... Gast, haben das riesige farbenfrohe Paradies bewundert – und darüber gestaunt, wie entspannt das Ehepaar wirkt, bei all der Arbeit, die ein so großer Garten doch machen muss. „Vieles kann, muss aber nicht“, sagt Sophie Rottenberger auf ihre sympathische Art. „Ich mag es schon gern schön haben, aber g’schleckt, wie man in Bayern sagt, muss mein Garten nicht ausschauen.“
KONTAKT
Sophie Rottenberger, Hermann Maier Hauptstraße 37 94099 Ruhstorf a. d. Rott
Tel. 08531/313 06
Ein Frühlingsgarten voller Magnolien
Vieles, was die beiden Gartenliebhaber in den zurückliegenden beiden Jahrzehnten gepflanzt haben auf dem einstigen Wiesengrundstück, ist wunderschön anzuschauen und braucht weniger Pflege, als man denkt. Nun im Frühjahr ziehen vor allem die Magnolien alle Blicke auf sich. Je nach Sorte öffnen sie ab April nacheinander ihre prachtvollen Blüten: Prunkstücke wie die imposante hellrosa Sorte ‘Forest Pink’, die so fein duftet, beinahe zierliche Schönheiten wie ‘Susan’, die zu einer Züchtungsreihe kleinerer Sorten mit dem herzigen Namen „die acht Mädchen“ gehört. Klassische Tulpenmagnolien, extravagante Sternmagnolien. Und natürlich fehlen auf dem Grundstück der magnolienbegeisterten Gärtner auch die gelb blühenden Exoten nicht, von denen es allein schon Dutzende an Sorten gibt. Das Einzige, was den beiden Niederbayern die Freude an ihren Magnolien verderben kann, ist der Frost. Manche Sorten sind winterhärter als andere. Die früh blühende ‘Leonard Messel’ beispielsweise, auch ‘George Henry Kern’ hält einiges aus. In manchen Jahren erfrieren die Blütenknospen dennoch, werden braun und fallen ab. „Dagegen kann man nichts tun. Ein kleiner Trost sind dann eben unsere vielen anderen blühenden Pflanzen“, seufzt Sophie Rottenberger. Die Rhododendren, der ausladende Judasbaum, zahllose Obstbäume, ganz frühe Pfingstrosen. Ebenfalls ein guter Griff: die buschigen, überbordend blühenden Radspieren (Exochorda ), die auf unkomplizierte Weise Lücken schließen. „Die sind im Frühling und im Sommer schön und im Herbst und Winter auch nicht hässlich“, lacht Sophie Rottenberger.“ Genau wie ihre heimlichen Lieblinge, die Blumen-Hartriegel (Cornus nuttallii ), die derzeit wahre Blütenköniginnen sind und später im Jahr dann mit ihrem herrlich gefärbten Laub bezaubern.
Fächerahorn ‘Sangokaku’ treibt schon früh im Jahr aus – genau wie die unterpflanzten Vergissmeinnicht. Davor schmückt ihn seine orangerote Rinde
Entspannt gärtnern mit Zwiebeln & Co
Ganz ohne Frühblüher geht es natürlich auch bei Familie Maier/Rottenberger nicht im Frühling. Zumal die Hausherrin diese Jahreszeit ganz besonders liebt: „Alle Zeichen stehen auf Aufbruch, jeden Tag gibt’s Neues und Spannendes zu entdecken.“ Wo Bäume und Gehölze mit den dankbaren Vergissmeinnicht unterpflanzt sind, blitzt es blau. Die Narzissen sorgen für gelbe Farbtupfer. „Am liebsten die kleinen, die ziehen ihr Laub schnell wieder ein. Die großen setzt mein Mann hinten im Garten um die Bäume herum, da stört es dann nicht so, dass sie eine Weile ein wenig unordentlich ausschauen.“ Und bei den Tulpen? „Wir bleiben bei den schlichten, roten, die jedes Jahr wiederkommen.“ Ganz einfach – und einfach schön!
Exochorda , Judasbaum und Blüten-Hartriegel säumen den Weg
Wo eine Lücke ist, findet ein kleiner Ahorn Platz – oder knallrote Tulpen
Die Tulpenmagnolie ist längst nicht so alt, wie sie aussieht – kaum 15 Jahre
Grünes Frühjahrskleid, rote Blüten: der Schlitzahorn ‘Dissectum Ornatum’
Felsenbirnen blühen zauberhaft und liefern später sogar essbare Früchte
Fächerahorn ‘Orange Dream’ zeigt im Austrieb rötliche Blätter
Knap-Hill-Azaleen gehören zu den Rhododendren und sind frosthart
Blüht früh: die wilde PfingstrosePaeonia mlokosewitschii
Beliebt: der Amerikanische Blumen-Hartriegel ‘Cherokee Chief’
Blüht weißlich bis hellrosa: die Sternmagnolie ‘Leonard Messel’
Feine Bleibe:Magnolia ‘Forest Pink’ (rechts) duftet stark nach Flieder
Die Japanische Nelkenkirsche ‘Kanzan’ fühlt sich in voller Sonne am wohlsten
Scheinquitten passen auch in kleine Gärten, bilden aber gerne Ausläufer