... neun Monate alten Sohn in der Dominikanischen Republik.
WER MIT DEM REISEMO- BIL UNTERWEGS IST, verbringt viel Zeit auf kleinstem Raum. Die Wahl des Fahrzeugs sollte daher gut überlegt sein. Spätestens nach der ersten Reise wird nämlich klar, ob das Bad zu klein oder das Bett unbequem ist. Die Anforderungen sind hoch. Noch viel höher sind sie allerdings, wenn das Auto nicht nur Urlaubsgefährt, sondern dauerhaftes Zuhause sein soll.
So wie für Simon Geiger. Der 45-Jährige lebt seit über zehn Jahren als digitaler Nomade – die ersten sieben Jahre in einem umgebauten Magirus Deutz, dann drei Jahre lang in seinem Boot. Und seit März 2020 in einem autark ausgestatteten Flowcamper Max auf Mercedes Sprinter mit Allradantrieb. „Für mich war klar, was das Fahrzeug können muss“, erzählt Simon von der langen Suche nach einem passenden Zuhause auf Rädern. „Allradantrieb, um auf Strände zu kommen, genügend Zugkraft, um mein Boot zu slippen, und natürlich ganz viel Wohnkomfort. Der Flowcamper Max ist für mich die eierlegende Wollmilchsau, die von allem etwas kann. Und ich kann mir momentan kein Fahrzeug vorstellen, mit dem ich lieber Langstrecke fahre, als den V6-Sprinter.“ Entscheidend sei am Ende der gemütliche, kunststoffarme Holzausbau gewesen, sagt Simon. Bei Flowcamper spielt Nachhaltigkeit eine große Rolle. Für die Möbel werden unter anderem Fichtendreischichtholz und Öko-Tex-Stoffe verwendet. Logisch, dass in dieses Kon zept keine Kassettentoilette mit Chemie passt. Die Max-Autark-Modelle haben daher ausschließlich Komposttoiletten der Firma ToMTuR an Bord.
Jeder Flowcamper ist ein Unikat
Der Grundriss des Flowcamper Autark ist dagegen recht unspektakulär: Querbett im Heck, Bad auf der Fahrerseite, davor die Rücksitzbänke mit Tisch, gegenüber der Küchenblock – die Anordnung hat sich bewährt. Das, was ihn von herkömmlichen Kastenwagen unterscheidet, sind die durchdachten Klapp- und Schiebelemente, die die verschiedenen Wohn- und Campingfunktionen für die Nutzung vergrößern und bei Nichtbedarf verschwinden lassen. So lässt sich beispielsweise die Flowbad genannte Nasszelle mit beheizter Duschtasse durch eine ausgeklügelte Türkonstruktion bei Bedarf vergrößern oder verkleinern. Auf ein Waschbecken wird ganz verzichtet. „Wozu auch?“, so Simon. „Einen Meter weiter ist die Küchenspüle.“ Auch der Gaskocher im Küchenblock ist ausziehbar. Damit nimmt er keinen Platz auf der Arbeitsfläche weg, wenn nicht gekocht wird. Genau das ist es, was Simon an seinem rollenden Heim begeistert: „Die Raumnutzung ist extrem praktisch, und die Funktionen sind komplett auf mich abgestimmt.“
Allrad ist für Simon ein Muss
Flowcamper Max Autark
Der XXL-Flowcamper ist in vier Varianten erhältlich: Als Max, Max Tourer, Max Autark und Max Grande Autark, die sich in Grundriss und Ausstattung unterscheiden. Simon war der erste Kunde, der einen Max Autark sein Eigen nennen konnte. Er besitzt den Prototyp. Drin steckt so ziemlich alles, was möglich ist: Distronic, MBUX, Markise, Dachträger, LED-Lightbars, dreifach verglaste Dachluken, Beklebung, Hochschränke, Solaranlage, zwei Lithium-Batterien, 18-Zoll-Offroad-Felgen und, und, und ... Am Ende standen stolze 155 000 Euro auf dem Preisschild. Der Basis-Max startet deutlich darunter und kann individuell ausgestattet werden. Sogar auf Sonderwünsche im Aufbau gehen die Tüftler von Flowcamper ein – Manufaktur macht’s möglich!
Fazit
Der Max ist ein großartiger und durchdachter Kastenwagen für Individualisten, die wissen, was sie wollen – und die Qualität zu schätzen wissen. Einsteiger dagegen dürften von den vielfältigen Optionen überfordert sein.
Jenny Zeume
★ mangelhaft • ★★ ausreichend • ★★★ befriedigend • ★★★★ gut • ★★★★★ sehr gut