Sonia Pusari hat sich schick gemacht. Die Aymara-Frau trägt einen weißen Strickpullover und einen himmelblauen Falda, den bolivianischen Rock, darüber eine fliederfarbene Mandil, die traditionelle Schürze mit Rüschensaum, in der sie Geld und das Handy verstaut. Auf dem Kopf hat Sonia einen Sombrero. Die 41-Jährige sitzt vor ihrem Haus und blickt die steile Inka-Treppe hinunter, die zum 200 Meter entfernten Fähranleger führt. Dort sollen ihre Gäste ankommen. »Ich lebe schon immer auf der Isla del Sol. Meine Eltern besaßen hier ein Grundstück. Schon damals gab es nur Terrassenfelder, darauf wurden Kartoffeln und Quinoa angebaut.
Als der Tourismus anfing, habe ich Pullover gestrickt, Bilder gewebt und Holz bemalt und an die Besucher verkauft«, sagt Sonia.
Ihre goldenen Schneidezähne blitzen in der Sonne. »Dann haben mein Mann und ich ein Grundstück dazugekauft, das erste Häuschen gebaut und vermietet«, ...