... drei Barsche da oder was passiert hier? Nichts davon, man könnte sagen, wir Angler wurden durchschaut. Vor dieser Situation stand ich bereits einige Male und ich kann mit großer Sicherheit sagen, beißen würden sie trotzdem noch.
Bis vor ein paar Jahren habe ich oft den Spot gewechselt und dadurch konstant Barsche überlistet. Auffällig komisch dabei, Fische gab es immer nur in den ersten wenigen Würfen. Irgendwann habe ich meinen Köder kurz nach einer vermeintlich beendeten Beißphase verloren. Das war wohl der beste Köderverlust, den ich je hatte. Ich musste gezwungenermaßen einen anderen montieren.
Die gestreiften Räuber sind wie Katzen und müssen gereizt werden. Was nicht mehr interessant ist, wird einfach nicht beachtet. Seitdem habe ich immer eine Handvoll verschiedener Köder neben mir liegen. Gummi, Blech, Plastik, oder was auch immer.
ERSTMAL BARSCHE SUCHEN
Bevor die Taktik umgesetzt werden kann, müssen wir vorweg ein paar Barsche aufspüren. Dafür liebe ich schnelle Suchköder. Bewährt hat sich etwas ganz altmodisches aus Opas Angelbox: der Spinner. Auch modernes Blech wie Spinjig, Spinmap, Jigspinner ist dafür super geeignet, durch unterschiedliche Gewichtsvarianten kann dieser Köder alles abdecken und funktioniert in nahezu allen Gewässern bei allen Fischgrößen.
Nun ist es soweit, die ersten Barsche wurden gefangen und stellen kurze Zeit später das Beißen ein. Nein wir suchen jetzt nicht weiter, die Fische sind gefunden und beißen noch immer, nur nicht mehr auf den Suchköder. Jetzt darf experimentiert werden. Ich probiere es immer mit einem Kontrast und setze als Zweites einen ruhigen und weniger auffälligen Köder ein. Ein gedeckter Gummifisch, der nicht allzu viel Druck erzeugt, ist genau das richtige. Ob er am Grund, im Mittelwasser oder an der Oberfläche fängt, hängt von der Tageslaune der Räuber ab. Man sollte einfach variabel sein und ausprobieren.
IRRE KÖDER
Leider versagt auch das Gummi irgendwann. Einen dritten Trick möchte ich somit noch preisgeben. Mit Geschick kann man die Räuber so richtig wachrütteln und so auch das Adrenalin wieder freisetzen. Blech und Gummi haben eine gemeinsame Eigenschaft, die man mit Hardbaits umgehen kann. Spinnerblätter und Schaufelschwänze bei Gummiködern geben gleichmäßige Druckwellen von sich. Wir können lediglich die Geschwindigkeit der Köder verändern. Bei einem Hardbait ist es möglich, einen angeschlagenen vollkommen irren und wild durchs Wasser tanzenden Fisch zu imitieren. Auswerfen, kurbeln und unregelmäßige, hackige Schläge. Schon tanzt der Köder ganz wild durch die Gegend. Und das lieben die Barsche manchmal sogar so sehr, dass sie beginnen, aktiv Futterfische an die Wasseroberfläche zu drücken. Im Prinzip haben wir die Barsche so beeinflusst, dass sie vollkommen in einen Fressrausch verfallen.
Wenn der Twitchbait zuckt, verlieren die Barsche oft jede Scheu
Ein Barsch wie dieser ist immer machbar, es überrascht mich auch immer wieder!
Fotos: Moritz Schulz