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Wo Katzen am liebsten kratzen
Erst kratzen und dann chillen
Ein zu kurzer Stamm, an dem die Katze sich nicht ausstrecken und ausführlich die Krallen wetzen kann, hat seinen Zweck verfehlt. Am besten ist es, wenn ein Kratzbaum gleich unten über eine lange Sisalstange (empfohlen werden 80 Zentimeter) oder eine großzüge Fläche zum Kratzen (Kratzbrett) hat. In den höheren Etagen darf es dann ruhig etwas kuscheliger werden – etwa mit Höhlen und Liegeflächen oder -mulden. Auf diese Art wird der Kratzbaum dann gleichzeitig noch zum Klettergerüst, zur Aussichtsplattform und zum sicheren Rückzugsort.
Reinigungs-Tipps
• Grundsätzlich hängt die Art der Reinigung natürlich von der Beschaffenheit und vom Aufbau des Baumes ab.
• Beim Zubehör – also Liegematten, Plüschbezügen etc. – darauf achten, dass es einzeln waschbar ist.
• Einen glatten Stamm können Sie wunderbar mit warmem Wasser (am besten ohne Putzmittel) abwaschen.
• Mit Sisal umwickelte Stämme oder Kratzbretter saugen Sie am besten mit dem Staubsauger (volle Kraft!) ab oder Sie nutzen eine Tierhaar-/ Fusselbürste.
Spiel und Spaß inklusive
Kratzbäume sind längst viel mehr als das, was ihr Name aussagt – nämlich mehr als Bäume zum Kratzen, sondern Spielstätten und Fitnessgeräte. Tatsächlich kann ein Kratzbaum gleich vier Bedürfnisse, die für reine Wohnungskatzen enorm wichtig sind, bedienen. Erstens, das Kratzen. Zweitens, die Bewegung. Der Mangel daran macht viele Stubentiger krank und das Klettern und Springen auf den Ebenen des Kratz- baumes schafft Abhilfe. Drittens, Überblick. Katzen mögen erhöhte Positionen und ein am Fenster platzierter Kratzbaum verschafft ihnen das Gefühl, ein Revier zu überblicken. Viertens, Rückzug. Eine Kuschelhöhle ganz oben garantiert der Katze Ruhe und Sicherheit.
Effizient und vor allen Dingen sicher
Kratzbretter und Kratzmatten bieten einige praktische Vorteile. Für den Menschen: Sie nehmen weniger Platz weg als ein Kratzbaum und müssen nicht aufgebaut/ befestigt werden. Für die Katze: Die Fläche zum Kratzen ist einfach zu erreichen. Der Nachteil ist allerdings, dass die Katze eben nicht klettern kann. Und auch, wenn sie die Krallen theoretisch auch in der Ebene wetzen kann, so hat sich gezeigt, dass viele Katzen das Wetzen in aufrechter Position, auf den Hinterbeinen stehend, bevorzugen. Besonders wichtig ist, dass der Baum sicher ist und fest an der Wand verschraubt wird. Das Material zum Kratzen sollte langlebig sein und nicht schon nach kurzer Zeit in Fetzen vom Stamm hängen.
Checkliste No-Gos
• Am wichtigsten ist die Sichrheit!
• Zu wenig Platz zum Kratzen.
• Der Standort des Kratzbaumes sollte Absolutes No-Go sind Kratzbäume, die nicht stabil stehen oder nicht dem Gewicht der Katze standhalten. so gewählt sein, dass die Katze zwar ihre Ruhe hat, aber trotzdem immer am Familiengeschehen teilnehmen kann.
• Toiletten- und Fressplatz sollten ein wenig entfernt vom Kratzbaum sein.
Wie Jung & Alt die Krallen wetzen
Jeder (und jede) fängt mal klein an
Kleine Katze, kleiner Kratzbaum – diese Faustregel geht auf. Denn ein Kitten wird sich erst langsam an das Möbelstück herantasten und in Bodennähe schnuppern und kratzen. Ein kleiner Kratzbaum flößt einem Kitten weniger Angst ein und die Gefahr, sich zu verletzen, ist ebenfalls geringer. So richtig hoch hinaus geht es dann erst, wenn die Tiere älter sind und auch wissen, wie man hinterher wieder den Rückzug nach unten antritt und heil unten ankommt.
Action und Kuscheln inklusive!
Bei einer erwachsenen Katze gilt: Der Kratzbaum sollte zur Persönlichkeit und den Vorlieben passen. Eine bewegungsfreudige Sportlerin wird einen Baum mit vielen Ebenen und Möglichkeiten für Action bevorzugen. Eine gemütliche Kuschlerin hingegen verschiedene Höhlen. Grundsätzlich ist es super, wenn der Kratzbaum nicht nur die Funktion des Krallenwetzens bedient, sondern Anreize und Abwechslung liefert. Immerhin nimmt er in der Wohnung einigen Raum ein, das sollte sich lohnen.
Oldies brauchen es bequem
Für unsere Oldies gilt dann wieder ein bisschen das, was wir auch bei den Kitten festgestellt haben: Die Kratzflächen sollten gut erreichbar sein und der Baum muss wahrscheinlich auch nicht mehr bis ganz unter die Zimmerdecke reichen: Die meisten Senioren werden irgendwann sowieso nicht mehr ganz so hoch hinauf klettern. Gerade, wenn die Gelenke schon ein bisschen zwicken, ist es wichtig, dass die Mieze sich nicht erst unnötig anstrengen muss, bis sie die Fläche zum Kratzen erreicht hat, sondern dass das alles möglichst bequem und angenehm geht.
So kratzt sie, wo sie soll
Hilfe, sie ruiniert die Möbel!
Wenn Ihre Katze unerwünschtes Kratzverhalten zeigt, gilt es zunächst, den „Tatort“, ob Sofa oder Tischbein, so unattraktiv wie möglich für krallenbewerte Samtpfoten zu machen. Kleinere Flächen lassen sich gut mit doppelseitigem Klebeband abdecken, während man an größere Flächen beispielsweise Teppichschutzmatten anbringen kann – mit der genoppten Seite nach oben.
Rettet das Sofa
Experimentieren Sie mit mehreren Materialien (Sisal, grob gewebt, Pappe etc.) und Flächen (vertikal, horizontal, Brett, Stamm usw.), um herauszufinden, was Ihre Katze mag. Stichwort Standort: Kratzt Ihre Katze beispielsweise am Sofa, bieten Sie ihr in direkter Nähe und auf dem Weg dorthin eine oder mehrere Alternativen zum Krallenwetzen an.
So wird er zum Renner
Mithilfe eines Spielzeugs kann die Katze auf oder an die Kratzgelegenheit gelockt werden. Auch anregende Kräuter wie Catnip, Baldrian oder Matatabi, auf die Liegeflächen gestreut, können ihre Wirkung tun. Loben Sie Ihre Katze immer, wenn sie das neue Kratzangebot nutzt, zum Beispiel mit einem Leckerli oder einer Spieleinheit.
So bitte nicht!
• Verzichten Sie darauf, die Pfoten Ihrer Katze in die Hand zu nehmen und damit über die – von Ihnen – gewünschte Kratzfläche zu streichen
• Kleine Silikonaufstecker für die Krallen (rechts) sind keine Dauerlösung für Kratzprobleme!
• Tragen Sie synthetische Pheromone nie direkt am Kratzbaum auf
• Verzichten Sie auf lautes Schimpfen, wenn Miez an einer unerwünschten Stelle kratzt. Das erschreckt sie nur