... gepellt, steigt einem schon die Meerluft in die Nase und alles schaltet auf Urlaubsmodus. Schnell eingecheckt, den Platz bezogen und gleich wieder los, zum ersten langersehnten Strandgassi – alles zu Fuß, weil so nah. Um die Tageszeit ist es dort fast am schönsten. In der Abendsonne geben die verlassenen Strandkörbe eine ganz besondere Kulisse.
Mit ordentlichem Kohldampf gehts zurück zum Platz. Wie praktisch, dass direkt an den Campingplatz ein Bistro anschließt, das unfassbar leckere Fischgerichte zu wirklich fairen Preisen anbietet. Wir schaffen es meistens während der Woche die Karte einmal durchzuessen. Selbst kochen macht hier, glaube ich, kaum ein Camper, wenn er einmal ein Krabbenbrötchen aus dem Bistro gekostet hat. Der Platz selbst ist sehr deutsch: äußerst sauber und gepflegt, die Sanitäranlagen in picobello Zustand. Man könnte fast sagen spießig, aber das ist er irgendwie gerade auch nicht. Dank seiner typisch norddeutschen Belegschaft, die immer für einen Schnack zu haben ist.
Für alle Campingbus-Besitzer hat der Campingplatz noch ein Highlight in petto. Hinterm Deich ist nämlich nicht nur gleich ein grandioser Hundestrand mit Freilaufzone, sondern einer der wenigen in Europa existierenden Küstenabschnitte, auf dem Strandparken erlaubt ist. So kommt es, dass der Campingplatz tagsüber ziemlich ruhig und verlassen ist, da viele der Gäste schon frühmorgens ihre sieben Sachen packen, um ihr Frühstück in erster Reihe am Strand mit Blick aufs Meer genießen zu können. Das war auch unser täglicher Plan: 07:00 aufstehen – sobald die Schranke öffnet, runter zum Strand fahren – dort den Tag verbringen – und wenn einen der Hunger nach Sonnenuntergang nach Hause treibt: hoch an den Platz und ein Fischbrötchen aus dem Bistro mitgenommen.
Sollte man mal einen Tag keine Lust auf Strand haben – was unwahrscheinlich ist, gibt es mit dem Fahrrad auch einiges innerhalb der Deichmauern zu erkunden. Zum Beispiel den Leuchtturm Westerheversand, bekannt aus der Jever-Werbung. Also rauf auf den Drahtesel und immer am Deich entlang gen Norden, hindurch zwischen all den genüsslich mampfenden Schafen. Vom Hunde-Strand aus sah das Ziel aber dann doch näher aus und der Gegenwind lässt die Wadeln noch extra brennen. Aber so grünes Gras wie hier hat man noch nicht gesehen – und endlich angekommen entschädigt die Führung der kleinen Berühmtheit für alles. Heimwärts gehts dank Rückenwind dafür umso entspannter voran. Natürlich bietet sich auch ein Stadtbummel in St. Peter-Ording an, oder man besucht die Robben im Robbarium.
Fazit: Ich habe noch keinen Ort auf der Welt gefunden, an dem jede Zelle des Körpers innerhalb kürzester Zeit auf Urlaub schaltet. Manchmal ist das Glück so nah.
Infos: www.campingplatz-biehl.de
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