PFERDEGERECHT REITEN
Bildquelle: Mein Pferd, Ausgabe 40/2022
Gutes Reiten schützt das Pferd. Doch auch das Reiten in einer korrekten Dehnungshaltung braucht Übung und entwickelt sich durch entsprechendes Training
Vor rund 55 Millionen Jahren zogen kleine, laubfressende Urpferdchen durch die Wälder. Mit dem Wandel des Klimas änderte sich auch die Vegetation und damit das Nahrungsangebot. Pferde wurden zu Grasfressern. Das Futter war in Bodennähe zu finden. Auch unsere heutigen Pferde sind von Natur aus Dauerfresser, die sich eigentlich viele Stunden am Tag mit tiefem Kopf und Hals vorwärts bewegen. So verbringen freilebende Pferde rund die Hälfte bis zu drei Viertel ihrer Lebenszeit damit, mit dem Kopf in der Fresshaltung dicht über dem Boden zu grasen. Evolutionär bedingt, hat sich der Organismus optimal an diese Lebensweise angepasst. Von den Zähnen und Verdauungsorganen über die Anatomie des Bewegungsapparates bis hin zur Psyche. Wenn wir physiologisch reiten wollen, also die natürliche, gesunde Bewegungsweise unserer Vierbeiner so wenig wie möglich durch unsere Einwirkung stören ...