Bildquelle: Psychologie Heute, Ausgabe 5/2022
Steven Hayes steht allein auf der Theaterbühne der University of Nevada. Der Saal ist weitgehend verdunkelt. In dem grellen Scheinwerferlicht scheinen der helle Glatzkopf des Psychologen und sein blaues Hemd regelrecht zu strahlen. Der rote TED Talk-Teppich unter seinen Füßen verleiht der Atmosphäre eine Extraprise Dramatik.
Hayes erzählt von der schweren Angststörung, die seine Karriere und sein ganzes Leben überschattete. Und er schildert den Moment, spielt ihn förmlich nach, als er den Tiefpunkt erreichte, der gleichzeitig ein Wendepunkt war. Nachts um zwei, schweißgebadet und mit rasendem Herzen auf einem zotteligen braunen Teppichboden kauernd, traf er die Entscheidung: Ich werde nicht mehr vor mir davonlaufen.
Auch auf der Bühne hat er sich hingesetzt. Auf dem Höhepunkt seiner Erzählung öffnet er den Mund und stößt einen heiseren Schrei aus, ganz wie in der lebensverändernden Nacht. Als die ...