Hinter den Holzwänden und Gräben warten die russischen Soldaten auf den Angriff. Gerade erst ist die Sonne über Poltawa im Südosten der Ukraine aufgegangen, die Feinde sind schon auf dem Vormarsch. Die Russen laden die Kanonen und Gewehre. Sie haben sich in kleinen Festungen verschanzt, die ihr Zar extra hat anlegen lassen, um die angreifenden Schweden in die Falle zu locken. Sehr oft in den vergangenen Jahren haben die Schweden in Gefechten über Dänen, Polen, Sachsen und auch Russen triumphiert, diese immer wieder geschlagen und gedemütigt. Nun, am 8. Juli 1709, soll es endlich anders werden.
Die Schweden sind siegesgewiss und vertrauen auf ihre Stärken: engen Zusammenhalt, Loyalität zu König Karl XII. sowie schlagkräftige Infanterie. Sie haben nicht einmal Leitern und Seile mitgenommen, um die Wälle der Schanzen zu überwinden, auch kein Material, um die Gräben zu füllen. Im Gegensatz zu den ...