... allerdings ist die Auswahl beim Papier auch auf handelsübliche Fotopapiere begrenzt. Nachteil: Fotopapiere wellen sich leicht, vor allem bei Feuchtigkeit.
Seit ein paar Jahren gibt es auch Kalender im Inkjetverfahren. Hier sind die Hersteller auf beschichtete Papiere angewiesen, aber prinzipiell können das auch stabile Papiere sein. Inkjet liefert ebenfalls eine sehr gute Bildqualität.
Wir haben im Test keine belichteten Kalender aufgenommen (obwohl einige der getesteten Anbieter diese auch im Programm haben). Wir empfehlen in der Regel Inkjet oder Digitaldruck: Die Stabilität des Papiers ist deutlich relevanter für die Qualitätsanmutung als die reine Abbildungsqualität. Das feine Druckraster eines modernen Digitaldrucks lässt sich bei normalem Betrachtungsabstand nicht mehr erkennen und auch von der Farbdynamik her ist der Digitaldruck nah bei der klassischen Belichtung oder dem Inkjet-Druck.
GLANZ UND GLORIA
Bei fast allen Anbietern haben Sie die Wahl zwischen matten und glänzenden Papieren. Glänzende Medien zeigen kräftigere Farben mit größerem Dynamikumfang – allerdings reflektieren sie das Umgebungslicht. Vor allem, wenn Sie nicht wissen, wo der verschenkte Kalender hängen wird, sollten Sie eher matte oder semimatte Papiere wählen.
Cewe
Cewe hat die Kalender-Software mit den meisten Freiheitsgraden – ohne dass sie unübersichtlich wäre. Wer also wechselnde Kalendarien individuell an jede Kalenderseite anpassen will, ist hier richtig. Nirgendwo sonst ist es so einfach, eigene Einträge inklusive Foto im Kalendarium hinzuzufügen. Der Kalender auf dem semimatten Papier ist farbkräftig, aber nie übertrieben. Auch Porträts kommen gut. Schwarzweiß war nicht ganz neutral. Die Hängung ist fast gerade mit leichter Neigung zum Konkaven.
Fotobook
Tolle Bildqualität, sehr gute Auflösung bei dem Kalender im Canon-Inkjetverfahren. Auch die Farben sind schön. Die Oberfläche ist leicht samtig. Porträts kommen sehr gut. Einziger kleiner Kritikpunkt: Die Kontraste sind etwas steil. Das Inkjetpapier hängt nicht ganz so glatt wie dickes Digitaldruckpapier, aber Fotobook stabilisiert den Kalender mit einer kräftigen Papprückwand. Die Software ist leider etwas unflexibel: Das Kalendarium ist nicht pro Monat wechselbar – allerdings detailliert anpassbar. Eigene Einträge lassen sich einfügen.
Fotobuch.de
Fotobuch.de hat die eleganteste Software – mit keiner anderen macht es so viel Spaß, einen Kalender zu layouten. Dabei ist das System sehr flexibel – wenn auch nicht ganz so wie bei Cewe.
Kalendarientypen und -größen werden einfach mit der Maus auf die Kalenderseite gezogen, die Farben und weitere Parameter lassen sich per Mausklick anpassen. Man kann einen Kalender in wenigen Minuten erstellen oder aber exakt durchlayouten – auch ohne Layout-Kenntnisse.
Der Digitaldruck ist sehr gut auf kräftigem Papier. Es ist halbmatt und reflektiert leicht. Die in Stufen einstellbare Optimierung hat die Tiefen leicht aufgehellt, aber meist zum Vorteil.
GESTALTUNG
Bei der Gestaltung eines Kalenders gibt es zwei Wege: Eine Einheitlichkeit erreichen Sie, wenn alle zwölf Monatsblätter das gleiche Kalendarium an der gleichen Stelle zeigen. Bei unseren DIN-A3-Testkalendern im Querformat benötigen Sie daher mindestens 13 Fotos (die Monate plus Deckblatt), die im Querformat funktionieren. Das genaue Seitenverhältnis hängt davon ab, ob das Kalendarium unten liegt oder senkrecht an der Seite. Flexibilität ergibt sich dadurch, dass Sie Ränder stehen lassen oder das Foto groß aufgezogen unter das Kalendarium legen – was funktioniert, wenn dort nur ruhige Motivteile liegen.
Tipp: Damit das Kalendarium lesbar bleibt, auch wenn es auf einem Foto steht, können Sie einen halbtransparenten Hintergrund hinter das Kalendarium legen.
FotoQuelle
FotoQuelle (eine Marke von Orwo) hat eine Software, mit der sich fast alle Parameter des Kalendariums fein einstellen lassen. Der Kalendariumstyp wird per Vorlage auf die jeweilige Monatsseite gezogen, per Doppelklick darauf öffnen sich die Optionen. Individuelle Kalenderseiten lassen sich so problemlos, aber mit etwas Aufwand anlegen. Leider ist die Software etwas hakelig und nicht mehr ganz Up-to-date.
Wir hatten „Papier mit Goldeffekt“ gewählt. Ein schönes, mattes und zugleich hochweißes Papier, dass einen metallischen Glanz auf helle und gelbliche Töne legt. Auch wenn das Druckraster mit gutem Auge sichtbar bleibt: sehr schön!
