... gibt der M2 keine 4K-Signale wieder, sondern beschränkt sich darauf, diese in FullHD-Auflösung umzurechnen und nach Bedarf soviel HDR wie möglich darzustellen. Dem M1 hat er dagegen voraus, dass er eben echte FullHD-Auflösung an die Leinwand bringt, der M1 schafft nur 854 x 480 Pixel. Seitens der Lichtausbeute liegt er sogar näher beim X10-4K, wodurch die Wiedergabe entsprechend aufbereiteter HDRInhalte überhaupt erst möglich wird.
Jede Menge Eingänge
Seine Kernkompetenz liegt allerdings bei der Vielfältigkeit seiner Eingänge, zu der auch die Möglichkeit des Streamings per WLAN gehört.
Der für die WLAN-Verbindung notwendige USB-Dongle gehört zum Lieferumfang und kann entweder in die USB-Buchse auf der Rückseite des M2 gesteckt werden, oder man nutzt die zusätzliche USB-Buchse an der Unterseite des Beamers unter einer Abdeckung. Dann bleibt die USB-Schnittstelle auf der Rückseite frei für externe Speicher, ebenso wie die USB-C-Buchse, als modernere Variante. Die HDMI-Schnittstelle darf natürlich ebenfalls nicht fehlen, hier können Videos bis zu 4K-Auflösung und im HDR-Format direkt eingegeben werden. In einen kleinen Schlitz kann eine microSD-Karte eingesetzt werden, auch die kann der Beamer auslesen. Außer den vielen Schnittstellen für externe Speichermedien verfügt der M2 zusätzlich über einen internen Speicher. Von dessen 16 GB Kapazität stehen immerhin noch 10 GB für eigene Dateien zur Verfügung. Den Rest beansprucht die Systemsoftware, ein leicht modifiziertes Android.
Sprachsteuerung und mehr
Der Viewsonic M2 ist also komplett netzwerkfähig, was auch durch das markante Hauptmenü nochmal unterstrichen wird. Hier findet nicht nur das Handling der unterschiedlichen Quellen statt, es lassen sich sogar weitere Apps downloaden. Es handelt sich bei dem eingebundenen App Store zwar nicht um den Google Play Store, sondern um die Aptoide-Variante. Nichtsdestotrotz finden sich gerade auch dort Apps, die für diesen und andere Beamer von Viewsonic optimiert wurden.
Darunter auch eine, die bei der Einrichtung von Alexa und den Google Assistant behilflich ist. Mit der Sprachsteuerung lässt sich der M2 sogar per Befehl aus dem Standby einschalten. Wer das nicht möchte, weil der Google Assistant und Alexa dazu ständig ins Wohnzimmer lauschen müssen, schaltet diese Option im Menü einfach ab. Dann heißt es Sicherheit statt Komfort.
Großer Sound aus kleinem Gehäuse
Wie so oft holt sich ein Beamer-Hersteller beim Ton Unterstützung von den Spezialisten. Viewsonic hat schon viele gute Erfahrungen mit Harman Kardon gemacht, deshalb ist es kaum verwunderlich, dass auch der Sound vom M2 von dieser fruchtbaren Zusammenarbeit profitiert.
Zwei Lautsprecher sind eingebaut, das ist zumindest schon mal eine gute Grundlage für echten Zweikanal-Ton. Der lässt sich im Menü vielfältig anpassen, entweder mit dem entsprechenden Preset, oder aber im „User“-Menü mit dem 5-Band Equalizer. So lässt sich selbst dem kleinen Kästchen ganz passabler Filmton entlocken. Wem das nicht reicht, oder für größere Räume zu dünn ist, der kann kurzerhand externe Soundgeräte anschließen. Das geht wahlweise per Stereo-Cinch- Kabel oder ganz komfortabel via Bluetooth. Die meisten tragbaren Laut sprecher verfügen sogar über beide Schnittstellen, selbst bei vielen Soundbars wird der Viewsonic M2 Anschluss finden.
Setup und Bildqualität
Der M2 hat alles an Bord, damit er perfekt auf die Leinwand oder eine andere Projektions fläche ausgerichtet werden kann. Ein stufenlos rastender Bügel bietet dem Beamer genug Standfestigkeit in der gewünschten Position. Im Boden des M2 ist sogar ein Gewinde, um den Beamer kurzerhand auf einem Stativ zu befestigen. Wie auch immer er aufgestellt wird; sofort nach dem Einschalten tritt die automatische Trapezkorrektur und der Autofokus in Aktion.
Der Viewsonic stellt das projizierte Bild sekundenschnell gerade und scharf. Beides kann man auch im Menü per Hand korrigieren, was aber nur selten notwendig ist.
