Sarah war erst vier (oben), als Romy Schneider 1982 leblos an ihrem Schreibtisch aufgefunden wurde. Offiziell starb sie an Herzversagen
Oben: Sarah spielt aktuell im Bühnenstück „Der Widerspenstigen Zähmung“ im „Artistic Theater“ in Paris Rechts: Romys größte Rolle – als Kaiserin Elisabeth „Sissi“ neben Karlheinz Böhm († 86) als Kaiser Franz
Nur langsam hat sie gelernt, Abstand zu gewinnen. Den ewigen Vergleich mit ihrer Mutter Romy Schneider († 43, 1982) nicht mehr als Fluch zu empfinden. Doch heute, knapp 38 Jahre nach Romys Tod, scheint Sarah Biasini (42) endgültig Frieden mit der Vergangenheit – und mit der Übermacht ihrer Mutter geschlossen zu haben. „Wie Blitze aus Bildern“ seien die Erinnerungen an sie. Bilder, die eine glückliche Kindheit heraufbeschwören. „Ich erinnere mich an das Frühstück im Bett, an Kitzeln und Versteckenspielen. Ich wurde mit Liebe verwöhnt.“ Und: „Ich vermisse meine Mutter noch immer.“ Manchmal spüre sie deren Anwesenheit. So, als würde sie beobachtet. Und Sarah weiß: „Der Schatten meiner Mutter wird mich nie verlassen.“ Doch sie hat gelernt, aus ihm herauszutreten.
Mittlerweile geht sie ihren eigenen Weg
Lange hat sie dafür gekämpft, selbst Schauspielerin zu werden. „Man wollte nicht mich, sondern eine zweite Romy“, erkannte sie früh. Doch die Französin gab nicht auf – spielt heute in Paris Theater. Und fand auch privat ihr Glück: Mit Regisseur Gil Lefeuvre (46) bekam sie 2018 Töchterchen Anna. „Die Familie ist heute das Wichtigste“, sagt sie. Romy wäre stolz auf Sarah.
Erinnerungen an Romy Schneider
■ Als Rosemarie Magdalena Albach wurde Romy Schneider am 23. September 1938 in Wien (Österreich) geboren. Wenige Woche nach ihrer Geburt zog die Familie nach Schönau am Königssee (Bayern), wo Romy mit Mama Magda Schneider († 87), einer Schauspiel-Legende, eine unbeschwerte Jugend verbrachte. Heute kann man dort in der Ausstellung „Romy Schneider – Ein Weltstar kehrt heim“ Stücke aus dem Privatbesitz der Schneiders sehen. Darunter Möbel aus dem Elternhaus, Dokumente aus Romys Schulzeit sowie das Original- Kostüm aus „Mädchen in Uniform“ (1958). www.romy-schneider-ausstellung.de
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