Ifolor
Ifolors elegante Gestaltungs-Software ist stark bei Fotobüchern, schwächelt aber bei den Kalendern: Es gibt nur unten laufende Kalendarien, die zudem nicht monatlich wechselbar sind. Es gibt gute, aber nur wenige Seitenvorlagen. Sollen Bilder vollflächig auf der Seite liegen (und das Kalendarium transparent auf dem Foto), so muss man tricksen.
Der Kalender ist sehr gut ausgearbeitet, mit schönen, kräftigen Farben. Das Druckraster ist nicht ganz so fein wie bei Fotobuch.de oder Cewe/Pixum, aber das fällt an der Wand nicht auf – so nah geht der Betrachter in der Regel nicht an das Bild heran. Die Hängung ist gut mit ganz leichter Neigung zu konkav.
Meinfoto
Meinfoto ist eine Marke von Picanova. Eine Software zur Installation gibt es nicht. Layoutet wird im Browser. Die Bedienung der Applikation ist einfach, aber es gibt kaum Einflussmöglichkeiten auf das Kalendarium: Seine Position und Art ist fix (immer unten), lediglich die Farbe lässt sich beeinflussen. Immerhin kann man es so auch auf ein Foto stellen, das vollflächig auf der Seite liegt.
Die Druckqualität des Kalenders ist gut, kommt aber bei der Detailauflösung nicht ganz an Cewe/Pixum heran. Schwarzweiß und Nachtfotos sind allerdings besser als bei Cewe (neutraler), aber dafür waren die Hauttöne beim Porträt nicht gelungen. An der Wand hängt der Meinfoto-Kalender gut.
Während Cewe/Pixum, Fotobuch.de und Saal das als Standardfunktion anbieten, müssen Sie bei anderen Anbietern tricksen: Legen Sie ein Rechteck in der Größe des Kalendariums an, schieben Sie es unters Kalendarium und stellen Sie dessen Transparenz auf ca. 50 Prozent. So scheint das Foto noch durch und die Einträge bleiben lesbar.
BUNTE TÜTE
Die zweite Art des Kalenderdesigns ist das zwischen den Monatsblättern wechselnde Kalendarium. Passen Sie einfach dessen Position, Größe und Farbe an das jeweilige Foto auf dem Monatsblatt an. Zwar wirkt der Kalender im Ganzen nicht einheitlich, aber man sieht ja immer nur eine Seite an der Wand. Der Vorteil des wechselnden Layouts: Foto und Kalendarium passen immer optimal zusammen. Auf einem Querformatkalender lassen sich so auch Panoramen, Quadrate oder mit etwas Ausprobieren sogar Hochformate platzieren.
Pixum
Pixum lässt bei Cewe produzieren und verwendet auch deren Gestaltunsgs-Software. Von daher gilt auch hier: Die Gestaltungsfreiheit ist enorm. Wir haben bei Pixum einen Kalender in „edel-matt“ bestellt, den es unter anderem Namen auch direkt bei Cewe gibt. Er ist etwas teurer als der Standard, aber stark matt – was die Farbdynamik einschränkt, aber auch jede Reflektion an der Wand verhindert. Außerdem hängt das sehr starke Papier auch gerader an der Wand und die Auflösung ist etwas besser. Wir würden den (aufpreispflichtigen) Edelmatt-Kalender immer dann empfehlen, wenn am Hängungsort Lichtquellen reflektieren können, bei Porträts und auch für Schwarzweiß-Kalender.
PosterXXL
PosterXXL hat eine Software für Windows und macOS, diese aber entspricht exakt der Web-App – die Installation hat lediglich den Vorteil, dass Projekte auch lokal gespeichert werden können.
Bei PosterXXL gibt es keine Möglichkeit, das Kalendarium zu beeinflussen. Es läuft immer quer unten über die Seite und lässt sich nicht transparent setzen. Soll es auf einem Foto stehen, so muss man es als Hintergrundbild einrichten. Die Druckqualität ist gut und mit der von Meinfoto vergleichbar. Allerdings gefielen uns hier die Porträts besser – dafür ist die Schwarzweiß-Wiedergabe nicht ganz so neutral. Die Hängung ist gut, aber leicht konkav.
EIGENE EINTRÄGE
Bei einigen Anbietern lässt sich der Beginn des Kalendarium auf einen beliebigen Monat festlegen – was aber nur wenige Anwender tatsächlich nutzen. Schön ist es, wenn die Ferien und Feiertage (des jeweiligen Landes bzw. Bundeslandes) auto- matisch eingetragen werden können. Bei einigen Anbietern können Sie auch eigene Einträge (Geburts- oder Hochzeitstage) vornehmen – bei Cewe/Pixum und Foto- buch.de sogar mit einem kleinen Bild im Kalendarium. Die Software merkt sich die Einträge, sodass der nächste Kalender im folgenden Jahr wieder die Jahrestage zeigt. Bei FotoQuelle lassen sich sogar Termin- sätze im Datenbankformat importieren. Manche Spezialfunktionen braucht man auf den ersten Blick vielleicht nicht – aber das Basteln am eigenen Kalender macht auf jeden Fall viel Spaß und lohnt sich.