Die Fernbedienung ist übersichtlich und dient hauptsächlich zum Zappen durchs Menü, am Gerät selbst sind keine Bedientasten
Neben mehreren Presets lässt sich der Klang im User-Menü auch mit einem Equalizer optimieren
Wenn HDR-Inhalte wiedergegeben werden kann der M2 die Wiedergabe im gewissen Rahmen anpassen, die Auflösung bleibt allerdings FullHD
Der WLAN-Dongle gehört zum Lieferumfang und findet seinen Platz idealerweise unter dem Deckel
Da bleiben kaum Wünsche offen - die USB-Schnittstelle ist für externe (Speicher-)Geräte, eine microSD-Karte kann ebenfalls eingesetzt werden und die HDMI-Schnittstelle ist selbstverständlich 4K kompatibel
Ab Werk steht der Viewsonic M2 im Bildmodus TV, und liefert ein mit etwa 9000 Kelvin recht kühles Bild, hält sich dabei allerdings an die eigenen Vorgaben. Die Lichtausbeute ist so hoch, dass man selbst in helleren Räumen ein ganz passables Bild zu sehen bekommt. Das ist natürlich auch immer vom Abstand des Beamers zur Projektionsfläche und damit der Bildgröße abhängig. In unserem Testraum legen wir meistens eine Bilddiagonale von etwa 1,70 Metern zugrunde, was etwa 68 Zoll entspricht. Der Abstand des Beamers zur Leinwand beträgt dabei ca. zwei Meter. Soll das Bild kleiner werden, muss der M2 näher an die Leinwand gestellt werden, bei einer größeren Diagonalen entsprechend weiter weg. Einen Zoom hat der M2 nicht.
Stellen wir das Bild in den „Film“-Modus, rückt die Farbtemperatur auf angenehmere 7300 Kelvin, die Helligkeit nimmt dabei nur geringfügig ab. Erst als wir im Menü den Eco-Modus der LEDs aktivieren, wird das Bild sichtbar dunkler, gleichzeitig steigt aber auch der Inbild-Kontrast. Diese Einstellung ist für Filmfreunde perfekt, und vor allem in Räumen angesagt, die sich etwas abdunkeln lassen.
Für den Transport von Beamer, Netzteil und Fernbedienung ist eine gut gepolsterte Tragetasche dabei
Als positiver Nebeneffekt der LED-Leuchtmittel ändert sich der Geräuschpegel des Lüfters beim Wechsel vom Standard- in den Eco- Betrieb kaum, er bleibt stets unterhalb von 30 dB, und ist damit meistens kaum zu hören.
Fazit
Bei Viewsonic hat man die Zeichen der Zeit erkannt, die Beamer werden zusehends mobiler, ohne dass man seitens der Farbreproduktion große Kompromisse eingehen muss. Die Lichtausbeute des M2 reicht für ein tolles Großbilderlebnis im Wohn- oder Jugendzimmer vollkommen aus, solange sich dieses etwas verdunkeln lässt. Bei den Streaming-Möglichkeiten hat der Viewsonic M2 vielen Großen sogar einiges voraus.
Unverkennbar Android - die Struktur des internen Speichers hat Ähnlichkeit mit einem Smartphone
Der Beamer versteht auch Alexa und lässt sich sogar per Sprachsteuerung umfänglich bedienen
Technik: Farbdarstellung
Labormessungen mit Unterstützung durch Portrait Displays mit CalMAN-Software von Spectracal
Ab Werk steht der Viewsonic M2 im Bildmodus TV, die LEDs leuchten standardmäßig mit voller Helligkeit. Die Farbtemperatur erreicht stattliche 9000 Kelvin, was dem Bild einen recht kühlen Charakter verleiht A. Der BT.709 Normfarbraum für HDTV wird problemlos abgebildet, weswegen wir uns auf den größeren DCI-Farbraum konzentrierten, den der Beamer ganz beachtlich reproduziert. Der wurde zum Test mit HDRInhalten gefüttert B. Die Farbabweichungen liegen bei einem DeltaE von über 10, was in der Hauptsache von der recht hohen Farbtemperatur herrührt C. Den Verlauf der Gammakurve hat der M2 nach seinen Möglichkeiten an den PQ-Verlauf angepasst D.
Im Preset „Film“ bei immer noch hellen LEDs soll die Farbtemperatur bei 6500 Kelvin liegen. Mit dem Calman-Messsystem haben wir dann knapp 7400 Kelvin gemessen, allerdings recht gleichmäßig über den gesamten Helligkeitsbereich. Im wenig abgedunkelten Raum ist das die Einstellung der Wahl A. Die Abdeckung des Normfarbraumes zeigt nach wie vor gerade bei Blau und Magenta weit über das Soll hinaus B. Beim DeltaE hat sich so gut wie nichts getan C. Der Gammawert, laut Preset nun auf 2.2, hat sich etwas an die Sollkurve angelehnt, bildet aber eher eine Gerade und erreicht einen Durchschnittswert von deutlich unter 2.0 D.
Wir stellten den Viewsonic M2 in den Eco-Betrieb, womit die Helligkeit erwartungsgemäß absinkt, das Bild-Preset ließen wir auf „Film“. Die Farbtemperatur liegt jetzt bei 7300 Kelvin A. Die Abdeckung des erweiterten Normfarbraumes hat sich kaum geändert B. Die Farbabweichungen liegen bei einem DeltaE von 10, bezogen wieder auf den erweiterten Farbraum C. Der Gammawert hat sich weiter Richtung 2.0 bewegt, und liegt zudem deutlich näher an der gewünschten Kurvenform D.
Fotos: Tim Korbmacher