... Missstand in Zukunft beheben sollen.
SPORT BILD erfuhr: Wolfsburgs Ridle Baku (23/Vertrag bis 2025), Leverkusens Florian Wirtz (18/2026) und der Gladbacher Florian Neuhaus (24/Vertrag bis 2024) stehen auf der Transferliste des FC Bayern. Allerdings: noch nicht für diese Saison.
Sportvorstand Hasan Salihamidzic (44) arbeitet derzeit vor, damit der Rekordmeister zuschlagen kann, wenn wieder mehr Geld in der Transferkasse ist.
Die Münchner haben erfahren: Wirtz hat in seinem Vertrag in Leverkusen eine Ausstiegsklausel für 2023. Das grundsätzliche Interesse wurde bei Wirtz- Vater Hans bereits über einen Mittelsmann hinterlegt. Die Familie war zu Besuch in München. Florian Wirtz soll sich eine Bayern-Zukunft vorstellen können.
Schwieriger ist die Verhandlungslage bei Baku. Der U21-Europameister hat keine Ausstiegsklausel. Bei der Baku-Seite wurde ebenfalls das Bayern-Interesse hinterlegt. Bei dem Wolfsburger hätte Bayern bereits im Sommer 2020 zuschlagen können. Damals war den Münchnern die Ablösesumme von zehn Millionen Euro an Mainz zu hoch. Für eine Bayern-Zukunft wird der vielseitige Rechtsfuß teurer werden. Baku selbst wäre schon 2020 gerne an die Isar gewechselt.
Eine Ausstiegsklausel in Höhe von rund 40 Millionen Euro hat Gladbachs Neuhaus. Auch er ist Thema in München. Sein Teamkollege Denis Zakaria (24) spielt in den Überlegungen der Bayern für das Mittelfeld keine Rolle mehr.
Florian Wirtz soll eine Ausstiegsklausel für 2023 bei Leverkusen haben
Die Vorarbeit bei Baku, Wirtz und Neuhaus ist Teil der Bayern-Philosophie, die wieder neu belebt werden soll. Nach vielen Einkäufen, vor allem in Frankreich, soll wieder mehr auf das deutsche Element gesetzt werden. Rund um die Leistungsträger Joshua Kimmich (26) und Leon Goretzka (26) soll ein Spieler-Kern zusammengestellt werden, der sich mit dem deutschen Rekordmeister identifiziert. Auch, weil Spieler wie Kingsley Coman (25) bei den Vertragsgesprächen ausstrahlen, dass es ihnen am Ende egal ist, ob sie das Bayern- Trikot oder eines der Premier League tragen. Hauptsache, die Bezahlung stimmt.
Ob sich Nagelmann für die aktuelle Saison noch Hoffnungen auf Verstärkungen machen darf, ist derzeit ungewiss. Mit seinem einstigen Spieler bei Leipzig, Marcel Sabitzer (27), soll es eine grundsätzliche Einigung über Vertragsmodalitäten mit den Münchnern geben. Mit RB Leipzig fanden noch keine Verhandlungen statt. Grund: Bayern will erst verkaufen, um Geld für eine Ablösesumme zu haben. Verhandlungsbasis: 20 Millionen Euro.
Offensivspieler Amine Adli (21) wurde unterdessen beim FC Toulouse vom Spielbetrieb freigestellt. Der Flirt mit den Bayern gefällt dem Klub-Präsidenten nicht. Solange Toulouse kein Angebot von mindestens zehn Millionen Euro auf dem Tisch hat, braucht sich Salihamidzic bei Präsident Damien Comolli (48) nicht zu melden. Bisher gab es keine Verhandlungen mit Toulouse.
Auch der Name Julian Draxler (27) fällt immer wieder an der Säbener Straße. Grund: Noch vergangenen Sommer hatte es Kontakt gegeben, der Weltmeister hatte sich vorstellen können, zu Hansi Flick (56) zu wechseln. Derzeit soll es Draxler aber eher reizen, mit dem neuen Pariser Superstar Lionel Messi (34) zusam- menzuspielen. Ähnliches gilt für Thilo Kehrer (24).
Unterdessen kann man den Begriff „Festgeldkonto“ in der Vorstandsetage des FC Bayern nicht mehr hören. Die Gelder, die dem FC Bayern als Transferkasse aus alter Tradition zugeschrieben werden, sitzen nicht mehr so locker wie zu Manager-Zeiten von Uli Hoeneß (69). Bereits in der Saison 2019/20 betrugen die Transfer-Einnahmen mit 64 Euro Mio. rund 26 Mio. weniger als im Vorjahr. Für das kommende Geschäftsjahr wird die Bilanz noch schlimmer ausfallen.
Sowohl David Alaba (29) und Jérôme Boateng (32) als auch Javi Martínez (32) verließen den Klub ablösefrei. Im Gegenzug kam Dayot Upamecano (22) für 42,5 Millionen Euro aus Leipzig. Für Trainer Nagelsmann wird ein Grundbetrag von 15 Millionen Euro fällig, weitere Bonuszahlungen heben die Ablöse auf über 20 Millionen. Bayern soll weiterhin über liquide Mittel von angeblich rund 100 Millionen verfügen. Aus dieser Kasse müssen aber nicht nur die Transfers, sondern auch aktuelle Gehälter und der laufende Spielbetrieb finanziert werden. Daher will der Klub an diese Gelder nicht ran.
Mitarbeit: Tobias Altschäffl, Torsten Rumpf