„Für den Film ‚Gefährten‘, den ich 2011 unter der Regie von Steven Spielberg drehte, musste ich Pferde reiten. Und ich bin auf dem Gebiet gewiss nicht besonders talentiert. Also engagierte ich einen Trainer. Als der Dreh dann losging – erster Take, fünf Uhr morgens –, drückte man mir die Zügel eines der Stunt-Pferde in die Hand. Ich stieg auf, und es ging so krass mit mir durch, dass ich es nicht mehr stoppen konnte.Nach der Szene stand ich zitternd am Set und dachte: Das mache ich nicht noch mal. Dann kam Spielberg und sagte: ,Super, aber das war nur die Probe. Wir drehen das gleich wieder.‘ Aber ich bekam ein anderes Pferd für den Take.“
Kate Winslet über David Kross:
„Ein ernsthafter Mensch, unglaublich professionell und sensibel. Er ist bereit, Dinge auszuprobieren, und will sich ständig weiterentwickeln.“
Intensiv-Täter: Kross’ Rollen gehen unter die Haut, auch weil er sich detailversessen wie kaum ein Zweiter auf sie vorbereitet.
PHILIPPE VOGELENZANG, GETTY IMAGES RÜDIGER STURM
Dass man nicht nach einer bestimmten Zeit einen Schein bekommt und aufhört. Manchmal denke ich, dieses Wissen hilft mir fast mehr als ein Abitur.“
„Kate Winslet habe ich 2008 am Set von ‚Der Vorleser‘ kennengelernt. Man denkt sich zuerst: ‚Klar. Schauspielstar. Sitzt im Wohnwagen und kommt nur für ihre Szenen raus.‘ Genau das Gegenteil war der Fall. Kate hat sich unter die Leute gemischt, war immer präsent und hat den Dreh als Teamsport gesehen.Sich selbst bei der Arbeit nicht wichtiger nehmen als die annschaft – selbst als vermeintlicher Star einer Produktion – das habe ich von ihr gelernt.“
Steven Spielberg über David Kross:
„Sie (David und sein Filmcharakter; Anm.) scheinen der Welt gegenüber offen zu sein – vom Herzen her. Ich sah in beiden diesen melancholischen Optimismus.“
„Die Geschwindigkeit, mit der kleine Kinder lernen, ist unfassbar. Man kann mit bloßem Auge erkennen, wie sie Fortschritte machen. Leider nimmt dieses Talent mit dem Alter ab. Also musst du dich zum Lernen zwingen.Begib dich in Situationen, in denen du ganz von vorne anfangen musst. Ich musste für meine aktuelle Rolle genau lernen, wie ein Fußballtorwart in den 1950er-Jahren einen Ball fing.“
„Als ich für die ‚Trautmann‘-Rolle zusagte(Kross spielt den deutschen Torhüter Bert Trautmann, der in den 1950er-Jahren bei Manchester City spielte, siehe Kasten) , war ich nicht topfit. Ich musste beim Training wieder bei null anfangen.Es ging damit los, wie ein Torwart überhaupt steht. Seine Grundhaltung. Dass es so aussieht, als hätte ich das mein ganzes Leben lang gemacht. Oder den Ball so zu fangen, dass er nicht zwischen den Händen durchflutscht. Oder wie man nach einer Parade abrollt. Eine Bewegung, die du 5000-mal machen müsstest, um sie perfekt zu beherrschen. Immer und immer wieder.“
„Schwieriger war die geistige Ebene der Figur.Den historischen Trautmann machte seine Furchtlosigkeit aus. Er sprang immer mit dem Kopf voran ins Getümmel und griff sich den Ball. Das wurde ihm im FA-Cup-Finale 1956 zum Verhängnis – da hat er sich das Genick gebrochen, trotzdem weitergespielt und noch 3:1 gewonnen.“
„Ich war mal bei einer Theaterprobe dabei, wo ich dachte: ‚Wow, krass!‘ Der Schauspieler hat geschrien, der Regisseur hat geschrien, und dann hat sich das hochgepusht. Dabei ist kreative Chaosenergie entstanden, so würde ich das nennen.Energie ist grundsätzlich gut, wenn du in irgendwas besser werden willst – insofern kann es sich lohnen, Konflikte offen auszutragen.“
„Meine Regel im Umgang mit Kritik lautet: Sie ist ein Problem, wenn sie rein auf die persönliche Ebene zielt und es eigentlich um Statusspielchen geht.Wenn dich jemand sachlich kritisiert, ist Kritik gut und wichtig. Dann muss sie dich auch ein wenig aufwühlen. Aus dieser ersten Verunsicherung oder gar Wut entsteht dann der Wille, es beim nächsten Mal besser zu machen.“
„Was ich jetzt gerade lerne? Momentan den Aufschlag beim Tennis.“