... Aufgabenteilung im Haushalt ist klar. „Zu Hause ist meine Frau der Boss, sie ist sozusagen die Managerin.“ Damit hält sie ihm beruflich den Rücken frei. Aber in der Küche wird oft gemeinsam gekocht, „am Herd sind wir ein Spitzenteam“.
Das ganz normale Leben und seine skandalfreie Ehe erden den TV-Liebling und zweimaligen Deutschen Eiskunstlaufmeister (1978 und 1980). Trotz steigender Popularität ist Rudi Cerne, geboren und aufgewachsen in Wanne-Eickel, nie abgehoben. Inzwischen ist er am Rande des Spessarts zu Hause und entspannt am liebsten in der Natur. „Bei uns gibt es unendlich viele Wanderwege, die wir gerne zum Abschalten nutzen. Entspannen gelingt mir aber auch sehr gut bei einer Runde Golf.“ Nach vielen Jahren bei Olympia, Europaund Weltmeisterschaften hält sich Cernes sportlicher Ehrgeiz allerdings in Grenzen. „Beim Tennisspielen kann ich mich noch ganz gut auspowern.“ Ansonsten stehen Joggen und Radfahren auf seinem Trainingsplan, um fit zu bleiben. Die Liebe zum Sport verbindet ihn auch mit seiner Frau. „Sie ist eine tolle Tennisspielerin.“
„Meine Frau ist bei uns zu Hause der Boss“
Natürlich musste der ehemalige Leistungssportler auch einiges in seinem Leben einstecken, aber damit hat er gelernt umzugehen. „Ich habe eine gute Kondition in mehrfacher Hinsicht. Durch Niederlagen und Enttäuschungen habe ich mich nie aus der Bahn werfen lassen. Manchmal bin ich vielleicht zu ungeduldig, ansonsten fühle ich mich in meiner Haut wohl“, sagt Rudi Cerne. Er ist Vater einer inzwischen erwachsenen Tochter, Elisabeth, 32. „Ich unterstütze sie, wo es nötig ist, und sie hat mich noch nie enttäuscht“, verrät der Moderator. Er selbst gibt zu, dass der Sport ihn sicher vor einigen Jugendsünden bewahrt hat. „Ich bin im Ruhrpott groß geworden, da ging es durchaus mal rauer zu. Ich wäre sicher für viele Dinge empfänglich gewesen, wenn mein Vater mich nicht so früh in den Sportverein gesteckt hätte, damit ich nicht auf der Straße rumhänge.“
Um Eishallen macht der ehemalige Kufen-Star heute einen großen Bogen. 25 Jahre seines Lebens habe er dort, wo es „muffig und kalt“ ist, verbracht. Auch wenn die Zeit von Erfolg gekrönt war, „aber Eislaufen ist für mich Vergangenheit!“ Vom Sport ist er dann zum Mord gewechselt. Eduard Zimmermann selbst schlug den ehemaligen Eiskunstläufer und Sport-Moderator („Das aktuelle Sportstudio“) damals als seinen Nachfolger vor. „Er fand meine Art zu moderieren sehr angenehm.“ Der Tipp des TV-Urgesteins: „Immer authentisch bleiben.“ 20 Jahre ist Rudi Cerne jetzt mit diesem Rat bei „Aktenzeichen XY“ ein Quoten-Garant und ebenso erfolgreich bei der Aufklärung von Verbrechen. Ein Fahndungserfolg freut ihn besonders: „Der Fall Lolita Brieger konnte 29 Jahre nach der Tat aufgeklärt werden, nach einem Auftritt des Ermittlers und des Staatsanwaltes bei uns“, erklärt er. Die 18-Jährige war 1982 von ihrem Liebhaber getötet und auf einer Mülldeponie abgelegt worden. Noch während der Sendung meldete sich die Bekannte eines Mitwissers und brachte den Stein ins Rollen. In einer erneuten Vernehmung packte dieser Mitwisser dann aus. Die Leiche von Lolita Brieger wurde gefunden, und der Fall konnte aufgeklärt werden. Allerdings wurde die Tat als Totschlag gewertet und war damit verjährt. Nach all den echten Kriminalfällen guckt Rudi Cerne zu Hause im Fernsehen immer noch gerne Krimis. „Es gibt so viele gute Ermittler im TV. ,Columbo‘ zum Beispiel. Ich finde es genial, wenn er kurz vor der Auflösung eines Falles noch mal entscheidend nachhakt. Nach dem Motto ‚Ich hätte da noch eine Frage‘. Eine Taktik, die im Übrigen auch von den realen Ermittlern genutzt wird.“ Auch die „Rosenheim Cops“ liebt der Moderator – „nicht zuletzt, weil ich mal in einer Folge der Serie mitgespielt habe – und zwar als Täter.“ ◼
S. SCHORMANN