Auf der Weltklima-Konferenz in Kattowitz, beim Weltwirtschaftsforum in Davos, vor der UNO in New York lässt sie Politiker, Manager, die Mächtigen dieser Welt alt aussehen, die ihr zuhören, gebannt bis beschämt.
Die von der jungen Schwedin gegründete Bewegung „Fridays for Future“ inspiriert und mobilisiert heute Schüler, Studenten, aber auch Erwachsene auf der ganzen Welt. Kompromisslos, mutig und mit knallharter Botschaft führt die Klimaaktivistin die größte Jugendbewegung unserer Zeit an. Ihr Trotzkopf mit den Flechtzöpfen wurde zum Symbol der Klima-Revolte. Ihr freitäglicher Schulstreik die wirkungsvollste Regelverletzung seit den Sit-ins der 68er. „Macht Eure Hausaufgaben, dann machen wir unsere!“, rufen die protestierenden Schüler den Konzernchefs und Kanzlern, aber Die Kraft der Worte ist Greta Thunbergs schärfste Waffe. Ohne Angst und ohne Barmherzigkeit setzt sie sie ein. Wie in Davos vor den versammelten Staatsführern und Wirtschaftslenkern: „Ihr Erwachsenen sagt immer: ‚Wir schulden den jungen Leuten Hoffnung.’ Aber ich will eure Hoffnung nicht. Ich will nicht, dass ihr hoffnungsvoll seid. Ich will, dass ihr in Panik geratet. Ich will, dass ihr die Angst spürt, die ich jeden Tag spüre. […] Ich will, dass ihr handelt, als würde euer Haus brennen. Denn es brennt.“
Man muss den Alarmismus nicht teilen, man muss den Schulschwänz-Streik nicht gutheißen, man muss nicht einmal Greta Thunberg mögen. Aber einsehen, dass es so wie bisher nicht mehr lange weitergehen kann und Klimaschutz eine Herkulesaufgabe für die Weltgemeinschaft ist – das muss man schon. Ob es reicht, was jeder Einzelne tun kann? Wohl nicht! Wir werden mutige Wissenschaft, Ingenieurs kunst und politische Kraftakte brauchen. Aber es gibt keine Alternative dazu, bei sich zuhause anzufangen. Stromfresser abschalten, Solarenergie nutzen, weniger Fleisch essen, Plastik vermeiden….
40 bis 60 Prozent des Energieverbrauchs entfallen in Deutschland auf das Heizen. Moderne Ökohäuser reduzieren den CO2 -Ausstoß der Heizung auf null. Smarte Haussteuerung mindert den klimaschädlichen Stromverbrauch auf ein Minimum. Und das nicht nur freitags.
Mit gutem Beispiel vorangehen, lokale Zeichen gegen den grotesken Verschwendungswahn setzen. Das verändert das Klima im Haus Deutschland. Und dass sich das politische Klima verändern muss, damit sich das Klima unseres Globus ändern lässt – ist die Kernforde - rung der Fridays-For Future-Bewegung. Oder wie die Person sagt, die das alles vor gerade mal einem Jahr losgetreten hat, allein, mit einem Pappschild auf der Treppe des Stockholmer Parlaments: „Ich habe gelernt, dass man nie zu klein dafür ist, einen Unterschied zu machen.“ auch Eltern und Lehrern zu. „Wer Umweltprobleme nicht ernst nimmt, ist selber eins!“
Die Kernforderungen der Klima-Aktivisten:
• Einhaltung der Ziele des Pariser Klima-Abkommens
• Erderwärmung auf 1,5°C beschränken
• Kohleausstieg in Deutschland bis 2030
• 100% erneuerbare Energieversorgung in Deutschland bis 2035