Heuschreckenschwärme so groß wie das Saarland, Menschen, die Tücher durch die Luft wedelnd ihre Ernte zu retten versuchen, Millionen, die von Hunger bedroht sind. Das ist keine düstere Dystopie, sondern eine reale Vorbotin der Klimakrise. Im Herbst 2019 lasen wir die ersten Berichte über die klimabedingte Heuschreckenplage in Ostafrika und Teilen der arabischen Halbinsel. Im Schatten von Corona tobte sie in mehreren Wellen bis in dieses Jahr weiter.
So wie Corona die globalen Ungerechtigkeiten unter einem Brennglas zeigt, so steht die Heuschreckenplage sinnbildlich für vieles, das in der internationalen Zusammenarbeit im Argen liegt: Die begrenzte Aufmerksamkeit huscht mit besorgten Spendenaufrufen von angekündigter Krise zu Krise, die Herausforderungen sind regional bis global und die Ursachen sind strukturell. Darin liegt aber auch eine gute Nachricht: Der Wille, etwas an den Missständen zu ...
Bildquelle: WeltTrends, Ausgabe 177/2021