TRAUMZIEL GARDASEE
Ciao Alain, come stai“? Auch wenn mein Italienisch etwas eingerostet sein mag, verstehe ich die Begrüßung natürlich immer noch. Mit einem Lächeln empfängt mich Alessandro Bertolini vor dem Aktivhotel Santa Lucia in Torbole. Der Gardasee liegt nur einen Steinwurf entfernt. „Es ist ein paar Tage her, dass wir uns gesehen haben, was?“, antworte ich. Genauer gesagt war es im Jahr 1993 beim Giro della Valle d’Aosta, damals ein wichtiges Etappenrennen für ambitionierte Amateurradsportler. Der junge, aufstrebende Alessandro fuhr vorne um den Sieg. Ich kämpfte Tag für Tag im Gruppetto darum, überhaupt die Ziellinie zu erreichen.
Vor dem schnellen Italiener lag damals eine große Karriere als Profi, mit Etappensiegen beim Giro d’Italia und Erfolgen bei Rennen wie Paris–Brüssel, dem Giro del Piemonte oder dem Giro dell’Appennino. Für mich hingegen war der Giro della Valle d’Aosta eher schon ...