... Mitglieder international erreichte in Summe ein Plus von 3,02 Prozent auf 3.512. Der Kreis hat neun Ländergesellschaften, die jüngste davon in Spanien, und will die Geschäfte in Europa weiter ausbauen. Dem Franchisesystem Varia, das stark in Osteuropa (Kroatien, Slowenien und jüngst auch Rumänien) unterwegs ist, gehören 135 Häuser an. Hier sollen in den kommenden Wochen drei Neueröffnungen folgen. Die Jahrestagung von Varia hatte entsprechend im April im kroatischen Zadar stattgefunden. Aber international will Ernst-Martin Schaible noch weiter investieren und ließ gleich die Muskeln spielen, DER KREIS sei der größte Branchenverbund, den es in Europa gebe.
An Vertriebsgeschäftsführer Ulf Triebener war es, den Relaunch für das Ladenbaukonzept Küche 3000 vorzustellen. Kern des Konzepts sind die sogenannten „Cubes“, die durch ein Beleuchtungskonzept in Szene gesetzt werden. Das Konzept lässt sich mit drei bis vier Ausstellungsküchen auf 200 m² realisieren und soll so auch bei Existenzgründungen zum Einsatz kommen. Weitere Bausteine des Konzepts sind eine Lounge-Area, eine Beratungszone und ein Workshop-bzw. Musterbereich. Für jede verkaufte Küche 3000 spenden die Partnerunternehmen zusammen mit DER KREIS an „Fly und Help“ und unterstützen so den Bau von Schulen in Entwicklungsländern. Bei der Realisierung des Konzeptes haben die Küche 3000 Partner freie Lieferantenwahl.
Ebenfalls im Fokus der Jahreshauptversammlung stand das Thema Cyber-Sicherheit. Hier bietet die Leonberger Zentrale künftig eine Cyber-Security-Software im Whitelisting-Verfahren namens „Panda“ an, die auch in der Leonberger Zentrale genutzt wird.
Trotz der schwierigen Liefersituation für die Küchenspezialisten, Innenaus-bauer und Bad-und Heizungsprofis und auch angesichts des Ukraine-Krieges sieht Schaible die Unternehmen des DER KREIS Systemverbundes auf Wachstumskurs. Darüber wird er dann sicherlich auf der Jahreshauptversammlung vom 5. bis 7. Mai 2023 in Kassel berichten.
Zur Sache: AMK-Vorstandsprecher Markus Sander auf dem DER KREIS Kongress
In einem Zwiegespräch diskutierten Häcker Geschäftsführer Markus Sander in seiner Funktion als AMK-Vorstandssprecher und Der Kreis-Geschäftsführer Ralph Leimbach über die aktuell kritische Situation. Sander beschrieb, dass die Branche seit Beginn der Corona-Pandemie 2020 mit Lieferschwierigkeiten und nun explosionsartig gestiegenen Preisen zu kämpfen habe. Zwar habe der Homing-Trend für eine deutlich gestiegene Nachfrage gesorgt, dies habe allerdings eher noch zu einer Verschärfung der Problematik beigetragen.
Der Ukraine-Krieg, der vor zwei Monaten begann, habe sich dann wie ein Beschleuniger ausgewirkt. Konfrontiert sehe sich die Küchenmöbelindustrie und ihre Zulieferer jetzt mit „Logistikproblemen und erheblichen Preissteigerungen“. Die Frage, wie man diese Preissteigerungen an den Endkunden weitergibt, gelte es nun zu klären. „Dies ist aus meiner Sicht schwierig, aber absolut notwendig“, so Sander weiter. Der AMK-Vorsandsprecher untermauerte seine Einschätzung mit Zahlen: „Statt bei 700 Euro wie vor der Krise liegt der Preis für eine Tonne Stahl aktuell bei 1.400 Euro, wenn Sie nun überlegen, dass die Bundesregierung ein 100-Milliarden-Paket schnüren will, das überwiegend in die Rüstungsindustrie geht, dann erwarte ich in nächster Zeit keine Entwarnung.“ Auch beim Holz erlebe man derzeit eine Verdoppelung der Preise. Der Preis für einen Kubikmeter Arbeitsplattenmaterial habe sich von 120 bis 130 auf nunmehr 250 Euro verdoppelt. Sollte das Gas-oder Ölembargo kommen, wird das Holz knapp.
Den anwesenden Küchenspezialisten machte Sander indes Mut, die Frequenz bei den Spezialisten sei deutlich besser als auf der Fläche und bei den Discountern. „Achten Sie vorausschauend auf die Kalkulation von Preiserhöhungen, die Auftragsbücher in Handel und Industrie sind gut gefüllt“, gab er den anwesenden Händlern mit auf den Weg.