... Trainer hat seine offensive Spielidee etabliert, auch die Abwehr stand zuletzt fast immer sicher. Vieles deutet darauf hin, dass die Bayern- Frauen in der kommenden Spielzeit sogar noch stärker sein werden als in der Meistersaison. Von zahlreichen jungen Spielerinnen im Kader ist noch ein Schritt nach vorne zu erwarten. Lea Schüller beispielsweise brauchte nach ihrem Wechsel nach München letzten Sommer eine gewisse Anlaufzeit und drehte erst in der Rückrunde so richtig auf, in der zweiten Saisonhälfte erzielte sie 14 ihrer 16 Saisontore. Es spricht wenig dagegen, dass die 23-Jährige nun direkt auf diesem Niveau weiter trifft. Außerdem kehren mit Kristin Demann, Giulia Gwinn und Jovana Damnjanovic drei Spielerinnen zurück, die die vergangene Saison aufgrund von Verletzungen praktisch komplett verpassten. Dadurch hat Trainer Scheuer für jeden Mannschaftsteil eine weitere starke Alternative. Die Abgänge von Amanda Ilestedt, Simone Boye und das Karriereende von Simone Laudehr sind deshalb zu verkraften. Zumal mit Maximiliane Rall aus Hoffenheim und der Isländerin Glódís Perla Viggósdóttir zwei weitere Abwehrspielerinnen verpflichtet wurden.
“ Wir haben es jetzt geschafft, die Lücke zu schließen. Aber es wird ein heißes Duell bleiben.“
Die spannendsten Neuzugänge sind aber Saki Kumagai und Sofia Jakobsson. Beide sind sehr erfahrene, langjährige Nationalspielerinnen und Allrounderinnen – die Japanerin in der Defensive, die Schwedin in der Offensive. Vor allem Kumagai als fünffache Champions-League-Siegerin und Weltmeisterin weiß, wie man Titel gewinnt. Die Transfers unterstreichen die Ambitionen der Bayern: Die Meisterschaft soll verteidigt werden, in der Champions League ist eine Finalteilnahme das Ziel. Und dann ist da noch der DFB-Pokal, in dem nach dem Halbfinal-Aus im Frühjahr noch eine Rechnung mit Wolfsburg offen ist. Das Double zu holen, wäre genau nach dem Geschmack des FC Bayern. Und der nächste Schritt, um den VfL als Nummer eins im deutschen Frauenfußball abzulösen.
Christian Stüwe
So könnten die Bayern Spielen
Die Schwedin Jakobsson bringt Dynamik, Geschwindigkeit und Flexibilität ins Münchner Offensivspiel. Zusammen mit Schüller und Teamkapitänin Magull, bilden die Bayern damit ein kongeniales Trio, das für viele Tore sorgen wird. Im defensiven Mittelfeld ist die Japanerin eine extreme Aufwertung. Sie bringt Erfahrung auf Weltklasseniveau mit und wird das Bindeglied zwischen Offensive und Defensive bilden.
FC Bayern München
Obere Reihe v.l.: Kristin Demann, Giulia Gwinn, Lea Schüller, Simone Laudehr, Carina Wenninger, Amanda Ilestedt, Sydney Lohmann, Simone Boye Sørensen, Hanna Glas, Klara Bühl. Mittlere Reihe v.l.: Jovana Damnjanović, Carolin Simon, Peter Kargus (Torwarttrainer), Michael Netolitzky (Torwarttrainer), Jérôme Reisacher (Co-Trainer), Jens Scheuer (Cheftrainer), Marco Knirsch (Co-Trainer), Hamid Masoum Beygi (Fitnesstrainer), Julia Pollak, Marina Hegering. Vordere Reihe v.l.: Sarah Zadrazil, Lineth Beerensteyn, Lina Magull, Maria Luisa Grohs, Laura Benkarth, Carina Schlüter, Laura Donhauser, Viviane Asseyi, Linda Dallmann, Gia Corley. Foto der Saison 2020/21. Ein aktuelles Mannschaftsfoto lag bis Red. noch nicht vor.
Vereinsdaten
Voller Name: FC Bayern München AG
Vereinsgründung: 27. Februar 1900
Gründung der Frauenfußball-Abteilung: 1970
Anschrift: Säbener Straße 51 - 57 81547 München Telefon: (089) 699 317 858 Telefax: (089) 699 318 858
E-Mail: frauenfussball@fcb.de Internet: www.fcbayern-frauenfussball.de
Spielstätte
FC Bayern Campus Ingolstädter Str. 272 80939 München
Kapazität: 2.500
Das Stadion an der Grünwalder Straße wurde im Mai 1911 eröffnet und fasst heute rund 12.500 Zuschauer. Bis zur Einweihung des Münchner Olympiastadions 1972 war es die bedeutendste Sportstätte der Stadt. Heute wird das Stadion zudem vom TSV 1860 München genutzt.
Personal
Vorstand: Oliver Kahn Managerin der Frauenabteilung: Karin Danner Trainer: Jens Scheuer(seit 2019)
Größte Erfolge
4x Deutscher Meister 1976, 2015, 2016, 2021
1x DFB-Pokal-Sieger 2012
1x Europapokal-Halbfinale 2019
2x Bundesliga-Cup-Sieger 2003, 2011
Zugänge
q Janina Leitzig (TSG Hoffenheim)
q Maximiliane Rall (TSG Hoffenheim)
q Weronika Zawistowska (Czarni Sosnowiec)
q Saki Kumagai (Olympique Lyon)
q Sofia Jakobsson (Real Madrid)
q Glódís Perla Viggósdóttir (FC Rosengård)
q Julia Pollak (Bayer 04 Leverkusen)
Abgänge
q Gia Corley (TSG 1899 Hoffenheim) Carina Schlüter (RB Leipzig)
q Amanda Ilestedt (Paris Saint-Germain) Simone Boye Sørensen (Arsenal WFC) Laura Donhauser (1. FC Köln)
q Simone Laudehr (Karriereende)
q Kathrin Lehmann (Karriereende)
q Julia Pollak (Bayer 04 Leverkusen, Leihe) Weronika Zawistowska (1. FC Köln, Leihe)
Nach der erneuten Meisterschaft wwollen auch die Bayern-Frauen eine Erfolgsära einleiten.
Die Frauenfußballabteilung des FC Bayern München besteht seit 1970. In den Anfangsjahren des modernen deutschen Frauenfußballs zählte die Mannschaft zu den Großen und gewann 1976 die deutsche Meisterschaft. Nach wechselhafter Geschichte spielt das Team seit 2000 wieder in der Bundesliga, der es bereits als Gründungsmitglied angehörte. Nach einigen Jahren im oberen Tabellendrittel verfehlten die Bayern in der Saison 2008/09 den Meistertitel um ein Tor. Im Mai 2015 holten Stengel, Beckmann und Co. dann den zweiten Meistertitel, welchen sie ein Jahr später mit zehn Punkten Vorsprung vor Wolfsburg verteidigen konnten. Nach dem erneuten Erfolg 2020 wollen die Bayern die Wolfsburger Dominanz vollends brechen und eine Ära wie die des Männerteams einleiten.