Bildquelle: Mehr als ein Spiel Vier Minuten im Mai, Ausgabe 1/2021
Noch immer ein Gentleman: Ottmar HitzfeldEin Gentleman kommt pünktlich, zur Sicherheit überpünktlich. Es ist 10.25 Uhr an einem Mittwochmorgen im März, wir sind für 10.30 Uhr mit Ottmar Hitzfeld verabredet. Er parkt direkt vis-à-vis vom „Steigenberger Hotel“ in Lörrach, blickt auf seine Armbanduhr, bezahlt die Parkgebühr am Automaten mit ein paar Münzen. Korrekt. Zuverlässig. Verlässlich. Zehn Minuten nur habe er von seinem Wohnsitz in Lörrach, in Sichtweite der Grenze zur Schweiz, mit dem Auto zum Termin gebraucht. Hitzfeld ist ein Mensch, der sich für sein Gegenüber interessiert, der Smalltalk nicht um des Smalltalks willen betreibt. „Wir haben uns ja lange nicht gesehen“, sagt er zur Begrüßung: „Sind Sie mit dem Auto gekommen?“, fragt er. „Ah, mit dem Zug. Über Rheinfelden und Schaffhausen, oder? Wie lange fährt man da?“ Er selbst war „erst neulich wieder in München. Rund vier, viereinhalb Stunden braucht man schon.“ Drei Enkelkinder ...