... wenig mehr, nämlich ein neues iPad und ein neues iPad mini. Trotzdem erleben wir nicht, dass Tech-Blogs und Apple-
Fan-Seiten in tosenden Jubel ausbrechen. Das liegt vor allem daran, dass die echten „Wow-Features“ der neuen Geräte nur wenige Menschen zu einem direkten Upgrade von der unmittelbaren Vorgängerversion bewegen werden.
Die 13 als Unglückszahl für Apple?
Was also ist passiert? Was ist in diesem Jahr anders? Die nüchterne Antwort ist: nichts. Vor allem mit Blick auf das iPhone manifestiert sich in diesem Jahr, worauf viele Kommentator:innen, uns eingeschlossen, schon in den vergangenen Jahren immer wieder hinwiesen: Die fetten Jahre sind erst einmal vorbei. Das liegt nicht daran, dass Apple (oder auch die Konkurrenz) faul und satt wären, sondern viel mehr daran, dass Innovationssprünge sich nicht herbeizaubern lassen. Von niemandem. Und so werden die Schritte zwischen einzelnen Gerätegenerationen zunehmend kleiner. Das macht das neue iPhone 13 oder das neue iPhone 13
Pro nicht zu schlechteren Geräten – es heißt nur, dass selbst für Fans der Anreiz, jährlich auf das jeweils neueste iPhone umzusteigen, zunehmend schwindet.
Der Technik-Fan in mir ist damit gewiss nicht glücklich. Natürlich macht es mehr Spaß, über einen Blumenstrauß an neuen, krassen Funktionen zu schreiben, als eine eher nüchterne Analyse der Gesamtsituation zu verfassen. Dabei bieten die neuen iPhone-Modelle ziemlich viel Neues – nur eben nicht für alle. Der Cinematic Mode – so er denn wie von Apple beworben funktioniert – ist eine echte Revolution.
Allerdings nur, wenn du dich mit Videos beschäftigst und dich nicht damit begnügst, die Kamera stumpf auf ein Motiv zu richten und das fertige Video in irgendeine iMessageoder Whatsapp-Gruppe zu laden.
So gut Apples vorproduzierte Videos auch sein mögen: Es wird Zeit, dass Präsentationen wieder mit Live- Publikum stattfinden.
Die längere Akku-Laufzeit werden viele Menschen zu schätzen wissen, wenn die Pandemie erst einmal vorbei ist und wir uns wieder mehr abseits von Steckdosen bewegen.
Und auch, dass das iPhone als Foto- Kamera von Jahr zu Jahr signifikant besser wird (und zwar automatisch, also ohne dass du etwas dazu beitragen müsstest), wird vielerorts zur Kenntnis genommen und nicht mehr wirklich gewürdigt.
Und so kann das Fazit des erst noch ausstehenden Testberichts im Prinzip schon vorweggenommen werden: Ja, die neuen iPhone- 13-Modelle sind großartige Smartphones. Nein, wenn du ein iPhone der 12er- oder 11er-Generation besitzt, gibt es praktisch keinen Grund für dich zu wechseln – es sei denn, du weißt ganz genau, dass eins der neuen (eben doch vorhandenen) Features dein Leben merklich erleichtern wird.
Wird Apple jetzt langweilig?
Nach der Präsentation der neuen Produkte war sofort an vielen Ecken im Internet zu lesen, dass das nun nichts gewesen wäre.
Apple hätte viel mehr tun müssen. Die neuen Geräte würden niemanden interessieren. Es gibt zuhauf Memes, die mal mehr, mal weniger lustig verbildlichen, dass das iPhone 13 genau das gleiche sei wie das iPhone 12.
Das ist natürlich Quatsch! Sehen wir einmal davon ab, dass Apple im vergangenen Jahr, mit dem iPhone 12, ein neues Gehäusedesign und ein Mini-iPhone eingeführt hat, ist das iPhone 13 das deutlich interessantere Gerät. Das Low-Level-iPad ist eben genau das und größere Sprünge sind ohnehin nicht zu erwarten. Das iPad mini hingegen ist ein echter Kracher, wenn auch für eine vermutlich kleine Zielgruppe. Und davon, dass die neue Apple Watch von den wenigsten Apple-Fans stehende Ovationen erfahren wird, geht die Welt auch nicht unter.
In den nächsten Stunden und Tagen wird aber natürlich genau das bei vielen Kolleg:innen zu lesen sein – du kannst also schon einmal anfangen, zu überlegen, ob vielleicht demnächst der richtige Zeitpunkt kommen könnte, um in (im Wert gefallene) Apple-Aktien zu investieren. (Nein, ich bin kein Börsen-Experte und nein, dies ist kein Aktien-Kauf-Tipp.)